Lendste unker diesen allen, außerordentlich begabt,
klug, klar, seiner Menschen kundig bis in das
kleinsie und lehte. 2lber daß seine Darstellung sich
immer mehr zuspiht, vom Kleinen aus immer
Kleineres zielt und ein Genügen ßndet an der
immer zarteren Zerspaltung von lauter Spalt-
werk und Spanzeug, anstatt Flügel zu regen und
aus seinen Stubeu und Glashäusern herauszu-
sahren ins immer Freiere und immer Größere —
eben das verdrießt und ermüdet aus die Daucr
und läßt einen unbcwegt, allensalls gesesselt und
amüsierk, aber unerschüttert zurück.
Sei in diesem Zusammenhang aber noch einer
Hofsuung gedacht. Otto Rombach, heuke etwa
vierundzwanzigjährig, legk drei Novellen „Der
Brand im Ajsenhaus" (Merlin Verlag, Hcidel-
berg) vor, in denen er, ost in einem hanebüchenen
und noch ganz unentwickelken Deutsch, drei großen
Themen mit einer Ilnbekümmertheit und Kühn-
hcit nachgeht, die vieles verheißk. Auch er ist, von
seinen sprachlichen Verzwickthciten und Schnihern
abgesehenchercitsimBeßherstaunlicherGestaltungs-
Mae Slevogt: Randzcichnung zu Faust II <Derlag Beuno Cassircr, Bcrlin)
mittel. Schöner sind seinc Fabeln: ein komischer Kleinbürger, der ßch auseine ausge-
sallene Jdee versteist und endlich im gekränkten Gesühl derRechtschassenheit schauer-
liches llnheil anrichtet — ohne doch dabei zu einer unwahrscheinlichen Frahe zu wer-
den, das ist schon ekwas. 2luch die Geschichte vom maurischeu Haus, die von derVer
sallcnhcit cines simplen Bauernbur)chen an ein össenkliches Mädcheu handelt,
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