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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 5.1894

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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5781#0040

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Kunsthistorisches. — Vermischtes. — Vom Kunstmarkt. — Zeitschriften. — Inserate.

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und Überschüsse von Eintrittsgeldern u. s. w. werden für die
Ausgaben bei künftigen Ausstellungen verwendet werden.
Es sollen keine Kommissionen für den Verkauf von Bildern
gefordert werden. Ein Einladungscirkular ist an die Künstler
versendet worden, gezeichnet von den Herren B. B. Bran-
degee und Mr. C. Foster aus New-York und Herrn Edward
Brooks aus Farmington, Connecticut. Es heißt darin: Wir
glauben, dass die Zeit gekommen ist, in der Jurys und
Preise zu den Anachronismen in Kunstdingen gehören. Wir
glauben, dass Talente besser gefördert werden durch An-
spornung, als durch Unterdrückung und hoffen, dass die all-
gemeine Sympathie dieses Unternehmen unterstützen werde!-'
— Es wird sich bald zeigen, wie weit die angeregte Bewe-
gung um sich greifen und ob eine in vielen Beziehungen
wirklich wünschenswerte Reform erzielt werden wird. Ein
protektions- und vorurteilsloses Hervortreten der Künstler
dem Publikum gegenüber, ohne die Aufnahme in eine Aus-
stellung abhängig gemacht zu wissen von einer gewissen
Richtung, dürfte besonders in New-York, wo das Cliquen-
wesen leider in Künstlerkreisen sehr florirt, sicher sein Gutes
haben. Ganz besonders werden hier lebende Ausländer, die
bei aller Tüchtigkeit bisher oft mit großen Schwierigkeiten
zu kämpfen hatten, um in den Ausstellungen amerikanischer
Künstlergesellschaften zugelassen zu werden, die neue In-
stitution voraussichtlich freudig begrüßen. Sobald dieselbe
eine festere Form angenommen hat, werden wir gern wei-
teres darüber berichten. C. B.

KUNSTHISTORISCHES.

%* Der Erbauer des Hotel du Commerce in Straßburg.
Wie Straßburger Blätter schreiben, wird die „Zeitschrift für
Geschichte des Oberrheins" in ihrem nächsten Hefte einen
Aufsatz aus der Feder des Archivdirektors Dr. Winckelmann
über die Erbauer des Hotel du Commerce, des alten Straß-
burger Rathauses, bringen, das nächst dem Münster das be-
deutendste unter den noch erhaltenen Bauwerken der ehe-
maligen Reichsstadt ist. Die Überlieferung bezeichnet den
bekannten Festungsbaumeister des 10. Jahrhunderts Daniel
Specklin als Schöpfer dieses Denkmals der Renaissance; da-
gegen hatte v. Czihak behauptet, nicht Specklin, sondern
Johannes Schoeh, der Schöpfer des Friedrichsbaues des
Heidelberger Schlosses, habe das Straßburger Rathaus er-
baut. Dr. Winckelmann prüfte die Ansicht v. Czihak's nach
den Urkunden des städtischen Archivs und gelangte dabei
zu dem Ergebnis, dass das alte Rathaus unter dem Werk-
meister Ambrosius Müller begonnen und durch dessen
Nachfolger Jörg Schmitt und den Parlier Paul Maurer
weiter gebaut und vollendet worden, dass aber die Pläne
zu dem Bau entweder von Bans Schock oder von Ambro-
sius Müller herrühren.

VERMISCHTES.

%* Über das Bildnis Kaiser Maximilians I. von Bern-
hard Strigel, das der Großherzog von Baden der Gemälde-

