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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 14.1932

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November-Dezemberheft
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Kunstausstellungen
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Aus der Kunstwelt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26709#0082

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badische und drei außerbadische Künstler vertreten sein wer-
den mit folgenden Namen: Emil Bizer, Alexander Kanoldt,
Alfred Kubin, Emil Nolde, Max Slevog't, Gustav Wolf. Am
13. November wird sodann die erste größere Ausstellung des
1930 verstorbenen oberrheinischen Malers Heinrich Ebel eröffnet
werden, der in Fegersheim bei Straßburg gelebt und dort in
seinen Mußestunden ein malerisches und zeichnerisches Werk
von intimem Format und dichterischem Stimmungscharaktcr
geschaffen hat.

Kassel

Die Kasseler Gemälde-Galerie zeigt in einer Tischbein-Aus-
stellung Bilder und Zeichnungen von acht Mitgliedern dieser
hessischen Künstlerfamilie. Vor allem sind es die beiden in ihrer
Bedeutung noch wenig bekannten Johann Valentin (1717—1767),
der Hofmaler in Hildburghausen, und Anton Wilhelm Tischbein
(1734—1804), der Hanauer Hofmaler. Beide sind durch eine statt-
liche Reihe guter Porträts aus dem Besitz der Grafen von Solms-
Laubach vertreten. Dazu kommen zahlreiche Arbeiten Johann
Heinrichs und des Leipziger Akademiedirektors August Wilhelm
Tischbein aus Kasseler und auswärtigem Privatbesitz.

Im Hessischen Landesmuseum hat Professor Luthmer eine
Hessen - Schweden - Ausstellung eröffnet. Nach der Landung
Gustav Adolfs in Deutschland, 1630, trat ihm als erster und
treuester Verbündeter der hessische Landgraf Wilhelm V. zur
Seite. Diese Waffenbrüderschaft hat enge Beziehungen geknüpft,
die hundert Jahre später in Stockholm zur Thronbesteigung des
hessischen Landgrafen Friedrich I. und damit zu längerer Per-
sonalunion der beiden Länder führte. An die mannigfachen
Wechselbeziehungen auf künstlerischem und wissenschaftlichem
Gebiet erinnert in den hessischen Schlössern und Sammlungen
ein reiches Erbe von Kunstwerken, Porträts und Schlachtenbil-
dern, Zeichnungen, Büchereien und technisch-industriellen Doku-
menten, die heute, im 500. Todesgedenkjahr Gustav Adolfs, zu
einer landeskundlichen Ausstellung vereinigt sind.

Gemälde alter Meister
Gobelins
Antiquitäten

unnsihaus Malmede • Köln a. Rh. • Unter Sadisenhausen 33

Leipzig

Der Leipziger Kunstverein zeigt im Dezember: Japanische
Farbholzschnitte und Rollbilder der Sammlung Dr. Solf. Ferner:
Willi Geiger-Leipzig: Gemälde und Graphik (1928—1932).

P. H. Beyer & Sohn: Ausstellung Deutscher Farbholzschnitte,
in der die wichtigsten Meister dieser Kunst vertreten sind; so
Emil Orlik, Carl Thiemann, Walther Klemm, Pfersohy, Moser,
L. Frank, Buchwald-Zinnwald und viele andere.

Mannheim

Das Mannheimer Museum für Natur- und Völkerkunde zeigt
in den Räumen der städtischen Kuustlialle eine umfangreidhe
Ausstellung von Werken der Kunst und des Kunsthandwerks
Altamerikas, d. h. im wesentlichen der Kulturländer auf dem
Gebiet des heutigen Mexiko und Mittelamerika sowie des heu-
tigen Peru aus den Jahrhunderten vor der Eroberung durch
Cortez und Pizarro. Wie die Schau ostasiatischer Kunst im
Schloßmuseum, so setzt sich auch diese Ausstellung -wesentlich
aus eigenen Depotbeständen des Mannheimer Völkerkunde-
museums (Zeughaus) zusammen; jedoch kommen Ergänzungen
aus öffentlidhem und aus Privatbesitz hinzu.

