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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 5.1894

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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5781#0140

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Vom Kunstmarkt. — Beiträge zur Gründung eines kunstgeschichtlichen Instituts in Florenz. — Inserate. 202

fand man, dass die zweite Galerie Liebermann ihrer Vor-
gängerin nicht unwürdig ist. Jetzt soll auch diese zweite
Galerie durch J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne) zur Ver-
steigerung kommen; nicht in Köln, dem Sitz der Firma,
sondern in Berlin, wo A. von Liebermann die Mehrzahl der
Bilder, die den Bestand seiner zweiten Sammlung ausmachen,
im letzten Jahrzehnt erworben hat. Der in Folioformat von
J. M. Heberle herausgegebene Katalog der Gemälde, Aqua-
relle und Zeichnungen, der mit 30 klar und sauber von
Meisenbach, Riffarth & Co. ausgeführten Heliogravüren ver-
sehen ist, führt 107 Nummern auf, 81 Werke moderner
Maler und 26 Bilder älterer Meister, unter denen eine dem
Murillo zugeschriebene Vision des heil. Franziskus die meiste
Beachtung verdient. In den Werken der modernen Malerei
spiegelt sich neben der persönlichen Liebhaberei des Samm-
lers auch der allgemeine Kunstgeschmack des letzten Jahr-
zehnts wieder. Wir finden in erster Linie die italienischen
und spanischen Genremaler mit jenen intimen Kabinetts-
stücken vertreten, die immer die Augenweide eines fein-
fühligen Kunstfreundes bilden werden, auch wenn sich ein-
mal wieder der Tagesgeschmack von Italien und Spanien
zu Frankreich kehren sollte: L. Alvarex („Dolce far niente"),
Capobianchi, Jose Echcna, J. Gallegos („Die Testamentseröff-
nung"), de Sanciis, Castano und E. Tarenghi („Nonnen im
hohen Chor''). Derselben künstlerischen Richtung gehören
auch die Fein- und Kleinmalereien der Wiener Löwith,
r. Merode und Max Schödl, der Münchener Anton Seitx und
Carl Seiler und des Berliners F. Poppe an. Die Franzosen
sind durch eine Landschaft von Karl Baubigny, dem Sohne
des berühmten Charles Francois, eine Idylle aus dem arka-
dischen Schäferleben mit stark akademisch behandelten
nackten Figuren von Gerdme, eine Dutzendarbeit von Isabey
und das hübsche Aquarell einer Flussnymphe von Chaplin
nur mäßig vertreten, desto besser aber zwei auswärtige Mit-
glieder der Pariser Schule: V. Broxik mit einem figuren-
reichen Bilde aus neuerer Zeit „In der Schenke" und Mun-
kacsy mit zweien seiner prächtigsten Schöpfungen, dem
,,Besuch bei der Wöchnerin" (1879) und dem „Helden des
Dorfes" (1882), der sich im Wirtshause zu einem Ringkampfe
mit einem fahrenden Akrobaten anschickt. Neben dieser
Neigung für die modernen Schulen mit Ausnahme der natu-
ralistischen, die nur durch ein älteres Bild von Max Lieber-
mann, „Alte Weiber beim Gemüseputzen" (1875), vertreten
ist, hat sich A. v. Liebermann seine alte Liebe für die Düssel-
dorfer Genre- und Landschaftsmaler der mittleren Genera-
tion und ihre gleichalterigen und gleichgesinnten Berliner
und Münchener Genossen bewahrt. Wir nennen nur die
Namen Andreas Achenbach, Carl Becker (Karl V. bei Tizian
und Rückkehr vom Karneval), Gregor v. Bochmann, Emji'it
Bracht, F. Defregger, Julius Geertx („Nach der Verurteilung",
ein bekanntes Meisterwerk), Eduard Grütxner, Eduard Hilde-
brtmdt, Charles Hoguet, L. Knaus (zwei Studienköpfe und
die Zeichnung zu dem Bilde „Ein genügsamer Weltbürger"),
Lenbach („Römische Landleute vor dem Gewitter"), G. Max,
Meyer von Bremen, Paul Meyerheim („Affen im Atelier"),
L. Munthe und Otto Piltz. Sammler, die auf besondere

koloristische Finessen fahnden, seien noch auf die Bilder
von Carl Heffner, Ewjcn Jcltel und Adolf Schreycr aufmerk-
sam gemacht. Die Versteigerung findet am 12. März in
Berlin, im Hause Unter den Linden 8, statt. Die Besich-
tigung kann an den drei voraufgehenden Tagen erfolgen.
Anfragen sind an Herrn H. Lempertz jr. in Berlin, unter
obiger Adresse, zu richten. Über die reiche kunstgewerbliche
Sammlung folgt ein Bericht in der nächsten Nummer. R-

— Frankfurt a. M. Am 26. und 27. Februa.r kommt im
Auktionssaal für Kunstgegenstände der Nachlass des f Po-
lizeipräsidenten von Madai, bestehend aus einer Sammlung
antiker Gläser, Möbeln und feinen Weinen zur Versteigerung.
Das Verzeichnis ist soeben erschienen.

