DOI Heft:
Heft 3 (Dezemberheft 1928)
DOI Artikel:Eberlein, Kurt Karl: Das Kinderspiel und seine Form
DOI Artikel:Lose Blätter
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8885#0218
soll die PhanLasie üben und seine WelL schasfen, die „niemals ist und sein
wird", es soll lernen „das AufLauchen an einem andern OrL". Es soll das
Ganze in sich finden, bis es sich selbst im Ganzen sindeL. Dann kann es
später auf seine spielende Jugend zurückblickend wie MaLthisson dankbar
bekennen:
„Im öben Weltgewühle
HebL WchmuL meine Brust,
Denk ich der Knabenspiele
Und ihrer Götterlusk!
Zu schnell verrauschte Iahre
Der UnbesangenheiL,
Was zwischen Wieg' und Bahre
GleichL eurer Seligkeit?"
Lose BlätLer
Max Mell: Gedichte
V-G. Speidelsche Derlagsbuchhandlung, Wien-Leipzig)
Der Berzauberte
^c^a man mich aus der Taufe Lrug, da fiel mir erst mein Los;
'"^-''Was mir in Sternen ekwa stund, das winkte mir nichk groß.
Der Mutter Schwester Katharin wars, die mich kirchen Lrug.
Die Ammel mik, und kehrten ein, und Lranken Mek genug.
Ein Bursch war, den sie gerne sah, der gab ihr das Geleik.
Es war im Wald ein stiller Fleck, dork blieben sie zu zweik.
Sie legt' mich hin, es war im März, da Liefher in der Erd
Ein Rühren geht und schwül und schwer in die Geschöpse kehrk.
Der Bursch entwich, die Magd, verwirrk, machte sich heimakwärts.
Erst da sie sah das BaLerhaus, versagt' ihr fast das Herz.
Das Kind! — Da stürmt' sie, vor dem Aug Schreckbilder mannigsalk.
Dcs Nüchbars Schweine wühlten ja ofk dort im Eichenwald.
Sie lies und keuchte. GotL sei Dank! Da lag ich wie zuvor,
Gesell von Larv und erstem Halm und Keim, in dem es gor,
Lag an dcr Erde Märzenleib, in ihrem Hauch Lief drin;
Und davon ist, das weiß ich wohl, wie ich geworden bin.
Wie ich gcworden bin, das ist, es gibk für mich kein Haus,
Sie schlugen mich als Buben zwar, ich blieb ofk NächLe aus,
Ich lag und starrt' zum Sternenkreis, es raunt' im Heidekrauk,
Ein Hexlein, feuchkes Ohngesichk, war meine erste BrauL.
Ich erbte freilich Haus und Hof, ihr Eltern gut, von euch,
Heuk sitzen andre drauf und ich wittre nach meinem Neich.
Es war ein Herr, der setzt' mir vor ein Glas von seltnem Wein,
Dem wohnk' in goldnem Aus und Ab des Lebens Spur wohl ein.
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wird", es soll lernen „das AufLauchen an einem andern OrL". Es soll das
Ganze in sich finden, bis es sich selbst im Ganzen sindeL. Dann kann es
später auf seine spielende Jugend zurückblickend wie MaLthisson dankbar
bekennen:
„Im öben Weltgewühle
HebL WchmuL meine Brust,
Denk ich der Knabenspiele
Und ihrer Götterlusk!
Zu schnell verrauschte Iahre
Der UnbesangenheiL,
Was zwischen Wieg' und Bahre
GleichL eurer Seligkeit?"
Lose BlätLer
Max Mell: Gedichte
V-G. Speidelsche Derlagsbuchhandlung, Wien-Leipzig)
Der Berzauberte
^c^a man mich aus der Taufe Lrug, da fiel mir erst mein Los;
'"^-''Was mir in Sternen ekwa stund, das winkte mir nichk groß.
Der Mutter Schwester Katharin wars, die mich kirchen Lrug.
Die Ammel mik, und kehrten ein, und Lranken Mek genug.
Ein Bursch war, den sie gerne sah, der gab ihr das Geleik.
Es war im Wald ein stiller Fleck, dork blieben sie zu zweik.
Sie legt' mich hin, es war im März, da Liefher in der Erd
Ein Rühren geht und schwül und schwer in die Geschöpse kehrk.
Der Bursch entwich, die Magd, verwirrk, machte sich heimakwärts.
Erst da sie sah das BaLerhaus, versagt' ihr fast das Herz.
Das Kind! — Da stürmt' sie, vor dem Aug Schreckbilder mannigsalk.
Dcs Nüchbars Schweine wühlten ja ofk dort im Eichenwald.
Sie lies und keuchte. GotL sei Dank! Da lag ich wie zuvor,
Gesell von Larv und erstem Halm und Keim, in dem es gor,
Lag an dcr Erde Märzenleib, in ihrem Hauch Lief drin;
Und davon ist, das weiß ich wohl, wie ich geworden bin.
Wie ich gcworden bin, das ist, es gibk für mich kein Haus,
Sie schlugen mich als Buben zwar, ich blieb ofk NächLe aus,
Ich lag und starrt' zum Sternenkreis, es raunt' im Heidekrauk,
Ein Hexlein, feuchkes Ohngesichk, war meine erste BrauL.
Ich erbte freilich Haus und Hof, ihr Eltern gut, von euch,
Heuk sitzen andre drauf und ich wittre nach meinem Neich.
Es war ein Herr, der setzt' mir vor ein Glas von seltnem Wein,
Dem wohnk' in goldnem Aus und Ab des Lebens Spur wohl ein.
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