Die Studienschau „Gestalt und Gestaltung“, eine vergleichende
Gegenüberstellung von Gesicht, Handschrift und Werk bilden-
der Künstler, ist in Vorbereitung und wird demnächst eröffnet.

München

Derzeitige Ausstellungen der Graphischen Sammlung in Mün-
chen: 1. Gedächtsnisausstellung für Max Slevogt, 2. Das Bildnis
in der graphischen Kunst, I. Teil, 13. bis 18. Jahrhundert.

Offenbach

Die Offenbacher Kunstgewerbeschule begeht jetzt die Feier
ihres 100jährigen Bestehens gleichzeitig mit dem 23jährigen
Amtsjubiläum ihres Direktors, Professor Hugo Eberhardt. Sie
veranstaltet aus diesem Anlaß eine Ausstellung ihrer Fach-
klassen. Im Rahmen der Ausstellung wird auch ein Überblick
über die jetzige künstlerische Arbeit ehemaliger Schüler der
Offenbacher Kunstgewerbeschule und ein Bild des architek-
tonischen Schaffens Hugo Eberhardts gegeben.

Prag

Die Galerie Dr. Feigl, Prag II, Jungmannova 38, I. Stock,
zeigt eine Ausstellung des Prager Malers Friedrich Feigl, der
zu den bekanntesten Mitgliedern der Berliner Sezession zählt.

Aus der Kunstwelt

Professor Günther von Pechmann vollendete sein fünfzigstes
Lebensjahr. Er ist seit drei Jahren Direktor der Porzellan-Manu-
faktur Berlin und hat während dieser Zeit schon wertvolle Ar-
beit geleistet, die dem künstlerischen Aufschwung des Instituts
zugute kam. Baron von Pechmann war aus München, wo er
zuerst bei Lujo Brentano studierte und dann die Abteilung für
die Werbekunst am Münchner Nationalmuseum schuf, nach Ber-
lin berufen worden. 1925 veröffentlichte er eine Schrift über die
Qualitätsarbeit, in der er seine Gedanken über die künstlerischen
und wirtschaftlichen Probleme des Kunsthandwerks im Sinne
des Werkbundgedankens niederlegte. Baron Pechmann steht ja
auch seit Jahren unter den Führern des Deutschen Werkbundes.
Die Ausstellungen, die er bisher in der Porzellan-Manufaktur
Berlin veranstaltet hat, bewiesen, daß er künstlerische Kräfte
von Rang heranzuziehen verstand, um die Qualität des Berliner
Porzellans auf eine beachtliche Höhe zu bringen.

Der Kunsthistoriker Dr. Viktor Fleischer ist unter die Fünf-
ziger gegangen. Er hat seinerzeit eine wichtige, reiches Material
über das Kunstwesen des 17. Jahrhunderts enthaltende Publi-
kation über die Fürsten Lichtenstein als Kunstsammler heraus-
gegeben und auch noch andere Schriften von kunst- und kultur-
historischem Wert. Dr. Fleischer ist jetzt Besitzer des Heinrich -
Keller-Verlages in Berlin, nachdem er jahrelang die Frankfurter
Verlagsanstalt geleitet hatte, in der unter anderem das Städel-
Jahrbuch, Donaths „Jahrbuch für Kunstsammler“ und andere
Kunstpublikationen erschienen sind.

*

Der Königsberger Bildhauer Professor Stanislaus Cauer ist
65 Jahre alt geworden. Er zählt zu den hervorragendsten Bild-
hauern Ostpreußens. In der jüngsten Ausstellung der Akademie
der Künste in Berlin war unter anderem sein monumentaler
Schillerkopf zu sehen.

Redaktionsschlufi für das Januarheft 13. Januar 1933.-—— —- Redaktionsschluß für das Februarheft 10. Februar 1933.

Herausgeber und verantwortl. Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. / Verlag: „Der Kunstwanderer“, G. m. b. H., Berlin.
Redaktion: Berlin SW 68, Neuenburger Str. 8. — Druck: Buchdruckerei Gustav Ascher G. m. b. H., Berlin SW 68.
 
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