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Verschiedenes / Inserate
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Vermischtes. — Zeitschriften. — Inserate.
94
machen, so sehen sich auch in diesem Falle viele Sammler
in ihren Hoffnungen arg getäuscht. Ob es schließlich
im allgemeinen und irn Kunstinteresse vorteilhaft erscheint,
dass eine große Privatsammlung mit beschränkter und oft
schwerer Zugänglichkeit bestehen bleibt, oder ob durch
die Auflösung vielleicht hundert andere öffentliche und
private Galerieen sich passend ergänzen oder den Grund
zu neuen Anlagen bilden, wird wohl schwer zu entscheiden
sein? Auch im Kunstleben spielt der Kampf ums Dasein
eine gewaltige Rolle. Tod und Auflösung auf einer Seite
bedeutet Geburt und Leben auf einer anderen Stelle. Glück-
licherweise kann von dem verstorbenen Mr. Malcolm und dessen
Erben, seinem Sohne, nur das Allerbeste berichtet werden,
da sie eine für alle Parteien befriedigende Lösung gefunden
haben. Zunächst hatte ersterer noch bei Lebzeiten das Juwel
seiner Sammlung, das sogenannte „Sforza-Gebetbuch", der
Bibliothek des British Museum geschenkt. Aber auch der
Erbe hat ebenso wie sein Vater dem gedachten Kunstinstitut
ein fürstliches Geschenk aus seiner Sammlung überwiesen:
den kolossalen Karton von der Hand Michelangelo's aus
der Casa Buonarroti, welcher die heilige Familie darstellt.
Aulierdeui hat der Besitzer dem British Museum die gesamte
Kollektion zur Aufstellung übergeben, um sie dem Publikum
leicht zugänglich zu machen. — Kein Amateur hat je ein
ähnliches Kabinett in seiner Art zusammengestellt wie der
verstorbene Mr. Malcolm, der zuerst unter der Leitung von
Sir Charles Robinson, dann aber später nach vollständig
eigenem Urteile kaufte. Unter den 700 Blättern sind fast
nur Sachen ersten Ranges vorhanden, ja viele Objekte wür-
den die Perlen jedes Kunstkabinetts in der Welt ausmachen.
Von den frühesten italienischen Malern befindet sich in den
Mappen eine liebliche Zeichnung von Botticelli, wie es keine
zweite von diesem Meister giebt. Das Sujet ist eine Alle-
gorie auf die „Abundantia". Ebenso sind die auserlesensten
Zeichnungen von Fra Angelico, Filippo Lippi, Ghirlandajo
und Melozzo da Forli vorhanden. Fra Bartolommeo ist mit
den Studien für seine besten Bilder vertreten. Von dem
großen Dreigestirn, Lionardo, Rafiael und Michelangelo, be-
sitzt die Sammlung den berühmten Kopf eines Kriegers mit
phantastischem Helm von dem ersteren, zwei wunderschöne
Frauenköpfe von dem zweiten und endlich eine Anzahl von
Kreidezeichnungen und Entwürfen verschiedener Perioden
von Michelangelo außer dem bereits erwähnten Karton. In
keiner englischen Galeric befinden sich so schöne typische
Beispiele dieser Meister. Aus der deutschen Schule sind un-
vergleichliche Werke von Holbein und Dürer zu erwähnen.
Rembrandt und alle Niederländer von Bedeutung aus dem
17. Jahrhundert sind dementsprechend vertreten. Die fran-
zösische Kunst glänzt nicht minder durch Watteau, Grenze
und ihre Zeitgenossen. Außer diesen Zeichnungen und Skizzen
alter Meister sind auch die Kupferstiche altdeutscher und
italienischer Stecher gesammelt, so namentlich den schönsten
Abdruck der bekannten „Tarocchi'' von Mantegna, und eine
Serie der seltenen Florentiner Sibyllen, die dem Baldini
zugeschrieben werden und welche selbst das British Museum
nicht besitzt. Endlich ist ein ausgezeichnetes, fast voll-
ständiges Werk von Martin Schongauer vorhanden. Die
Sammlung ist dem Direktor des Kupferstichkabinetts im
Museum , Mr. Sidney Colvin, zur Obhut übergeben worden.
ZEITSCHRIFTEN.
Allgemeine liimstchronik. 1893. Nr. 21.
-Die Kaphael Donner-Ausstellung. Von Cl. Sokal. — Die Ber-
liner Kunstausstellung. VIII. — Erste internationale Kunstaus-
stellung des Vereins bildender Künstler München „Sezession". VI.
Von G. Fuchs.
Anzeiger des GermanischenNationalmuseums. 1893. Nr. 5.
Entwurf eines gotischen Brunnens vom Ende des 15. Jahrhun-
derts. Von H. Bosch. — Die Chemie des Markgrafen Friedrich I.
von Brandenburg. Von H. Peters. — Ein Beitrag zur Bücher-
ausstattung. Von H. Bosch. — Katalog der im Germanischen
Nationalmuseum befindlichen Gemälde. 1893.
