lichen Schlags, die ein in ganz andrer Technik gebildetes Gemälde auf
soundso viel Verkleinerung mechanisch zusammendrücken?
Dann bringen wir vier schöne Aktstudien von Franz Stuck. Insbe«
sondere wird unser Leser von den drei zum Inferno gehörigen interessiert
seiN) die dasselbe Modell in drei verwandten Stellungen zeigen. Denn nicht
nur das Ringen des Künstlers um die äußere Form spricht aus ihnen,
nicht nur das Beherrschenlernen des Leiblichen, sondern auch das
Ringen des Künstlers um den zwingenden Ausdruck der seelischen
Stimmung. Die vier Blätter sind den großen Lichtdrucken der schönen
Sammlung „Meister der Zeichnung" nachgebildet, die bei Baumgärtner in
Leipzig erschienen ist und auf die wir bei dieser Gelegenheit nochmals emp«
fehlend hinweisen möchten.
Schließlich bringen wir noch vier Schattenschnitte von Fritz Schulze--
Rom, der jetzt in München lebt. Auch sie sind Ergebnisse der neuen Be-
wegung um die Wiederbelebung und Verbesserung des Schattenschnittes.
Man mag dabei an japanische Schablonen erinnert werden, aber die schönen
Kompositionen sind doch europäischer Art. Mchts von dem leichten Spiel
mit Asymmetrischem, das wir von den Iapanern her kennen, alles ist nach
abendländischer Weise abgewogen. Alles auch mit feinem stilistischen Ge-
fühl. Wir bitten besonders die Pflanzengestaltungen bei dem Bild mit
den Fischem und bei der Iagd im Walde daraufhin zu vergleichen. Natu-
ralistisch auch im Schattenschnitt zu sein, ist eine gefährliche Sache, Schulze
weiß aber, wo es hingehört und wohin nicht.
Das ^oli ms tanAsrs von Fritz von lihde bringen wir als „Veran-
schaulichung" zu dem kleinen Rundschaubeitrage über Tonschnitte. A
g^as schwere Geschütz der „Sonatenabende^ und andere Konzerte mit
^anspruchsvollsten Programmen, an die unsere Pianisten namentlich seit
dem Vorgehen tzans von Bülows das Publikum mählich zu gewöhnen
vermochten, hat manches Anmutige aus dem Feld geschlagen, das früher
die tzörer ergötzte, und um das es in mancher tzinsicht schade ist. Rur
erstaunliche Virtuosität der Fassung oder Zugehörigkeit zur extrem-modernen
Richtung sichert heut der pianistischen Kleinkunst noch den Zutritt zur
Öffentlichkeit. Es ist aber nicht zu verkennen, daß die tzausmusik der
Dilettanten um so leichter dem Platt-Salonmäßigen verfällt, je weniger
sie aus dem Konzertleben ihre Anregungen schöpft. — Zu den Künstlern,
die es nicht verschmähten, gelegentlich auch leichtere) doch nicht unvor-
nehme Ware zu bieten, gehörte Berthe Marx-Goldschmidt, die
unvergessene Begleiterin Sarasates, die mit ihrer reproduktiven Begabung
ein gefälliges, in der Pariser Schule erzogenes Kompositionstalent ver-
band. Ihre Klaviermusik ist weder tief noch sonderlich originell, aber fein-
geschliffen und vor allem ganz aus dem Geiste des Instrumentes heraus
erfunden und, mit der nötigen Eleganz gespielt, wirksam. Die hier mit-
geteilten Stücke sind einem ObanLous 6s Läatrix" betitelten tzeft ent-
nommen, das als ox>. ^ bei R. Simrock in Berlin erschienen ist. L. S.
Herausgeber: Qr. b. e. F e rd i n a n d Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Mitleitende: vr. Hermann Ullmann, vr. Wilhelm Stapel, Wolfgang
Schumann. Für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Vaumburg in Saaleck bei Kösen
in Thüringen — In Ssterreich-Ungarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich: vr. Richard
Batka in Wien XIII/6 — Sendungen für den Lext ohne Angabe eines Personennamens an dis
»Kunstw art - L ei t un g" in Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach vorheriger
Bereinbarung, widrigenfalls keine Verantwortung übernommen werden kann — Verlag von
Georg D. W. Callwey — Druck von Kastner L Callwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München — Geschäfts»
stelle für Berlin: Georg Siemens, ^ 57, Kurfürstenftraße 8 — Geschäftsstelle für Sfterreich-Ungarn
Hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien I, Seilergafle 4
soundso viel Verkleinerung mechanisch zusammendrücken?
