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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 14.1932

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Oktoberheft
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Berliner Kunst in Wien: Der Verein Berliner Künstler in der Wiener Kunstgemeinschaft
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Internationale Museums-Tagung
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Der Verband österreichischer Museen
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Kunstauktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26709#0050

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Willy Jaeckel, Leo von König, Hans Meid, Max Pechstein, Hans
Purrmann, Eugen Spiro, Wilhelm Schmid, Herbert Kampf, Hein-
rich Drake, Herbert Garbe, Wilhelm Gerstel, August Kraus,
Hans Mettel.

Vom Verein Berliner Künstler nennen wir folgende Namen:
Otto Antoine, Albert Birkle, Ludwig Dettmann, Georg Ehmig,
Franz Eichhorst, Otto H. Engel, Erich Feyerabend, Philipp
Franek, Erwin Freytag, Kurt Haase-Kastrow, Otto Heicliert, Otto

Heinrich, Egon v. Kameke, Konrad v. Kardorff, G. J. Kern,
Alfred Kitzig, Fritz Koch-Gotha, Carl Langhammer, Ernst Pfann-
schmidt, Fritz Rhein, Klaus Richter, Max Schlichting, Raffael
Schuster-Woldan, Paul Herrmann, Paul Gruson, Artur Hoff-
rnann, Arthur Lewin Funke, Otto Placzek, Fritz Roll.

Die Ausstellung dauert einen Monat. Sie ist als Austauschaus-
stellung gedacht. Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung findet
am Abend ein philharmonisches Konzert statt.

Internationale Museums-Tagung

Vom 28. August bis 2. September tagte im Salzburger Museum
Carolino Augusteum, der von Julius Leisching geleitet wird, der
„Internationale Museen-Verband“. Vertreten waren die Museen
des Deutschen Reiches, von Danzig, Holland, Österreich, Schwe-
den, Schweiz, Tschechoslowakei, Ungarn und Amerika durch
42 Direktoren. In das Präsidium wurden van Gelder (Haag, Hol-
land), Julius Leisching (Salzburg) und Sauerlaiult (Hamburg)
gewählt. An die vormittägige Erstattung von 18 Referaten schloß
sich vor allem das eingehende Studium des Museums Carolino
Augusteum. Außerdem wurden unter Führung Direktor Lei-
schings der Domschatz, die Prälatur von St. Peter, wo Herr
Erzabt Dr. Reimer die Besucher in freundlichster Weise will-
kommen hieß, dann Stift Nonnberg, die Festung und Schloß
Leopoldskron samt dem von Prof. Reinhardt angelegten neuen
Gartentheater besichtigt.

Der erste Ausflug galt Hellbrunn, wo vorerst die „Volkskund-
liche Sammlung“ im Monatsschiössei lebhaftes Interesse erregte,
dann das Steintheater, der Park und das Schloß besucht wurden.
Eine Rundfahrt zu den Salzkammergutseen gipfelte in der Würdi-
gung St. Wolfgangs und seines Vierfliigelaltares von Michel
Pacher sowie der Kirche von Mondsee. Den Beschluß bildeten
S. Zeno in Reichenhall, Großgmain, wo Pfarrer Schütz die ein-
gehende Prüfung der Tafelbilder in entgegenkommender Weise
ermöglichte, sowie die Kirche und das Schloß von Berchtesgaden
mit seinen dem Kronprinzen Rupprecht gehörigen Kunstschätzen.
Zum geschäftsführenden Vorort des Internationalen Museen-Ver-
bandes ist Hamburg wiedergewählt worden. Die nächstjährige
Tagung findet in Mainz statt.