Christliches Kunstblatt. 1893. Heft 10.
Große Berliner Kunstausstellung 1893. (Sohluss.) — Uber die
Entstehung des Christusbildes. (Sohluss.) — Das Kruzifix. —
Die Entwicklung der Baukunst.
Die Kunst für Alle. 1893/94. Heft 4. 15. November.
Kritische Gänge. II Von M. 6. Zimmermann. — Zusammen-
gemalt. Von W. Herbert.
L'Art. Nr. 707. 1. November 1893.
Une reliure du tresor de la Basilique royale de Monza. Von
E. Molinier. — Les dernieres fouilles en Chaldee. Von
P. Leroi. — Barthelemy Menn. Von Ph. C ho det. - Les musees
et bibliotheques des AInes-Maritimes. Premiere lettre. (Fortsetz.)
Von P. Leroi. — Les tapisseries du chäteau de Pau. Von
P. Lafond. — Les peintres americains ä l'exposition universelle
de Chicago. Von L. Lef6bvre.
Gazette des Beaux-Arts. Lief. 437. 1. Nov. 1893.
Vittore Pisano. 1. Von G. Gruyer. — L'origine et les charac-
teies de l'art Gallo-romaine. I. Von S. Hein ach. — Notes et
Souvenirs artistiques sur Marie-Antoinette. Von G. Bapst. —
Le portrait miniature en France. III. Von H. Bouchot. — L'art
a l'exposition de Chicago. II. Von J Hermant. — Claudius
Popelin et la renaissance des emauxpeints. IV. Von M. L. Fa-
lize. — Charles Gouuod. Von A. de Lostalot.
Hand-
fertigkeiten.
Verlag
E. A. Seemann
Leipzig.
ä)ie XiebAaberfiünste
Vorlagen dazu: 72 Tafeln gr. Lex.-8U in Mappe M. 7.50.
1/* A A 'f ' Anleitung dazu von Clara Roth. 3. Aufl. 50 Pf.
JterOSCnnirjerei. _ Vorlagen: 8 Lieferungen mit je 10 Tafeln
Fol. ä M. 2.50. — Vorlagen von Curt Wehr. 5 Lieferungen mit je
4 Tafeln Fol. ä 1 M.
Anleitung dazu von
G. Büttner (40 Pf.)
und Vorlagen in Farbendr. 32 Tafeln nebst Pausen M. 10.50.
Anleitung mit Vorlagen von 1. Matthias.
1 M. [732)
^ederscAnitt und ^PederplastiA,
und Vorlagen in Farbendr.
Sndische Intarsia.
Vermischtes. — Zeitschriften. — Inserate.
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machen, so sehen sich auch in diesem Falle viele Sammler
in ihren Hoffnungen arg getäuscht. Ob es schließlich
im allgemeinen und irn Kunstinteresse vorteilhaft erscheint,
dass eine große Privatsammlung mit beschränkter und oft
schwerer Zugänglichkeit bestehen bleibt, oder ob durch
die Auflösung vielleicht hundert andere öffentliche und
private Galerieen sich passend ergänzen oder den Grund
zu neuen Anlagen bilden, wird wohl schwer zu entscheiden
sein? Auch im Kunstleben spielt der Kampf ums Dasein
eine gewaltige Rolle. Tod und Auflösung auf einer Seite
bedeutet Geburt und Leben auf einer anderen Stelle. Glück-
licherweise kann von dem verstorbenen Mr. Malcolm und dessen
Erben, seinem Sohne, nur das Allerbeste berichtet werden,
da sie eine für alle Parteien befriedigende Lösung gefunden
haben. Zunächst hatte ersterer noch bei Lebzeiten das Juwel
seiner Sammlung, das sogenannte „Sforza-Gebetbuch", der
Bibliothek des British Museum geschenkt. Aber auch der
Erbe hat ebenso wie sein Vater dem gedachten Kunstinstitut
ein fürstliches Geschenk aus seiner Sammlung überwiesen:
den kolossalen Karton von der Hand Michelangelo's aus
der Casa Buonarroti, welcher die heilige Familie darstellt.
Aulierdeui hat der Besitzer dem British Museum die gesamte
Kollektion zur Aufstellung übergeben, um sie dem Publikum
leicht zugänglich zu machen. — Kein Amateur hat je ein
ähnliches Kabinett in seiner Art zusammengestellt wie der
verstorbene Mr. Malcolm, der zuerst unter der Leitung von
Sir Charles Robinson, dann aber später nach vollständig
eigenem Urteile kaufte. Unter den 700 Blättern sind fast
nur Sachen ersten Ranges vorhanden, ja viele Objekte wür-
den die Perlen jedes Kunstkabinetts in der Welt ausmachen.
