DOI Artikel:
Ein neues Wiener Krankenhaus
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Architekt Johann Rothmiiller, Wien
Frauenspital in Wien. — Hauptansicht
EIN NEUES WIENER KRANKENHAUS
Das neue Frauenspital, das wir in Bildern vorführen, er-
scheint fürs erste bemerkenswert als Produkt der
modernen sozialen Organisation. Denn die Krankenkasse
der Wiener Handlungsgehilfen hat es errichtet. Man wird
es vielleicht — schon in Hinblick auf die schwierigen Ver-
hältnisse des Augenblicks und auf die schlicht-sachlichen
Wege, welche die Baukunst unserer Zeit infolgedessen nimmt
— allzu kostbar in der Ausstattung finden und wird der
Meinung sein, es hätte bei ökonomischem Gebrauch mit den-
selben Mitteln mehr erreicht werden können. Aber man wird
nicht umhin können, eine genossenschaftliche Verfassung zu
bewundern, der es möglich war, trotz der gewiß nicht rosigen
Lage der meisten Mitglieder, im Interesse ihrer Gesamtheit
ein derart splendides und komfortables Institut zu verwirk-
lichen. Daß es der sozialen Hygiene, daß es dürftigen Frauen
und Säuglingen zugute kommt, steigert nur noch seinen
kulturellen Wert.
Der Bau genießt die Vorteile seiner Lage und nützt sie
in vielfacher Weise aus. Am Rande der Stadt, vor ihren
letzten Häusern und zu Füßen üppig bewachsener Hügel
errichtet, fängt er von überall her die Ausblicke in die Land-
schaft auf. Der weite Gartengrund, in den er gestellt ist,
aber auch die Terrassen, Pergolen und offenen Hallen am
Bauwerk verlegen, soweit es angeht, das Leben der Pfleg-
Architekt Johann Rothmiiller, Wien
Frauenspital in Wien. — Hauptansicht
EIN NEUES WIENER KRANKENHAUS
Das neue Frauenspital, das wir in Bildern vorführen, er-
scheint fürs erste bemerkenswert als Produkt der
modernen sozialen Organisation. Denn die Krankenkasse
der Wiener Handlungsgehilfen hat es errichtet. Man wird
es vielleicht — schon in Hinblick auf die schwierigen Ver-
hältnisse des Augenblicks und auf die schlicht-sachlichen
Wege, welche die Baukunst unserer Zeit infolgedessen nimmt
— allzu kostbar in der Ausstattung finden und wird der
Meinung sein, es hätte bei ökonomischem Gebrauch mit den-
selben Mitteln mehr erreicht werden können. Aber man wird
nicht umhin können, eine genossenschaftliche Verfassung zu
bewundern, der es möglich war, trotz der gewiß nicht rosigen
Lage der meisten Mitglieder, im Interesse ihrer Gesamtheit
ein derart splendides und komfortables Institut zu verwirk-
lichen. Daß es der sozialen Hygiene, daß es dürftigen Frauen
und Säuglingen zugute kommt, steigert nur noch seinen
kulturellen Wert.
Der Bau genießt die Vorteile seiner Lage und nützt sie
in vielfacher Weise aus. Am Rande der Stadt, vor ihren
letzten Häusern und zu Füßen üppig bewachsener Hügel
errichtet, fängt er von überall her die Ausblicke in die Land-
schaft auf. Der weite Gartengrund, in den er gestellt ist,
aber auch die Terrassen, Pergolen und offenen Hallen am
Bauwerk verlegen, soweit es angeht, das Leben der Pfleg-