Der Verband österreichischer Museen

trat am 18. September in Eisenstadt unter dem Vorsitz Direktor
Julius Leischings zu seiner 22. Tagung zusammen. Dem Ver-
bände gehören die wissenschaftlichen Beamten der Museen von
Bregenz, Eisenstadt, Graz, Innsbruck, Klagen furt, Linz, Salz-
burg, Villach und Wien (Historisches Museum der Stadt Wien
und Museum für österreichische Volkskunde) sowie das Welser
Museum als Vertreter der zahlreichen kleineren Ortsmuseen an.
Zahlreiche gemeinsame Angelegenheiten gelangten zu eingehender
Erörterung. Es wurde auch die Herausgabe von „Flugblättern“

des Verbandes beschlossen. Unter Führung Direktor Dr. Barbs
wurden die erfreulich wachsenden Sammlungen des Burgen-
ländischen Landesmuseums und der großen Privatsammlung
Wolf mit eigener „Haydn-Ausstellung“, dann die Kirchen der
Stadt und auf einer Autorundfahrt St. Margareten, Rust und
Schloß Forchtenstein besichtigt. Über Einladung Direktor
Dr. Ubells findet die nächstjährige Tagung 1933 in Linz statt.
Das Salzburger Museum Carolino Augusteum wurde neuerlich
zum Vorort des Verbandes wiedergewählt.

Kunstauktionen

Berlin

Das Internationale Kunst- und Auktions-Haus G. m. b. PL,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 79 (Ecke Keithstr.) kündigt folgende
Versteigerung an: 19. November 1932: Gemälde alter Meister,
Möbel, Silber und Porzellan des 18. Jahrhunderts, Kunstgewerbe
der Gotik und Renaissance. In dieser Versteigerung befinden sich
besonders schöne französische Sitz- und Standmöbel des 18. Jahr-
hunderts, teils aus russischen Schlössern, durch die Signaturen
der Ebenisten als besonders wertvolle Werke dieser Meister ge-
kennzeichnet, ferner ein Satz von Chippendale-Stühlen des
18. Jahrhunderts, schöne antike Beleuchtungen mit Kristall-
behang und bunten Glaseinsätzen. Ein schöner Satz Meißener
Schüsseln mit Heroldmalereien, ein Paar Powder-blue Vasen
der Kang-hai-Zeit sowie eine große Anzahl von Gebrauchs- und
Schmucksilber des 17. und 18. Jahrhunderts, hierunter jüdische
Kultgeräte und ein besonders interessantes Stück, eine Schoko-
ladenkanne in Form einer Eule, wahrscheinlich dänischen Ur-
sprungs des 18. Jahrhunderts, dürften für einen großen Sammler-
kreis von Interesse sein.

Unter den Gemälden alter Meister finden wir Werke der
holländischen Schule des 17. Jahrhunderts. Anschließend gelangt
eine vollständige Sammlung von Plastik, Kunstgewerbe und
Architekturteilen der Gotik und Renaissance zum Ausgebot. Seit

langem dürfte derartig interessantes Material nicht auf den
Markt gekommen sein. Ein Venus-Torso in Marmor, früher in
der Sammlung Wilhelm von Bodes befindlich, schöne Büsten,
teils aus der Münchener Residenz, teils aus südfranzösischen und
italienischen Palästen stammend sowie Renaissance-Architektur-
teile mögen unter den Steinarbeiten besonders auf gezählt sein.
Gotische Türen in Schmiedeeisen und Holz sowie Pfosten,
Galerien, Plafonds sind wohl noch nie auf einer Auktion in
Berlin ausgeboten worden.

Der große Fries von Wilhelm von Kaulbacli, früher im Palais
Raczynski in Berlin, müßte wohl eigentlich seinen Platz in einem
Museum finden.

In der Versteigerung von Gemälden neuerer Meister, die am
15. November d. J. in Rud. Lepke’s Kunst-Auctions-Haus, Berlin,
stattfindet, gelangen Bilder der Sammlung Böhm zum Ausgebot,
eine Reihe von Meisterwerken höchster Qualität. So von Lieber-
mann zwei Familienbilder und eine besonders schöne Landschaft
von der holländischen Küste, zwei prachtvolle Stilleben von
Slevogt, glänzende Bilder von Schuch, Trübner, Thoma mit dem
Park von Mainberg und der Landschaft mit dem Schwan. Unter
den anderen Bildern sind vorzügliche Gemälde von Lenbach,
Liebermann, Schönleber, Sperl u. a. hervorzuheben und ein Ge-
mälde von Walter Crane, „The Bridge of Life1,“ ein in zahllosen
Reproduktionen verbreitetes Bild.
 
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