Lebensform im EnLsiehen isi, die ganz aus die Kräfie des llrsprungs, aus die
gesunden Wurzeln, auf das Wahre, Lauiere und Dauerhaske angewiesen isi.
Jndes will die EinsichL, daß die Verengung und Verödung des Lebensraumes,
die Überwältigung des Menschlichen und das Absinken ins UnLergeisiige,
UnLerseelische und UnLermenschliche sorLschreiLeL, nur wenig bedeuLen, wenn sie
nichL auch die KrafL des ZuLrauens gibL, den Glauben an den Einzelnen und
die GemeinschasL als Träger erneuernder und bauender KräfLe wiederbringk,
als welche sie sich in jeder ZeiL zu bewähren haben. Dieser Glaube alleiu
enLscheideL, mag er auch heuLe doppclL schwer aufzubringen sein, wo das be-
ängsiigende HanLieren miL Ablenkungen, BeschwichLigungen und bestechenden
Universal- und RadikalmiLLeln leichL über die TaLsache hinwegLäuschL, daß vou
gesicherLen JnhalLen und bnndigen Formen einer neuen „welLfesien" Lebens-
ordnung aus keinen Fall gesprochen werden dars. Melmehr ist das Werdende
erst in jungen Trieben und Ansähen erkennbar, die geduldiger und mühsamer
Pslege bedürsen und sich naLurgemäß ebensosehr der stumpsen Ergebuug in
den NoLgang des modernen GeLriebes wie der Jagd nach beLäubenden Über-
slüssigkeiLen harLnäckig verbergen müssen.
Eine Lebensordnung, die, welLosfen und wirklichkeiLsverbunden, doch den ganzen
inneren Bestand des Menschen sicherL, wird sich gerade das AnrechL aus
Kunst, DichLung und Musik nichL verkümmern lassen, solange wcmgstcns der
Mensch sich des Anspruchs auf Sammlung, SLaunen, Glück und das Wun-
der der Verwandlung nichL begeben kann. Und von hier aus gewinnt
Avenarius' Gedanke erst seinen wahrhasL Lragenden Si'nn, daß er, im Gegen-
satz zu der idealistisch-romanLischen Anffassung, die Kunst dem Leben wesen-
hasL zuordneL, daß er ihr eine lebensteigernde, -sördernde und -bereichernde
wirksame MachL zuschreibk. Und wir bekennen uns allerdings zu der
Überzeugung, daß wahre Kunst niemals dem Leben in der WirklichkeiL KräfLe
enLziehen könnLe, glauben nichk, daß sie eine spielerische, müßige und enL-
behrliche Sache sei, die man den PhanLasten und llLopisteu, den Akademikern
und Snobs überlassen müßke. Wenn sie aber eine hohe und ernsthaske Ange-
legcnheiL ist, der immer drohenderen EnLseelung und Verflachung enLgegenwir-
ken soll und löscnde, enkspannende, befreiende Kräske in die ArbeikswelL,
in die TrivialiLäk des AllLags abzugeben hak, dann verbiekek sich auch jegliche
ArL von Mißbrauch mi'L ihr, jede BeschäfLiguug, die nichk wirkliche Empfäng-
lichkeiL und ernsthafte MiLLäLigkeiL ist.
Wie der heutige Kunstwark unter seiner das große Erbe nun sei'L zwei Jahreu
betreuenden Schristleitung seine Ausgabe weiterzuführen suchL, mögen in
losen llmrissen nachstehende kurze Auszüge aus Aussätzen des verslossenen
Jahrganges andeuten. Wclche Kräfke sich ihm für seine ArbeiL verbunden
haben, zeigL die ansehnliche Reihe hervorragender MiLarbeiker. Für dcn neuen
Fahrgang erbiLLen wir das BerLrauen, die Teilnahme und ünkerstüHmig aller
derer, denen GegenwarL und ZukunsL deuLscher Kulkur zum ersten und leHLen
in der Erneuerung und Sicherung ihres geistigen Bestandes begründeL liegen.
Vou ihrer Mitwirkung in Wünschen, Vorschlägen, KriLik erwarken wir eine
ständig wachsende, fruchtbare Wirkung, eine Bestätiguug der GemeinsamkeiL
der Sache und ihres WerLes sür den Einzelnen und die GesamtheiL, der wir
alle verpslichtet sind.
gesunden Wurzeln, auf das Wahre, Lauiere und Dauerhaske angewiesen isi.