galerie in Straßburg geschenkt hat (s. Nr. 1 der Kunst-
chronik d. J. S. S), macht die „Vossische Zeitung" folgende
nähere Mitteilungen: Das Bild ist aus dem Nachlasse des
Herrn G. Gimbel in Baden-Baden, eines geborenen Straß-
burgers, erworben worden. Uber seine Geschichte giebt eine
lateinische Inschrift Auskunft, welche lautet: „Dieses Bild,
das du von ihm (Kaiser Maximilian) erblickst, mit dem Ab-
zeichen seiner erhabenen Würde, hat Kaiser Maximilian I.
von Osterreich selbst, als er aus dem Ordenshause „St. Jo-
hann von Jerusalem zum Grünen Wörth in Straßburg" auf
den Reichstag nach Konstanz gegangen war, von dort dem
Ehrhardt König, damals Komthur desselben Hauses, das
ihm innerhalb eines Zeitraums von acht Jahren siebenmal
Gastfreundschaft gewährt, geschickt am 29. Juli 1507, nach-
dem er im Grünen Wörth noch andere Denkmäler kaiser-
licher Freigiebigkeit zurückgelassen." Dass der Großherzog
von Baden der Stadt Straßburg das kostbare Bildnis, das
einst durch kaiserliche Huld ihren Mauern zugeführt wurde,
wieder zurückgegeben hat, ist eine anerkennenswerte That.
Als Bernhard Strigel, der nach dein Jahre 14(50 zu Memmingen
geboren ward, jenes Bildnis Kaiser Maximilian's I. malte,
befand er sich noch in seinen besten Jahren und auf
der Höhe seines Schaffens.

VOM KUNSTMARKT.

Frankfurt ajM. Soeben ist der 319. Lagerkatalog von
Jos. Buer cb Co. erschienen, der in 1670 Nummern die Werke
über Architektur, Skulptur und Malerei des Altertums aus
der Bibliothek des verstorbenen Professors W. Lübke in
Karlsruhe enthält.

ZEITSCHRIFTEN.
Allgemeine Kunstchronik. IS93. Jfr. 20.

Leopold Bode von E. Döring. — Erste internationale Kunstaus-
stellung des Vereins bildender Künstler Münchens „Sezession". V.
— Die Berliner Kunstausstellung. VII.

Architektonische Rundschau. 1894. Heft 1.

Tat. l. Villa J. 0. Schön in Worms; erbaut von Prof. G. Sei dl
in München. — Tat. 2. Marienkirche in Elberfeld; erbaut von
Tüshaus und v. Abbema, Architekten in Düsseldorf. — Taf. 3.
Wohnhaus für die Xeuhotfnungshütte; erbaut von Architekt
L. Hofmann in Herborn. — Taf. 4J6. Wohnhaus Heydrich, Ecke
Beethoven- und Grassistraße in Leipzig; erbaut von Baurat
A. Rossbach daselbst. — Taf. G. Villa des Herrn Geheimrat
Werner von Siemens in Degerloch; erbaut von Eisenlohr und
Weigle, Architekten in Stuttgart. — Taf. 7. Turmhelme; auf-
genommen von Architekt J. Schubauer in Baden bei Wien. —
Taf. 8. Wohnhaus des Herrn John Matthews in New York; erbaut
von Lamb und Hieb, Architekten daselbst.

Der Kunstsalon. 1892/93. Heft 8.

Der moderne Farbendruck. Von Dr. M. Schmid. — Das Gigan-
tische in der Kunst. Von P. Scbeerbart. — Franzesco Barto-
lozzi. (Schluss.) Von Dr. M. Schmid. — Münchener Kunst-
briefe. Von R. Berg er.

Die Kniist für Alle. 1893/94. Heft 3.

Die Jahresausstellung 1893 der Kiinstlergenossenschaft zu Mün-
chen. (Schluss.) Von Fr. Pecht. — Die neueste Richtung in
der Malerei und „Quelque chose" von P. L. Usieurs. Von J. Rai 1 -
leur. — Die Kongresse zu Nürnberg und München.

L'Art. Nr. 706. 15. Oktober 1893.

Petits M6moires du XIX. siecle. Prosper Merimöe et le Bacchus
antique. Von Ph. Audcbrand. — Ferdinand Leenhoff. Von
N. Lehauzac.

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Inserate.

Gemälde moderner und alter Meister,

auch Aquarelle, ersten Ranges kauft und übernimmt zum Verkauf, sowohl
einzeln als in ganzen Sammlungen die Kunsthandlung von

[593J Th. Salomon, Berlin W., Friedrichstr. 168.

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