BEITRÄGE ZUR GRÜNDUNG
DES KUNSTGESCHICHTLICHEN INSTITUTS
IN FLORENZ.
Eingänge bis 7. Februar.
S. Kgl. Hoheit Fürst Leopold v. Hohenzollern-Sigmaringen,
1000 M. Geheimer Kommerzienrat Mendelssohn-Bartholdy,
Berlin, 200 M. Robert v. Mendelssohn, Berlin, 200 M. Franz von
Mendelssohn, Berlin, 200 M. Dr. Koetschau, Bad Georgen-
thal bei Gotha, 20 M. Justizrat Freiherr von Kress, Nürn-
berg, 10 M. Dr. Sarre, Berlin, 1000 M. Professor Dr. von
Oettingen, Düsseldorf, 20 M. Domkapitular Schnütgen, Köln,
20 M. Professor Dr. Berthold Riehl, München, 20 M. Hof-
rat Dr. von Lehner, Sigmaringen, 10 M. Direktor Dr. H.
Weizsäcker, Frankfurt a. M., 20 M. Dr. P. Weber, Stutt-
gart, 10 M. Dr. Zucker, Oberbibliothekar der Universität
Erlangen, 20 M. Städel'sches Kunstinstitut, Frankfurt a. M.,
100 M. Professor Dr. Marian Sokolowski, Krakau, 25 M.
30 Pf. Julian Klaczko, Krakau, 25 M. 30 Pf. Frau Professor
Jessie Hillebrand, Florenz, 200 M. Joseph Baer «fc Co., Frank-
furt a. M., 100 M. Professor Dr. C. von Lützow, Wien,
50 M. Konservator A. Bayersdorfer, München, 50 M. Pro-
fessor Dr. H. Semper, Innsbruck, 13 M. 05 Pf. Professor Dr.
L. Dietrichson, Christiania, 20 M. August Gerber, Köln,
10 M. Ungenannt 20 M. Professor Dr. M. G. Zimmer-
mann, Rom, 50 M. Stadtrat G. Zimmermann, Elbing, 100 M.
Ungenannt 20 M. Carl Graf Lanckoronski, Wien, 5000 M.
Summa 8533 M. 05 Pf.

ZEITSCHRIFTEN.
Die Kunst für Alle. 1893/94. Heft 10.

Im Malkasten zu Düsseldorf. Von E. Da eleu. — New Yorker
Kunstbericht. Von P. Hann.
Die Graphischen Künste. 1893. Heft 6.

Die Munchener Sezession. Von R. Graul. —Zeichnungen deut-
scher Künstler. Von K. Burmeister. — Arbeiten österreich-
ischer Kunstindustrie. Von E. Leisebin g. — Johannes Klaus.
Von A. S ch äf f er.
Zeitschrift für christliche Kunst. 1893 94. Heft 11.
Der Meister der Heiligen Sippe. Von E. Firmenich- Richartz.
— Ein Kölnisches Uebetbuch mit Stichen des Meisters P. W.
Von M. Lehrs. — Metallverzierte Elfenbeinkrümme eines go-
tischen Bischofsstabes. Von Schnütgen.

Gazette des Beaux-Arts. Nr. 440. Februar 1S94.

L'image vraie de Napoleon. Von F. Masson. — La sculpture
Florentine au XIV. siecle (III). Von M. Reymond. — Claudius
Popelin et la renaissance des emaux peints. (Schluss.) Von
L. Falize. — L'art decoratif ä l'exposition de Chicago. Von
J. Hermant.

Verlag von ARTUR SEEMANN in Leipzig.

Vfl 1 tll T h\0 f l\V\0 t>h flf RilfiPTfltlüQ Altertum von Dr. Th. Schreiber, Professor der Archäologie zu Leipzig.
IVUlLUllllbLUlloljllCl DllUCiaiiao, Zweite für den Schulgebrauch eingerichtete Auflage

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1000 Abbildungen. Mit einem Textbuche
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Die neue Auflage hat einige, mit Rücksicht auf den Gebrauch an den Oberklassen der Gymnasien notwendige Veränderungen erfahren. Gewisse
Darstellungen, welche durch ihre Anstössigkeit der weiteren Verbreitung des nützlichen Werkes hinderlich waren, sind entfprechend umgestaltet
worden. — Das Textbuch kann auch für sich allein bezogen werden zum Preise von M. 2.— broschjrt und M. 2.50 gebunden. (Auch in
10 Lieferungen von je 20 Pf.) Es dient ebensogut zur ersten wie zur zweiten Aufl.
 
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