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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 27.1928

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Abel, Adolf: Kölns rechtes Rheinufer
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https://doi.org/10.11588/diglit.48540#0457

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Baudirektor A. Abel, Köln Phot. H.Schmolz, Köln
Ausstellungshallen im Rheinpark der Stadt Köln. Großes Parkrondell mit Rondellbau (Staatenhaus) und Haupthallen


KÖLNS RECHTES RHEINUFER
Von Bandirektor Adolf Abel, Köln a. Rh.

Mit dem Namen „Pressa“ verbindet sich ein für Köln städte-
baulich außerordentlich wichtiges Ereignis, nämlich das Über-
greifen der hauptsächlich linksrheinisch liegenden Stadt auf das


Phot. H. Holdt, Köln
Baudirektor A. Abel, Köln
Rheinrestaurant, vom Turm gesehen

rechte Rheinufer. Bis vor einem Jahre noch ein chaotisches Vor-
stadtbild, sollte dieses Ufer in einem Zuge zum neuzeitlichen
Gegenüber des alten Köln werden. Der Augenblick war sehr
günstig, mit einem Ausstellungsprojekt eine dauernde Anlage ent-
stehen zu lassen, so daß bei Vermeidung provisorischer Anlagen
alle Mittel der großen Aufgabe zufließen konnten.
Das neue rechte Ufer gliedert sich in zwei Teile, deren erster
zwischen den beiden Brücken, deren zweiter nördlich der Hohen-
zollernbrücke gelegen ist. Der erste Teil als Gegenüber der ganz
alten Stadt, hergeleitet aus einem schönen alten Baukörper, der
ehemaligen Kürassierkaserne. Eine vorhandene, sehr klare Bau-
anlage wird durch verhältnismäßig einfache Mittel in einen Museums-
bau umgewandelt, welcher zunächst der Pressa als historische
Abteilung dient. Alte Kaserne, Abtei und Kirche verbinden sich
zu einer großen Baugruppe mit großen Innenhöfen, die allein
schon einen solchen Umbaugedanken rechtfertigen würden. Kein
Neubauprojekt könnte heute mit derartigen Hofräumen bei teil-
weiser einstöckiger Bebauung durchgeführt werden. Darin liegt
ein gewisser Luxus, der aber die einfache Bauart in der Wirkung
unterstützt. Die teilweise Niederlegung des alten Eisenbahn-
dammes in der Mitte bzw. seine Absenkung in den seitlichen
Teilen gibt die nötigen Beziehungen zum Rhein und zu den
Brücken. So kann das Museum als Aussichtsplattform für Alt-Köln
betrachtet werden und zugleich für die alte Kölner Seite als
neugestaltetes Gegenüber.
Das ganze Projekt nördlich der Hohenzollernbrücke entsteht
mit dem Kerngedanken eines Volksrheinparkes, bei dem die Neu-
bauten als Hintergrund dieses Parkes zu gelten haben. Wo die
Bebauung hart an das Ufer herantritt (Rheinfront der Messe),
wird der Charakter der Uferausbildung mehr der einer Promenade
mit End- und Eingangsbetonung durch den Turm. Der Sinn der
Parkgestaltung im allgemeinen ist der, daß auf diesen Zugang
der Gartenrondellraum als eine weite Öffnung folgt, deren strenge
Form sich nach Norden hin ins Landschaftliche auflöst. Das Garten-

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