durch und durch überlegt, sind auf eine Art geschnitten, in der
sich die solideste Überlieferung, die hingehendste Ausdauer und
Vertiefung, der reinste Zug, der männliche Druck oder Schwung
mit modernen Anregungen verbinden, so zwar, daß keines die-
ser Elemente gesondert sichtbar wird. Die „Zwölf Landschaften“
insbesondere, so verschieden sie inhaltlich und stimmungshaft
sind, tragen ihre Ebenbürtigkeit in sich, scheinen ganz von
selbst in das gleichmäßige Format, in die überall wiederkeh-
rende klare Darstellung hineingewachsen zu sein: „Natur ist
weder Kern noch Schale“, und mit packender überlegener
Prägnanz ergreift eines wie das andere den Betrachter, „Tau“
so gut wie „Winter“, „Letzte Arbeit“ so gut wie „Wäschetag“,
„Morgenwind“ wie „Regenbogen“. Das Blatt „Regenbogen“ ist
einer der schönsten Siege über das verfängliche Thema, die je
ein Künstler davongetragen: Alles ist fest und gleitend, markig
und zart, und über dem regenübergossenen Vordergrund die
fliehende Schar gleichgerichteter Silberwölkchen, ist die treff-
lichste Folie für den im Fliehen sogar beherrschenden Silber-
bogen.
Die klassische Kraft, die persönliche Beschwingtheit dieser
Kunst, das eigentümliche, ungesuchte, vollkommene Spiel des
Gegensatzes Nord-Süd um alle diese Opera, weist Patocchi einen
hohen internationalen Rang in seinem Bereiche zu. Für Italien
hat dies Cozzani in einem großartigen und von Erinnerungen
vollen Aufsatz seiner Zeitschrift (Juli/August 1932) dargetan.
Mögen diese Zeilen deutsche Liebhaber ernst-frischer, selb-
ständiger, sozusagen elementarer Graphik auf Patocchi auf-
merksam machen. Dr. Johannes Widmer, Genf.
Der Nachlaß Dr. James Simon
Das Ergebnis der Auktion bei Rudolph Lepke in Berlin.
Die Versteigerung des von uns gewürdigten Nachlasses
Dr. James Simon hatte bei Rudolph Lepke in Berlin einen vollen
Erfolg, und sie war auch ein Beweis dafür, daß der Kunstmarkt
in letzter Zeit, und zwar seit der Versteigerung des künstle-
rischen Nachlasses Lesser Ury bei Paul Cassirer, an Belebung
gewonnen hat. Unter den Hunderten von Kunstfreunden, die bei
Lepke saßen und in deren Reihe sich zahlreiche Mitglieder des
einst von Wilhelm von Bode gegründeten Kaiser-Friedrich-Mu-
seums-Vereins, ferner Max J. Friedländer, der Direktor der
Staatlichen Gemäldegalerie Berlin, Theodor Demmler, der Direk-
tor des Deutschen Museums Berlin, mit seinem Mitarbeiter E. F.
Bange befanden, tauchten viele neue Gesichter auf, und der Ver-
lauf der Auktion, die von Plans Carl Krüger, dem Kunst-
historiker des Lepkeschen Hauses, geleitet wurde, zeigte, daß
neue Käuferschichten bestrebt sind, Qualitäten der Kunst sich
zu sichern.
Die Preise hatten durchaus normales Niveau, von der Art, wie
wir es aus der Zeit vor dem Weltkrieg kennen, und manche
Preise überraschten sogar durch ihre Flöhe. Unter den alten
Meistern kam der Rubens „Maria mit dem Kinde“ auf 11 000 RM.,
das große Stilleben von Jan Fyt auf 7300 RM., der „Wasserfall“
des Jacob von Ruisdael auf 6400 RM„ der Joos van Cleve „Das
Christuskind als Weltherrscher“ auf 6000 RM. — das Bild wurde
nach lebhaftem Wettstreit mit Dr. Vitale Bloch dem Berliner
Juristen-Professor Dr. Alsberg zugeschlagen —, der G. B Tie-
polo („Tullia“) auf 4300 RM. Für die „Mutter Rembrandts“ von
Gerard Dou zahlte Max Heilbronner 2600 RM., der Jan Babtist
Weenix „Vor der Jagd“ stieg auf 3100 RM., der Franz Snyders
auf 3200 RM.
