A!te Wahrheiten aktueü (!)
1. Man muß sein Glaubensbekenntnis von Zeit zu Zeit wiederholen, aussprechen, was man bil-
ligt, was man verdammt; der Gegenteil läßt's ja auch nicht daran fehlen.
Goethe, Maximen und Ref/exionen 758
2. Wer nicht von dreitausend Jahren — Sich weiß Rechenschaft zu geben, — Bleib im Dunkeln
unerfahren, — Mag von Tag zu Tage leben.
Goethe, West-öst/icher Divan, Buch des Unmuts
3. Eine Hauptüberzeugung aber, die sich immer in mir erneuerte, war die Wichtigkeit der alten
Sprachen: denn so viel drängte sich mir aus dem literarischen Wirrwarr immer wieder entge-
gen, daß in ihnen alle Muster der Redekünste und zugleich alles andere Würdige, was die
Welt jemals besessen, aufbewahrt sei.
Goethe, Dichtung und Wahrheit 7/, 6
4. Denn sowenig wir leugnen wollen, daß aus den Fundgruben anderer alten Literaturen man-
cher Schatz gefördert worden und noch zu fördern ist, sowenig wird man uns widersprechen,
wenn wir behaupten, die Sprache der Griechen und Römer habe uns bis auf den heutigen
Tag köstliche Gaben überliefert, die an Gehalt dem übrigen Besten gleich, der Form nach al-
len andern vorzuziehen sind.
Goethe, Ansprachen. Zu brüderiichem Andenken Wie/ands
5. Tote Sprachen nennt ihr die Sprache des Flaccus und Pindar.
Und von beiden nur kommt, was in der unsrigen lebt!
Goethe, Tahu/ae Votivae 62
6. Wenn nun unser Schulunterricht immer auf das Altertum hinweist, das Studium der griechi-
schen und lateinischen Sprache fördert, so können wir uns Glück wünschen, daß diese zu ei-
ner hohem Kultur so nötigen Studien niemals rückgängig werden.
Goethe, Maximen und Ref/exionen 659
7. Möge das Studium der griechischen und römischen Literatur immerfort die Basis der höheren
Bildung bleiben.
Goethe, Maximen und Ref/exionen 762
8. Das mußt du als ein Knabe leiden, — Daß dich die Schule tüchtig reckt. — Die alten Sprachen
sind die Scheiden, — Darin das Messer des Geistes steckt.
Goethe, Zahme Xenien V777
9. Und laßt uns das gesagt sein, daß wir das Evangelium nicht wohl werden erhalten ohne die
Sprachen. Die Sprachen sind die Scheiden, darin dies Messer des Geistes steckt. Sie sind der
Schrein, darinnen man das Kleinod trägt. Sie sind das Gefäß, darinnen man diesen Trank faßt.
Sie sind das Kemnat, darinnen diese Speise liegt. ... Ja, wo wir's versehen, daß wir (da Gott
vor sei) die Sprachen fahren lassen, so werden wir nicht allein das Evangelium verlieren, son-
dern es wird auch endlich dahin geraten, daß wir weder Lateinisch noch Deutsch recht reden
oder schreiben können.
Martin Luther, An die Ratsherren a/ier Städte deutschen Landes, daß sie christliche Schu/en
aufrichten und haften so/fen (T524)
10. Die Alten [die Griechen und Römer] sind die einzigen Alten, die nie alt werden.
Kad Ju/ius Weber (7767-7832), Demokritos 124 (Wird fortgesetzt) Fr
125
1. Man muß sein Glaubensbekenntnis von Zeit zu Zeit wiederholen, aussprechen, was man bil-
ligt, was man verdammt; der Gegenteil läßt's ja auch nicht daran fehlen.
Goethe, Maximen und Ref/exionen 758
2. Wer nicht von dreitausend Jahren — Sich weiß Rechenschaft zu geben, — Bleib im Dunkeln
unerfahren, — Mag von Tag zu Tage leben.
Goethe, West-öst/icher Divan, Buch des Unmuts
3. Eine Hauptüberzeugung aber, die sich immer in mir erneuerte, war die Wichtigkeit der alten
Sprachen: denn so viel drängte sich mir aus dem literarischen Wirrwarr immer wieder entge-
gen, daß in ihnen alle Muster der Redekünste und zugleich alles andere Würdige, was die
Welt jemals besessen, aufbewahrt sei.
Goethe, Dichtung und Wahrheit 7/, 6
4. Denn sowenig wir leugnen wollen, daß aus den Fundgruben anderer alten Literaturen man-
cher Schatz gefördert worden und noch zu fördern ist, sowenig wird man uns widersprechen,
wenn wir behaupten, die Sprache der Griechen und Römer habe uns bis auf den heutigen
Tag köstliche Gaben überliefert, die an Gehalt dem übrigen Besten gleich, der Form nach al-
len andern vorzuziehen sind.
Goethe, Ansprachen. Zu brüderiichem Andenken Wie/ands
5. Tote Sprachen nennt ihr die Sprache des Flaccus und Pindar.
Und von beiden nur kommt, was in der unsrigen lebt!
Goethe, Tahu/ae Votivae 62
6. Wenn nun unser Schulunterricht immer auf das Altertum hinweist, das Studium der griechi-
schen und lateinischen Sprache fördert, so können wir uns Glück wünschen, daß diese zu ei-
ner hohem Kultur so nötigen Studien niemals rückgängig werden.
Goethe, Maximen und Ref/exionen 659
7. Möge das Studium der griechischen und römischen Literatur immerfort die Basis der höheren
Bildung bleiben.
Goethe, Maximen und Ref/exionen 762
8. Das mußt du als ein Knabe leiden, — Daß dich die Schule tüchtig reckt. — Die alten Sprachen
sind die Scheiden, — Darin das Messer des Geistes steckt.
Goethe, Zahme Xenien V777
9. Und laßt uns das gesagt sein, daß wir das Evangelium nicht wohl werden erhalten ohne die
Sprachen. Die Sprachen sind die Scheiden, darin dies Messer des Geistes steckt. Sie sind der
Schrein, darinnen man das Kleinod trägt. Sie sind das Gefäß, darinnen man diesen Trank faßt.
Sie sind das Kemnat, darinnen diese Speise liegt. ... Ja, wo wir's versehen, daß wir (da Gott
vor sei) die Sprachen fahren lassen, so werden wir nicht allein das Evangelium verlieren, son-
dern es wird auch endlich dahin geraten, daß wir weder Lateinisch noch Deutsch recht reden
oder schreiben können.
Martin Luther, An die Ratsherren a/ier Städte deutschen Landes, daß sie christliche Schu/en
aufrichten und haften so/fen (T524)
10. Die Alten [die Griechen und Römer] sind die einzigen Alten, die nie alt werden.
Kad Ju/ius Weber (7767-7832), Demokritos 124 (Wird fortgesetzt) Fr
125