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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 6.1930

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[Anhang: Kalendarium 1930]
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https://doi.org/10.11588/diglit.41983#0263

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Auf dem Michelsberg bei Dürkheim befand fich im Mittelalter eine Kapelle,
zu der die Wallfahrer alljährlich am Namenstage des Erzengels Michael in
Scharen strömten. Früh mögen Dürkheimer Winzer und Bürger auf den
Brühlwiesen zu Füßen des Michelsberges Wein und Würste feilgeboten
haben. Aach und nach wurden Wohl auch Stände aufgeschlagen, die Andenken,
heilige Bilder und dergleichen, anboten und so entstand allmählich der Wurst-
markt, der schon 1442 erwähnt wird. — Nachdem in sieben Notjahren des
Kriegs und der Nachkriegszeit sich lautes Feiern von selbst verbot, schäumt
nun längst wieder die unbändige Lebensfreude Pfälzer „Krischer" mehrere
Septembertage auf den Wiesen über, die mit ihren Buden. Zelten, ihren
Karussels und allen möglichen Attraktionen das typische Bild eines Jahr-
markts abgeben. „Der ganze Markt ist eine kolossale Metzelsuppe, welche die
Familie Dürkheim feiert und zu der sie die ganze Pfalz einladet. Wie in einer
Familie die Wurstsuppe ein Ereignis ist, so der Wurstmarkt für Dürkheim."
 
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