Nachstehend geben wir eine genaue Liste der Preise für die
Einzelnummern des Katalogs:
Miniaturen:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
7
170
13
170
19
125
24
540
8
140
15
130
20
400
25
425
10
210
16
170
2t
630
26
340
11
HO
17
180 22
320
27
1700
12
210
IS
250
23
350
Gemälde:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
28
210
37
1050
43
830
49
6400
32
680
38
1060
44
2600
50
1500
33
1000
39
900
45
1000
51
7500
54
1300
40
2150
46
3100
52
6000
33
290
41
3650
47
3200
53
11000
36
450
42
1560
48
4300
Plastik:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
54
230
69
160
85
160
98
600
55
120
70
230
86
190
99
700
56
550
71
230
87
340
100—1
460
57
105
72
110
88—9
170
102
1350
58
250
73
400
91
680
103
1300
60
155
74
330
92
1050
104
600
63
200
75
130
95
550
105
450
66
165
77—8
105
94
2800
106
220
67
210
79—80
490
95—6
700
108
310
68
150
81—4
900
97
410
109
450
Kunstgemerbe und Textilien:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
110
320
120
160
129—30
110
145
150
111
500
121
850
131
125
146—8
400
112
310
122
210
132
115
151
150
113
140
125
610
135
130
152—3
350
114
520
124
160
135—6
570
154
120
115
920
125
270
139
210
157
175
117
150
126
480
142
200
174
110
119
140
127
180
143
130
188
210
Antiker Gold schmuck:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr. RM.
209
1550
216
170
250
250
250—9 125
210
210
217
110
231
710
263 140
211
430
221
155
252
570
264 135
212
910
224
115
233
105
267a 500
213
400
225
135
239
110
(lOgriech. Ulas-
fiäschchen)
214
200
228
180
248
240
215
400
229
520
249
150
Möbel:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
268
610
278
225
288
510
296-
-8 2000
269—70
115
280
360
289
330
299-
-300 500
272
250
283
200
290
250
301
315
273
250
285
220
291-
-2
400
302
230
274—6
660
286—7
4100
293-
-5
250
Bücher:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
510
110
512
170
326
105
553
105
311
165
313
300
330
105
583
sich die solideste Überlieferung, die hingehendste Ausdauer und
Vertiefung, der reinste Zug, der männliche Druck oder Schwung
mit modernen Anregungen verbinden, so zwar, daß keines die-
ser Elemente gesondert sichtbar wird. Die „Zwölf Landschaften“
insbesondere, so verschieden sie inhaltlich und stimmungshaft
sind, tragen ihre Ebenbürtigkeit in sich, scheinen ganz von
selbst in das gleichmäßige Format, in die überall wiederkeh-
rende klare Darstellung hineingewachsen zu sein: „Natur ist
weder Kern noch Schale“, und mit packender überlegener
Prägnanz ergreift eines wie das andere den Betrachter, „Tau“
so gut wie „Winter“, „Letzte Arbeit“ so gut wie „Wäschetag“,
„Morgenwind“ wie „Regenbogen“. Das Blatt „Regenbogen“ ist
einer der schönsten Siege über das verfängliche Thema, die je
ein Künstler davongetragen: Alles ist fest und gleitend, markig
und zart, und über dem regenübergossenen Vordergrund die
fliehende Schar gleichgerichteter Silberwölkchen, ist die treff-
lichste Folie für den im Fliehen sogar beherrschenden Silber-
bogen.
Die klassische Kraft, die persönliche Beschwingtheit dieser
Kunst, das eigentümliche, ungesuchte, vollkommene Spiel des
Gegensatzes Nord-Süd um alle diese Opera, weist Patocchi einen
hohen internationalen Rang in seinem Bereiche zu. Für Italien
hat dies Cozzani in einem großartigen und von Erinnerungen
vollen Aufsatz seiner Zeitschrift (Juli/August 1932) dargetan.
Mögen diese Zeilen deutsche Liebhaber ernst-frischer, selb-
ständiger, sozusagen elementarer Graphik auf Patocchi auf-
merksam machen. Dr. Johannes Widmer, Genf.
Der Nachlaß Dr. James Simon
Das Ergebnis der Auktion bei Rudolph Lepke in Berlin.