Dann bringen wir vier schöne Aktstudien von Franz Stuck. Insbe«
sondere wird unser Leser von den drei zum Inferno gehörigen interessiert
seiN) die dasselbe Modell in drei verwandten Stellungen zeigen. Denn nicht
nur das Ringen des Künstlers um die äußere Form spricht aus ihnen,
nicht nur das Beherrschenlernen des Leiblichen, sondern auch das
Ringen des Künstlers um den zwingenden Ausdruck der seelischen
Stimmung. Die vier Blätter sind den großen Lichtdrucken der schönen
Sammlung „Meister der Zeichnung" nachgebildet, die bei Baumgärtner in
Leipzig erschienen ist und auf die wir bei dieser Gelegenheit nochmals emp«
fehlend hinweisen möchten.
Schließlich bringen wir noch vier Schattenschnitte von Fritz Schulze--
Rom, der jetzt in München lebt. Auch sie sind Ergebnisse der neuen Be-
wegung um die Wiederbelebung und Verbesserung des Schattenschnittes.
Man mag dabei an japanische Schablonen erinnert werden, aber die schönen
Kompositionen sind doch europäischer Art. Mchts von dem leichten Spiel
mit Asymmetrischem, das wir von den Iapanern her kennen, alles ist nach
abendländischer Weise abgewogen. Alles auch mit feinem stilistischen Ge-
fühl. Wir bitten besonders die Pflanzengestaltungen bei dem Bild mit
den Fischem und bei der Iagd im Walde daraufhin zu vergleichen. Natu-
ralistisch auch im Schattenschnitt zu sein, ist eine gefährliche Sache, Schulze
weiß aber, wo es hingehört und wohin nicht.
Das ^oli ms tanAsrs von Fritz von lihde bringen wir als „Veran-
schaulichung" zu dem kleinen Rundschaubeitrage über Tonschnitte. A
g^as schwere Geschütz der „Sonatenabende^ und andere Konzerte mit
^anspruchsvollsten Programmen, an die unsere Pianisten namentlich seit
dem Vorgehen tzans von Bülows das Publikum mählich zu gewöhnen
vermochten, hat manches Anmutige aus dem Feld geschlagen, das früher
die tzörer ergötzte, und um das es in mancher tzinsicht schade ist. Rur
erstaunliche Virtuosität der Fassung oder Zugehörigkeit zur extrem-modernen
Richtung sichert heut der pianistischen Kleinkunst noch den Zutritt zur
Öffentlichkeit. Es ist aber nicht zu verkennen, daß die tzausmusik der
Dilettanten um so leichter dem Platt-Salonmäßigen verfällt, je weniger
sie aus dem Konzertleben ihre Anregungen schöpft. — Zu den Künstlern,
die es nicht verschmähten, gelegentlich auch leichtere) doch nicht unvor-
nehme Ware zu bieten, gehörte Berthe Marx-Goldschmidt, die
unvergessene Begleiterin Sarasates, die mit ihrer reproduktiven Begabung
ein gefälliges, in der Pariser Schule erzogenes Kompositionstalent ver-
band. Ihre Klaviermusik ist weder tief noch sonderlich originell, aber fein-
geschliffen und vor allem ganz aus dem Geiste des Instrumentes heraus
erfunden und, mit der nötigen Eleganz gespielt, wirksam. Die hier mit-
geteilten Stücke sind einem ObanLous 6s Läatrix" betitelten tzeft ent-
nommen, das als ox>. ^ bei R. Simrock in Berlin erschienen ist. L. S.
Herausgeber: Qr. b. e. F e rd i n a n d Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Mitleitende: vr. Hermann Ullmann, vr. Wilhelm Stapel, Wolfgang
Schumann. Für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Vaumburg in Saaleck bei Kösen
in Thüringen — In Ssterreich-Ungarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich: vr. Richard
Batka in Wien XIII/6 — Sendungen für den Lext ohne Angabe eines Personennamens an dis
»Kunstw art - L ei t un g" in Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach vorheriger
Bereinbarung, widrigenfalls keine Verantwortung übernommen werden kann — Verlag von
Georg D. W. Callwey — Druck von Kastner L Callwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München — Geschäfts»
stelle für Berlin: Georg Siemens, ^ 57, Kurfürstenftraße 8 — Geschäftsstelle für Sfterreich-Ungarn
Hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien I, Seilergafle 4