Von den frühesten italienischen Malern befindet sich in den
Mappen eine liebliche Zeichnung von Botticelli, wie es keine
zweite von diesem Meister giebt. Das Sujet ist eine Alle-
gorie auf die „Abundantia". Ebenso sind die auserlesensten
Zeichnungen von Fra Angelico, Filippo Lippi, Ghirlandajo
und Melozzo da Forli vorhanden. Fra Bartolommeo ist mit
den Studien für seine besten Bilder vertreten. Von dem
großen Dreigestirn, Lionardo, Rafiael und Michelangelo, be-
sitzt die Sammlung den berühmten Kopf eines Kriegers mit
phantastischem Helm von dem ersteren, zwei wunderschöne
Frauenköpfe von dem zweiten und endlich eine Anzahl von
Kreidezeichnungen und Entwürfen verschiedener Perioden
von Michelangelo außer dem bereits erwähnten Karton. In
keiner englischen Galeric befinden sich so schöne typische
Beispiele dieser Meister. Aus der deutschen Schule sind un-
vergleichliche Werke von Holbein und Dürer zu erwähnen.
Rembrandt und alle Niederländer von Bedeutung aus dem
17. Jahrhundert sind dementsprechend vertreten. Die fran-
zösische Kunst glänzt nicht minder durch Watteau, Grenze
und ihre Zeitgenossen. Außer diesen Zeichnungen und Skizzen
alter Meister sind auch die Kupferstiche altdeutscher und
italienischer Stecher gesammelt, so namentlich den schönsten
Abdruck der bekannten „Tarocchi'' von Mantegna, und eine
Serie der seltenen Florentiner Sibyllen, die dem Baldini
zugeschrieben werden und welche selbst das British Museum
nicht besitzt. Endlich ist ein ausgezeichnetes, fast voll-
ständiges Werk von Martin Schongauer vorhanden. Die
Sammlung ist dem Direktor des Kupferstichkabinetts im
Museum , Mr. Sidney Colvin, zur Obhut übergeben worden.
ZEITSCHRIFTEN.
Allgemeine liimstchronik. 1893. Nr. 21.
-Die Kaphael Donner-Ausstellung. Von Cl. Sokal. — Die Ber-
liner Kunstausstellung. VIII. — Erste internationale Kunstaus-
stellung des Vereins bildender Künstler München „Sezession". VI.
Von G. Fuchs.
Anzeiger des GermanischenNationalmuseums. 1893. Nr. 5.
Entwurf eines gotischen Brunnens vom Ende des 15. Jahrhun-
derts. Von H. Bosch. — Die Chemie des Markgrafen Friedrich I.
von Brandenburg. Von H. Peters. — Ein Beitrag zur Bücher-
ausstattung. Von H. Bosch. — Katalog der im Germanischen
Nationalmuseum befindlichen Gemälde. 1893.
Christliches Kunstblatt. 1893. Heft 10.
Große Berliner Kunstausstellung 1893. (Sohluss.) — Uber die
Entstehung des Christusbildes. (Sohluss.) — Das Kruzifix. —
Die Entwicklung der Baukunst.
Die Kunst für Alle. 1893/94. Heft 4. 15. November.
Kritische Gänge. II Von M. 6. Zimmermann. — Zusammen-
gemalt. Von W. Herbert.
L'Art. Nr. 707. 1. November 1893.
Une reliure du tresor de la Basilique royale de Monza. Von
E. Molinier. — Les dernieres fouilles en Chaldee. Von
P. Leroi. — Barthelemy Menn. Von Ph. C ho det. - Les musees
et bibliotheques des AInes-Maritimes. Premiere lettre. (Fortsetz.)
Von P. Leroi. — Les tapisseries du chäteau de Pau. Von
P. Lafond. — Les peintres americains ä l'exposition universelle
de Chicago. Von L. Lef6bvre.
Gazette des Beaux-Arts. Lief. 437. 1. Nov. 1893.
Vittore Pisano. 1. Von G. Gruyer. — L'origine et les charac-
teies de l'art Gallo-romaine. I. Von S. Hein ach. — Notes et
Souvenirs artistiques sur Marie-Antoinette. Von G. Bapst. —
Le portrait miniature en France. III. Von H. Bouchot. — L'art
a l'exposition de Chicago. II. Von J Hermant. — Claudius
Popelin et la renaissance des emauxpeints. IV. Von M. L. Fa-
lize. — Charles Gouuod. Von A. de Lostalot.
Hand-
fertigkeiten.
Verlag
E. A. Seemann
Leipzig.
ä)ie XiebAaberfiünste
Vorlagen dazu: 72 Tafeln gr. Lex.-8U in Mappe M. 7.50.
1/* A A 'f ' Anleitung dazu von Clara Roth. 3. Aufl. 50 Pf.
JterOSCnnirjerei. _ Vorlagen: 8 Lieferungen mit je 10 Tafeln
Fol. ä M. 2.50. — Vorlagen von Curt Wehr. 5 Lieferungen mit je
4 Tafeln Fol. ä 1 M.
Anleitung dazu von
G. Büttner (40 Pf.)
und Vorlagen in Farbendr. 32 Tafeln nebst Pausen M. 10.50.
Anleitung mit Vorlagen von 1. Matthias.
1 M. [732)
^ederscAnitt und ^PederplastiA,
und Vorlagen in Farbendr.
Sndische Intarsia.