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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 42,1.1928-1929

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Heft 2 (Novemberheft 1928)
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Lose Blätter
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Lindner, Werner: Was wollte und was erreichte der diesjährige Tag für Denkmalpflege und Denkmalschutz?
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https://doi.org/10.11588/diglit.8885#0145

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man mehr Mühe und Pein hat, weil das Wagnis größer isi, weil man alles
auf eine Sache geslellk hak, cine einzige und immer dieselbc, und das ist die
Ehre... Nlchk das Geld machk uns znfrieden, wie ihr sehk... llnd wenn
kein roker Ragpen herausschauk, die Reben müssen besorgk werden."

Er hackk zu.

„Für diese 2lrbeik kann man nichk mit Geld bezahlk werden: man isl bezahlk,
weil man den Glauben daran hak, sobald man den Glauben daran hak... Wie
Soldaken sind wir, wir kämpfen um des Kampses willen. Wie eine Mukkcr
sind wir, eine Mukker mik ihrem Kind: gar nichks machk es da aus, ob das
Kind schön isl, und je mehr es nüßgeslaltek isl, um so größer ihre Mühe, um
so lieber hak sie es; alles gibk sie ihm her, nichks will sie von ihm zurückhaben.
Daß sie liebk, das ist rhr einziger Lohn."

Er hackt zu.

„Das ist es und nichks anderes: die Ehre und dann die Liebc. llnd gar kein
Geld, wenn es sein muß, denn so bleiben die beiden andern, die Liebe und
die Ehre."

Er hackk zm

„llnd geschehe, was da wolle, seine Reben behälk man, und sollke man schließ-
lich draufgehn, man stößk sie nicht von sich. Draufgehn kann man, aber man
bleibk ihnen Lreu und dem Lande treu und jenen, die es ausgcbauk haben;
treu bleibk mau dem Lande, so wic sie es gebauk haben..."

Mik schweren Skreichen hackk er zu, damik er es zeigen kann, und das ist ein
Männerwerk, sobald die neuen Schosse heraus sind, denn wollken das die
Frauen versuchen, so könnken sie mik ihren Röckcn vieles verderben:

„Von der alken Art sind wir noch, von der guten 2lrt, der alten guken 2lrt,
und es gibk noch eine ganze 2lnzahl von dieser 2lrk. 2llso vorwärks!"

Er hackt zu.

Tribüne

Was wollte und was erreichke der diesjährige Tag
für Denkmalpflege und HeimatschuH?

Von Werner Li'ndner

(^as zuvor für die, dencn das Slossgebiet noch fremd sei'n sollle: Jm „Heimak-
schutz" sinden sich die Verbände und Persönli'chkeilen zusammen, di'e die nalür-
liche und die geschichlli'ch gewordcne Eigenart der Heimal in Landschaft, Dorf und
Stadl, in Silten, Bräuchen, in Dolkskunst, Handwerk und hoher Kunst vor Ivillküv-
licher Zerstörung, vor MißachMng und Versall zu betvahren streben, die sich tveiler
darum bemühen, daß die neuen Werke m Stadl und Land in Einklang zu dem ev-
hallenstverlen Erbgut kommen, daß neues Schasfen, !vo es möglich ist, den richtigen
Anschluß an noch lebenskräfkiges Überliefertes findet. Die „Denkmalpflege", ein in
sich selbständiger Teil deS umfassenden Heimatschutzes — wir sprechen außeröem
noch von einer „Naturdenkmalpflege" — nimmt sich in wissenschaftlicher Forschung
und praktischer Fürsorge unter Führung amtlich bestellter Fachleute der Denkmäler
von hervorragendem geschichtlichen und künstlerischen Wert, der kirchlichen und welt-
lichen Bauten und ihres beweglichen KunstguteS an.

Denkmalpflege und Heimatschutz sind zum mindesten im guten Ausbau solcher von
Reich und Staaten bestellten und geförderten Fürsorge ganz moderne Begriffe, wenn

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