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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 5.1889

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Heft 5
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Aus der Ornamentstichsammlung des Leipziger Kunstgewerbemuseums, 1: Stefano delle Bella
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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3586#0092

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f. Stefano della Lella.

Unsere Abbildung macht den Leser mil
einem Künstler bekannt, welcher als Zeichner
und Radirer ornamentaler Entwürfe an Zier-
lichkcit, Formenreichtum und Originalitat der
Erfindnng im 17. Jahrhnndert kanm seinesglei-
chen gehabt hat.

Stesano dclla Bella wnrde 1610 in Flo-
renz geboren. Dnrch Callot, der bis 1621 in
Florenz thätig war, angeregt, widmete er sich
fast ausschließlich der Radirnng. Jn dieser »unst
entwickelte er sich nach mehrjährigen Studien in
Rom so frei nnd selbständig, daß er nament-
lich dnrch die Leichtigkeit und Mannigfaltigkeit
seiner Nadel den älteren Meister bald übertraf.
Nach Florenz znrückgekehrt, fand cr aber weder
hier noch überhanpt in Jtalien, das in künst-
lerischem Verfalle dahinsiechte, seiner würdige
Anfgaben; dics veranlaßte ihn, nach Frankreich
zn gehen, und hier, durch Richelieu gefördert,
erhielt er zahlreiche Austräge, die ihn zu Ruhm
nnd Ehren kommen ließen. Die Wirren der
Fronde trieben ihn nach zehnjährigem Aufent-
halt ans dem Lande, nnd nach einem Besuche
in den Niederlandcn kchrte er 1650 nach Florenz
zurück.

Der im Auslande berühmt gewordene Mei-
ster fand jelst auch in seiner Heimat Anerkennnng
nnd Förderung und schuf hier mit nnermüdlicher
Thätigkeit bis zn seinem Tode eine große Zahl
freilich nicht durchweg gelungener Blätter. Denn
auch anf sein Talent wirkte der den Künsten
abholde Geist der Zeit lähmcnd und eine ge-
wisse krankhafte Schwermnt spricht aus seinen
letzten Arbeiten; seine einst so kühne nnd sicherc
Nadel wird schwer nnd stockend. Er starb
1664.

Bella's Werke bestehen in Landschaften,
historischen Blättcrn, Hciligcnbildern, Seestücken
nnd Ornamenten. Von dcn letzteren, im gan-
zen etwa 100 Stück, besitzt die Ornamcntstich-
sammlnng dcs Leipziger Kunstgewcrbemnsenms
70 Blätter mit Darstellnngen von Friesen,
Vasen, Kartuschen, Tieren nnd Theaterdekora-
tionen, die der ungemein feinen Strichelung
wegen für die phototypische Reprodnktion nicht
besonders gecignet sind, weshalb anch nnser
Blatt nnr annähernd eincn Bcgriff von dcm
Reize des Originals giebt.

v. Ubisch.

Rleine Mi

Museen uud Vereiue.

llck. Bcrlin. Der Verein sür deulschcs Kunst-
gewerbe hielt am 9. Januar seine Generalverjamm-
lung ab. Dem Bericht darüber entnehmen wir
solgende Notizen. Der Zuwachs an neuen Mit-
gliedern belief sich im Laufe des veislossencn Ver-
einsjahres aus 15; durch Austrilt, Verzug oder Tod

t e i l u n g e n.

hat dagegen ein Abgang von 27 Mitgliedern statt-
gcfunden, so daß die gegenwärtige Gesamtzahl 470
beträgt. Vereiusvcrsammlungen fandeu lö statt,
nämlich eine Generalversammlung, 6 Hauplversamm-
lungeu, 8 zwanglose Sitzungen, 2 außerordentliche
Versammlungen Aus vielscilig geäußertcn Wunsch
wurde der in deu Vereinssatzungeu vorgesehene
Unlerschied zwischen Hauptversamnilungen und zwang-
 
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