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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 42,1.1928-1929

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Heft 2 (Novemberheft 1928)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.8885#0137

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Dabei gerührk und weichlich im Gemük,

Beinah poekisch, ja, ich bat die Muse um eiu Lied.

Sie, mit verstelltem Pathos, spottek mein,

Gab mir den schnöden Bafcl ein:

„Es schlagt eine Pcachtigall

Ä m Wassersall;

llnd ein Vogel ebensalls,

Der schreibt sich Wendehals,

Johann Jakob Wendehals;

Der tut tanzen
Bei den Pslanzen
Obbemeldten W assersalls —"

So ging es sork; mir wurde immer bänger.

IeHL sprang ich auf: zum Wein! Der war denn auch mein Rekker.
Merkt's euch, ihr tränenreichen Sängcr,

Im Kahcnjammer ruft man keine Götter! M örike

Motetto,

als der erste Zahn durch war
Victoria! Mctoria!

Der kleine weiße Zahn ist da.

Du, Mukter, komm, und groß und klein
Im Hause! Kommt und guckt hinein
Und seht den hellen weißen Schein. ^

Der Zahn soll Alexander heißen. ' 'lI

Du liebes Kind! Gott halk ihn dir gesund
Und geb dir Zähne mehr in deinen kleinen Mund

Und immer was dasür zu beißen! Clandius

Auch er

Rührend schöne Herzgeschichten,

Die ihm vor der Seele schweben,

Weiß der Dichter zu berichten.

Wovon aber soll er leben?

Was er fein zusammenharkte,

Sauber eingebundne Werklein,

Fährk er eben auch zu Markte,

Wie der Bauer seine Ferklein. Bujch

An den Leser
Leser, wie gefall ich dir?

Leser, wie gefällst du mir?

Logau (1604/56)
 
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