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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 5.1894

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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5781#0156

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Berichtigung. — Zeitschriften. — Inserate.

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neuester Zeit. Aus älterer Zeit stammt bloß die wichtigste
dieser amerikanischen Sammlungen, welche Mr. Quiney Shaw
zu Boston angehört. Schon in den fünfziger und sechziger
Jahren sammelte er, ohne sehr bedeutenden Aufwand, aber mit
feinstem Verständnis die Werke eines Millet, Rousseau,
Daubigny, Corot u. s. w. Von der Vielseitigkeit Millet's be-
kommt man erst einen richtigen Begrifi', wenn man die im
Besitze Shaw's befindlichen etwa 90 Ölgemälde, Pastelle und
Zeichnungen gesehen hat. Die Sammlung enthält ferner
alte Italiener (Cossa, Gima, Francia, Ratfaellino), Nieder-
länder (Fr. Hals, Reinbrandt, Rubens, G. Dow, Ostade) und
ausgezeichnete Skulpturen, so eine interessante Thon-Porträt-
büste des Lorenzo de' Medici von der Hand des Verrocchio,
mit ansprechenden jugendlichen Zügen. Die zweite Privat-
sammlung zu Boston ist Eigentum des Mr. Frederik Arnes
(zwei Rembrandtbildnisse). In New-York ragt die Samm-
lung Havemeyer durch ihren Rembrandtsaal hervor, welcher
acht Gemälde des Meisters beherbergt, darunter den sogen.
Doreus. Auf einem, aus der Sammlung der Princesse de
Sagan stammenden, oft dem Ferd. Bol zugeschriebenen
Bilde, das einen Herrn Tulp darstellt, konnte der Vortra-
gende die Signatur Rembrandt's und eine Jahreszahl
(1641?) entdecken. Andere Sammlungen in New-York
sind die des Mr. Stewart Smith, Mr. Jesup, Mr. Beers, Mr.
Hoe, Mr. Chase. In Chicago die Sammlung des Mr. Hut-
chinson (Nie. Maes, Fr. Hals, Cuyp von 1649), Mr. Ryerson,
Mr. Ellesworth und als größte die des Mr. Jerkes (vier Rem-
brandts, Fr. Hals, Hobbema, Terborg, Metsu, Ostade, G. Dow,
Boucher u. s. w.). In Montreal sah der Vortragende die
Sammlung des Mr. George Drummond und Mr. R. B. Angus.
Geheimer Rat Dr. Fr. Lippmann hielt einen Vortrag:
„Uber einen deutschen Stecher des 15. Jahrhunderts, den
sogen. Meister des Amsterdamer Kabinetts." Die 89 Stiche
dieses rätselhaften Stechers, welche sich seit 1806 zum größten
Teile im Rijks-Prenten-Kabinett zu Amsterdam befinden, so-
wie die einzige Handzeichnung desselben (im Kgl. Kabinett
zu Berlin) liegen nunmehr in einer Sonderpublikation der
„Internationalen Chalkographischen Gesellschaft" (1893—1894)
vor. Demselben Meister zuzuschreiben ist ferner das im Be-
sitze des Fürsten Waldburg-Wolfegg befindliche „Mittel-
alterliche Hausbuch". Der Text des Bandes der Chalko-
graphischen Gesellschaft, von Prof. Dr. Max Lehrs herrührend,
lässt die Frage nach der Persönlichkeit des Meisters als
aussichtslos auf sich beruhen. Seit Harzen nimmt man an,
dass er der oberdeutschen Schule angehöre. Man wollte ihn
mit Bartholomäus Zeitbloom identifizieren, aber ohne Erfolg.

Der Vortragende ist nach langer, reiflicher Erwägung zu der
Ansicht gelangt, die Stiche rührten von Hans Holbein dem
älteren her. Hinzuweisen ist auf die großen Schwierigkeiten,
welche der wissenschaftlichen Begründung dieser Hypothese
hinderlich sind. Zunächst ist unsere Kenntnis des älteren
Holbein eine sehr lückenhafte; namentlich von Gemälden
seiner Frühzeit, in die allein seine stecherische Thätigkeit
versetzt werden könnte, ist uns nur weniges bekannt. Dennoch
lassen sich, bei näherem Eingehen, zwischen den in Rede
stehenden Stichen und den Gemälden Holbein's d. ä. charak-
teristische Analogieen herausfinden. Die Stiche lassen keiner-
lei Entwickelung in der Technik erkennen, gehören also
einer bestimmten, kurzen Epoche des Künstlers an. Mit der
Schneidenadel auf weiches Kupfer (nicht Zinn oder Blei,
wie Lehrs annimmt) leicht hingeworfen, ergaben diese Stiche
nur wenig Abdrücke. Holbein hatte sie, ohne größere Kennt-
nis des technischen Verfahrens, versuchsweise gearbeitet,
dann aber, da er seine Rechnung dabei nicht fand, bald
diese ganze Kunstweise verlassen. Israel von Meckenem,
der mehrere dieser Blätter kopirte, hat auch Gemälde des
älteren Holbein reproduzirt.

BERICHTIGUNG.

In Nr. 17 der „Kunstchronik", Sp. 268, Z. 6 v. u. lies
„1892" (statt 1872).

ZEITSCHRIFTEN.
Allgemeine Kunstchroiiik. 1894. Nr. 3.

Die Schwarz-weiß-Ausstellung des Münchener Kadirvereins. —
Heinrich von Brunn und die Erhaltung des antiken Ideals in
der modernen Welt. I.

Christliches Kunstblatt. 1894. Heft 1.

Aufruf: An die Leser. — Die gotische Kunst. — Abbildungen
aus der Hosjiitalkirche in Stuttgart. — Mission und Kunst. —
Der Altar in der Herrgottskirche zu Cruglingen an der Tauber.

Jahrbuch der königlich Preussischen Kunstsammlungen.
1894. Heft 1.

Robert Dohme. — Die Colleoni-Kapelle zu Bergamo. Von
A. G. Meyer. — Ein neues Selbstbildnis DUrer's. Von W. v.
Seidlitz. — Die Verleumdung des Apelles in der Renaissance.
III. Von R. Förster. — Eine Majolikamalerei des Quattro-
cento. Von 0. v. Falke. — Friedrich der Große als Sammler.
(Fortsetzung.) Von P. Seidel. — Der Triumph des Jacobus
Castricus. Von V. von Loga. — Die Wandgemälde von San
Angelo in Formis. Von E. Dobbert.

Gazette des Beaux-Arts. Nr. 441. 1. März 1894.

Le musee du Prado: Les ecoles de peinture du Nord. (Schluss.)
Von H.Hymans. — Vittore Pisano. II. Von G. Gruyer. —
Courrier de l'art antique. Von S. Rein ach. — Le Portrait-
Miniature en France: La Evolution et l'empire. I. Von H. Bou-
chot. — Les collections d'armes du Mus6e d'artillerie. II. Von
M. Maindron.

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