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Heft 3 (Dezemberheft 1928)
DOI article:Spe, Friedrich von: Ein Liebgesang
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.8885#0179
XXXXII.
Ein Liebgesang
Von Friedrich von Spe (1591—16Z5)
/^^leich früh sich wann entzündek
^-^Der silberweiße Tag
Und klar die Sonn verkündet
Was Nüchts verborgen lag,
Die Lieb in meinem Herzen
Ein Flämmlein stecket an,
Das brinnt gleich einer Kerzen,
So Niemand leschen kann.
Wann schon ichs trag in Winden
Gen Ost- und Nordenbraus,
Doch Ruh noch Rast mag finden,
Laßk nie sich blasen aus.
O weh der Oual und Peinen,
Wo soll mich wenden hin?
Jch immerdar muß weinen,
Weil ßets in Schmerzen bin.
Wann wieder dann entflogen
Der Tag zur Nacht hinein,
Ilnd nunder sich gebogen
Die Sonn und Sonncnschein,
Das Flämmlein, so mich quälet,
Noch bleibk in voller Glut,
2lll Stund, so viel man zählet,
Michs je noch brennen thuk.
Das Flämmlein, das ich meine,
Jst Jesu süßer Nam,
Es zehrct Mark und Beine,
Frißt ein gar wundersam.
O Süßigkeit in Schmerzen!
O Schmerz in Süßigkeit!
2lch bleibe noch im Herzen,
Noch bleib in Ewigkeit.
O schon in Pein und Qualen
Mein Lebcn schwindet hin,
Wann Iesu Pfeil und Strahlen
Durchstreichen Mnt und Sinn,
Lezembkcheft 1928 (XXXX1I. z)
137
Ein Liebgesang
Von Friedrich von Spe (1591—16Z5)
/^^leich früh sich wann entzündek
^-^Der silberweiße Tag
Und klar die Sonn verkündet
Was Nüchts verborgen lag,
Die Lieb in meinem Herzen
Ein Flämmlein stecket an,
Das brinnt gleich einer Kerzen,
So Niemand leschen kann.
Wann schon ichs trag in Winden
Gen Ost- und Nordenbraus,
Doch Ruh noch Rast mag finden,
Laßk nie sich blasen aus.
O weh der Oual und Peinen,
Wo soll mich wenden hin?
Jch immerdar muß weinen,
Weil ßets in Schmerzen bin.
Wann wieder dann entflogen
Der Tag zur Nacht hinein,
Ilnd nunder sich gebogen
Die Sonn und Sonncnschein,
Das Flämmlein, so mich quälet,
Noch bleibk in voller Glut,
2lll Stund, so viel man zählet,
Michs je noch brennen thuk.
Das Flämmlein, das ich meine,
Jst Jesu süßer Nam,
Es zehrct Mark und Beine,
Frißt ein gar wundersam.
O Süßigkeit in Schmerzen!
O Schmerz in Süßigkeit!
2lch bleibe noch im Herzen,
Noch bleib in Ewigkeit.
O schon in Pein und Qualen
Mein Lebcn schwindet hin,
Wann Iesu Pfeil und Strahlen
Durchstreichen Mnt und Sinn,
Lezembkcheft 1928 (XXXX1I. z)
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