Jndes will die EinsichL, daß die Verengung und Verödung des Lebensraumes,
die Überwältigung des Menschlichen und das Absinken ins UnLergeisiige,
UnLerseelische und UnLermenschliche sorLschreiLeL, nur wenig bedeuLen, wenn sie
nichL auch die KrafL des ZuLrauens gibL, den Glauben an den Einzelnen und
die GemeinschasL als Träger erneuernder und bauender KräfLe wiederbringk,
als welche sie sich in jeder ZeiL zu bewähren haben. Dieser Glaube alleiu
enLscheideL, mag er auch heuLe doppclL schwer aufzubringen sein, wo das be-
ängsiigende HanLieren miL Ablenkungen, BeschwichLigungen und bestechenden
Universal- und RadikalmiLLeln leichL über die TaLsache hinwegLäuschL, daß vou
gesicherLen JnhalLen und bnndigen Formen einer neuen „welLfesien" Lebens-
ordnung aus keinen Fall gesprochen werden dars. Melmehr ist das Werdende
erst in jungen Trieben und Ansähen erkennbar, die geduldiger und mühsamer
Pslege bedürsen und sich naLurgemäß ebensosehr der stumpsen Ergebuug in
den NoLgang des modernen GeLriebes wie der Jagd nach beLäubenden Über-
slüssigkeiLen harLnäckig verbergen müssen.
Eine Lebensordnung, die, welLosfen und wirklichkeiLsverbunden, doch den ganzen
inneren Bestand des Menschen sicherL, wird sich gerade das AnrechL aus
Kunst, DichLung und Musik nichL verkümmern lassen, solange wcmgstcns der
Mensch sich des Anspruchs auf Sammlung, SLaunen, Glück und das Wun-
der der Verwandlung nichL begeben kann. Und von hier aus gewinnt
Avenarius' Gedanke erst seinen wahrhasL Lragenden Si'nn, daß er, im Gegen-
satz zu der idealistisch-romanLischen Anffassung, die Kunst dem Leben wesen-
hasL zuordneL, daß er ihr eine lebensteigernde, -sördernde und -bereichernde
wirksame MachL zuschreibk. Und wir bekennen uns allerdings zu der
Überzeugung, daß wahre Kunst niemals dem Leben in der WirklichkeiL KräfLe
enLziehen könnLe, glauben nichk, daß sie eine spielerische, müßige und enL-
behrliche Sache sei, die man den PhanLasten und llLopisteu, den Akademikern
und Snobs überlassen müßke. Wenn sie aber eine hohe und ernsthaske Ange-
legcnheiL ist, der immer drohenderen EnLseelung und Verflachung enLgegenwir-
ken soll und löscnde, enkspannende, befreiende Kräske in die ArbeikswelL,
in die TrivialiLäk des AllLags abzugeben hak, dann verbiekek sich auch jegliche
ArL von Mißbrauch mi'L ihr, jede BeschäfLiguug, die nichk wirkliche Empfäng-
lichkeiL und ernsthafte MiLLäLigkeiL ist.
Wie der heutige Kunstwark unter seiner das große Erbe nun sei'L zwei Jahreu
betreuenden Schristleitung seine Ausgabe weiterzuführen suchL, mögen in
losen llmrissen nachstehende kurze Auszüge aus Aussätzen des verslossenen
Jahrganges andeuten. Wclche Kräfke sich ihm für seine ArbeiL verbunden
haben, zeigL die ansehnliche Reihe hervorragender MiLarbeiker. Für dcn neuen
Fahrgang erbiLLen wir das BerLrauen, die Teilnahme und ünkerstüHmig aller
derer, denen GegenwarL und ZukunsL deuLscher Kulkur zum ersten und leHLen
in der Erneuerung und Sicherung ihres geistigen Bestandes begründeL liegen.
Vou ihrer Mitwirkung in Wünschen, Vorschlägen, KriLik erwarken wir eine
ständig wachsende, fruchtbare Wirkung, eine Bestätiguug der GemeinsamkeiL
der Sache und ihres WerLes sür den Einzelnen und die GesamtheiL, der wir
alle verpslichtet sind.