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Sonntag nach Mariä Himmelfahrt. Das Korn ist eingefahren, das junge
Volk zu Dossenheim a. d. Bergstraße rüstet zum Holzäpfeltanz. Schon spielen
die Musikanten aus. 2ln einer Fichtenstaude, die der Junge auf der Mauer
hält, sind ein Hut und ein Paar Strümpfe befestigt, — die Preise für den
Sieger und die Tänzerin. Ein Mann leert einen Sack mit Holzäpfeln. An
dem Baume außerhalb des Hofes hängt eine geladene Flinte mit einer bren-
nenden Lunte. Als Kampfrichter wirken 4 Bürger mit Gewehren, von denen
wir drei sehen. Der eine hält den Zweig eines Wallnußbaums. Nachdem sich
diese „Kreiswärtel" an die vier Seiten des runden Tanzplahes gestellt haben,
beginnt der Tanz. Der erste Bursche in der Reihe erhält den Nußbaumzweig.
Kommt das Paar tanzend an dem nächsten Kreiswärtel vorbei, so nimmt
dieser den Zweig und gibt ihn dem nächsten Burschen. So geht der Tanz
immer weiter über den Holzäpfelboden hinweg, bis plötzlich die Flinte sich
entladet. Das Pärchen, das in diesem Augenblick den Zweig in der Hand
hat, ist Sieger, und der Bursche muß die übrigen bewirten. In der Mitte
des vorigen Jahrhunderts ist der Holzäpfeltanz eingegangen, bis er in
unseren Tagen zur „Kerwe", am 3. Sonntag im September, wiedererstand.