den Rand gelangL ist und der Blick in das Ende frei wird, wenn ihr Gesicht,
eben noch eine Landschaft der Freude, jäh eine Blässe besällt, oder wenn sie
nur dasteht, allein, oder schweigend vor einem Gegenüber, mik einer leichten
Neigung des Hauptes und mit Angen, in denen erwachendes Leid, wie
vor sich selber erschrocken, nur zögernd sich vorwagt. Da sitzen wir stumm und
gebannt, und das leiseste Wort, das ertönt, versehk nns bei aller Vorsicht
des Klanges den 2ltem.
Denn jede dieser Außerungen entsteht an ihrem eigenen llrsinn, nicht aus
dem halben oder viertels Wege von dort, und deshalb sind sie auch immer
gültig für alle. Wenn dieses Menschenkind aufschreik, Lönk der Schrei der
Kreatur über die Schuld des Bestehens daraus, und in seinem seltenen,
aber wnnderbar vielfältigen Lachen klingen die Stimmen tausend glück-
licher Kinder.
Sie werden noch andere Schauspielerinnen sehen, lieber Freund, wenn Sie
hier sind; Sie werden die Orska sehen, die eines ganzen hinuntergehenden
Geschlechtes subtjlste Leidenssähigkeit mit einer erst jeHk ihre Hintergründe
össnenden Kunst in Gestaltungen austrägt, Sie werden von dem beinahe
Lödlich starken, geistessinnlichen Zauberglanz der Bergner viel in sich aus-
nehmen, Sie werden die ehern strahlenden hymnischen Schöpsungen der
Agnes Stranb, diese hinreißenden Triumphe eines weik gespannken Willens,
sreudig bestaunen, aber Sie werden von der Dorsch aus dem Theater eine
Ossenbarung dessen erleben, um dessenkwillen, ich weiß es, Sie herüber-
kommen. . .
Die Technik
Jhre Leistungen, Gesahren und Probleme
Bon Joses Popp
ie Technik hat gleich der Kunst, Dichtung, Wissenschast, Religion und
'^-^Kultur überhaupk cine llrstuse und primitive Form, die sich in der Schas
sung von Werkzeugen, Geräken nnd Wohnbereitung osscnbark. Ein Sonder-
gebiet wurde sie mit Hilse der neuzeiklichen ITatnrwissenschasken, deren Er-
kenntnisse und Erfahrungen sie bewußk ausnützt; aber bis gegen das Ende
des 18. Jahrhunderts war sie noch mik mancherlei Magie und Zauberei ver-
bunden. Erst das 19. Jahrhundert machte sie davon vollständig srei und schuf
die Technik schlechthin, eine ncue Großmacht der Zivilisation, die so sehr in
die verscbiedcnsten Arbeiks- und Lebensgebiete eindringt, daß man bereits von
einem „Zeitalker der Technik" redet; wie man auch schon gesagk hak: „Europa
ist cine Funktion der Technik und Amerika die höchste Steigerung Europas."
Gerade am „Amerikanismus" erkennen wir aber auch die Gefahren der Tcchnik
in vollem llmfang; immer klarer wird, welch wahrhask ungeheure Probleme
sie hervorgerufen, daß sie aus einem nrsprünglichen Hilssmitkel der Zivili-
sation immer mehr eine Despokie wird, die unser Menschenkum bedroht.
I.
Es scheint dcm Wesen der Technik entsprechender, daß wir stakk einer Defini-
Lion ihre Leistungen und Wirknngen bedenken, um sie ausgrund der-
94
eben noch eine Landschaft der Freude, jäh eine Blässe besällt, oder wenn sie
nur dasteht, allein, oder schweigend vor einem Gegenüber, mik einer leichten
Neigung des Hauptes und mit Angen, in denen erwachendes Leid, wie
vor sich selber erschrocken, nur zögernd sich vorwagt. Da sitzen wir stumm und
gebannt, und das leiseste Wort, das ertönt, versehk nns bei aller Vorsicht
des Klanges den 2ltem.
Denn jede dieser Außerungen entsteht an ihrem eigenen llrsinn, nicht aus
dem halben oder viertels Wege von dort, und deshalb sind sie auch immer
gültig für alle. Wenn dieses Menschenkind aufschreik, Lönk der Schrei der
Kreatur über die Schuld des Bestehens daraus, und in seinem seltenen,
aber wnnderbar vielfältigen Lachen klingen die Stimmen tausend glück-
licher Kinder.
Sie werden noch andere Schauspielerinnen sehen, lieber Freund, wenn Sie
hier sind; Sie werden die Orska sehen, die eines ganzen hinuntergehenden
Geschlechtes subtjlste Leidenssähigkeit mit einer erst jeHk ihre Hintergründe
össnenden Kunst in Gestaltungen austrägt, Sie werden von dem beinahe
Lödlich starken, geistessinnlichen Zauberglanz der Bergner viel in sich aus-
nehmen, Sie werden die ehern strahlenden hymnischen Schöpsungen der
Agnes Stranb, diese hinreißenden Triumphe eines weik gespannken Willens,
sreudig bestaunen, aber Sie werden von der Dorsch aus dem Theater eine
Ossenbarung dessen erleben, um dessenkwillen, ich weiß es, Sie herüber-
kommen. . .
Die Technik
Jhre Leistungen, Gesahren und Probleme
Bon Joses Popp
ie Technik hat gleich der Kunst, Dichtung, Wissenschast, Religion und
'^-^Kultur überhaupk cine llrstuse und primitive Form, die sich in der Schas
sung von Werkzeugen, Geräken nnd Wohnbereitung osscnbark. Ein Sonder-
gebiet wurde sie mit Hilse der neuzeiklichen ITatnrwissenschasken, deren Er-
kenntnisse und Erfahrungen sie bewußk ausnützt; aber bis gegen das Ende
des 18. Jahrhunderts war sie noch mik mancherlei Magie und Zauberei ver-
bunden. Erst das 19. Jahrhundert machte sie davon vollständig srei und schuf
die Technik schlechthin, eine ncue Großmacht der Zivilisation, die so sehr in
die verscbiedcnsten Arbeiks- und Lebensgebiete eindringt, daß man bereits von
einem „Zeitalker der Technik" redet; wie man auch schon gesagk hak: „Europa
ist cine Funktion der Technik und Amerika die höchste Steigerung Europas."
Gerade am „Amerikanismus" erkennen wir aber auch die Gefahren der Tcchnik
in vollem llmfang; immer klarer wird, welch wahrhask ungeheure Probleme
sie hervorgerufen, daß sie aus einem nrsprünglichen Hilssmitkel der Zivili-
sation immer mehr eine Despokie wird, die unser Menschenkum bedroht.
I.
Es scheint dcm Wesen der Technik entsprechender, daß wir stakk einer Defini-
Lion ihre Leistungen und Wirknngen bedenken, um sie ausgrund der-
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