Die Versteigerung des von uns gewürdigten Nachlasses
Dr. James Simon hatte bei Rudolph Lepke in Berlin einen vollen
Erfolg, und sie war auch ein Beweis dafür, daß der Kunstmarkt
in letzter Zeit, und zwar seit der Versteigerung des künstle-
rischen Nachlasses Lesser Ury bei Paul Cassirer, an Belebung
gewonnen hat. Unter den Hunderten von Kunstfreunden, die bei
Lepke saßen und in deren Reihe sich zahlreiche Mitglieder des
einst von Wilhelm von Bode gegründeten Kaiser-Friedrich-Mu-
seums-Vereins, ferner Max J. Friedländer, der Direktor der
Staatlichen Gemäldegalerie Berlin, Theodor Demmler, der Direk-
tor des Deutschen Museums Berlin, mit seinem Mitarbeiter E. F.
Bange befanden, tauchten viele neue Gesichter auf, und der Ver-
lauf der Auktion, die von Plans Carl Krüger, dem Kunst-
historiker des Lepkeschen Hauses, geleitet wurde, zeigte, daß
neue Käuferschichten bestrebt sind, Qualitäten der Kunst sich
zu sichern.
Die Preise hatten durchaus normales Niveau, von der Art, wie
wir es aus der Zeit vor dem Weltkrieg kennen, und manche
Preise überraschten sogar durch ihre Flöhe. Unter den alten
Meistern kam der Rubens „Maria mit dem Kinde“ auf 11 000 RM.,
das große Stilleben von Jan Fyt auf 7300 RM., der „Wasserfall“
des Jacob von Ruisdael auf 6400 RM„ der Joos van Cleve „Das
Christuskind als Weltherrscher“ auf 6000 RM. — das Bild wurde
nach lebhaftem Wettstreit mit Dr. Vitale Bloch dem Berliner
Juristen-Professor Dr. Alsberg zugeschlagen —, der G. B Tie-
polo („Tullia“) auf 4300 RM. Für die „Mutter Rembrandts“ von
Gerard Dou zahlte Max Heilbronner 2600 RM., der Jan Babtist
Weenix „Vor der Jagd“ stieg auf 3100 RM., der Franz Snyders
auf 3200 RM.
Nachstehend geben wir eine genaue Liste der Preise für die
Einzelnummern des Katalogs:
Miniaturen:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
7
170
13
170
19
125
24
540
8
140
15
130
20
400
25
425
10
210
16
170
2t
630
26
340
11
HO
17
180 22
320
27
1700
12
210
IS
250
23
350
Gemälde:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
28
210
37
1050
43
830
49
6400
32
680
38
1060
44
2600
50
1500
33
1000
39
900
45
1000
51
7500
54
1300
40
2150
46
3100
52
6000
33
290
41
3650
47
3200
53
11000
36
450
42
1560
48
4300
Plastik:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
54
230
69
160
85
160
98
600
55
120
70
230
86
190
99
700
56
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71
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340
100—1
460
57
105
72
110
88—9
170
102
1350
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250
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400
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155
74
330
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104
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63
200
75
130
95
550
105
450
66
165
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105
94
2800
106
220
67
210
79—80
490
95—6
700
108
310
68
150
81—4
900
97
410
109
450
Kunstgemerbe und Textilien:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
110
320
120
160
129—30
110
145
150
111
500
121
850
131
125
146—8
400
112
310
122
210
132
115
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135
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152—3
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124
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135—6
570
154
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115
920
125
270
139
210
157
175
117
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126
480
142
200
174
110
119
140
127
180
143
130
188
210
Antiker Gold schmuck:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr. RM.
209
1550
216
170
250
250
250—9 125
210
210
217
110
231
710
263 140
211
430
221
155
252
570
264 135
212
910
224
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233
105
267a 500
213
400
225
135
239
110
(lOgriech. Ulas-
fiäschchen)
214
200
228
180
248
240
215
400
229
520
249
150
Möbel:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
268
610
278
225
288
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296-
-8 2000
269—70
115
280
360
289
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299-
-300 500
272
250
283
200
290
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301
315
273
250
285
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291-
-2
400
302
230
274—6
660
286—7
4100
293-
-5
250
Bücher:
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
Nr.
RM.
510
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512
170
326
105
553
105
311
165
313
300
330
105
583