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Monatshefte für Kunstwissenschaft
Auf dem Hochalter stand ein Bild mit dem Wappen der Familie Albizzi und
dem Datum: „adi XX di gennaio MCCCCXX".
Die Kapelle neben dem Chor war dem S. Antonios Abbas geweiht, und über
ihrem Eingang befand sich ein Wappenschild: nach Puccinelli das der Familie Benini-
Formichi, mit der Jahreszahl MCCCLXXII versehen.
Auf dem Altar
in der Sakristei stand
ein Bild mit Guicciar-
dinis Wappen.
In der Cappella
dell'Annunziata be-
fand sich ein Bild
mit dem Vettori-
Wappen und derjah-
reszahl MCCCCLIV.
In dem Refek-
torium, das früher
Kapitelsaal gewesen,
sah man das Cap-
poni-Wappen.
Puccinellis An-
gaben besitzen je-
doch nunmehr fast
ausschließlich histori-
sches Interesse, denn
die Mehrzahl der Ka-
pellen und Bilder,
von denen er spricht,
sind zerstört. Von
der ursprünglich sehr
groß angelegten Kir-
che sind nur der Chor
und eine Kapelle zur
Seite desselben er-
halten, das ganze
Langschiff und das
Abb. 1. Antonius begegnet dem Teufel als
Satyr
Querschiff sind zer-
stört. Die erhaltenen
Teile der Kirche wer-
den noch immer zu
Kultzwecken ver-
wendet, als eine
Hauskapelle für die
Villa, zu der man
das Kloster umge-
baut. Dagegen sind
die frühere Sakristei
und das Refektorium,
die hinter dem Chor
und seiner Seiten-
kapelle liegen, zu
reinen Wirtschafts-
gebäuden degradiert
worden, die erstere
wird jetzt als Lager-
haus für Gartenpro-
dukte und Geräte
angewendet. Der alte
Kreuzgang ist nur
teilweise erhalten;
das Einzige, was
gewachsen und sich
ausgedehnt hat, ist
der Garten, der nun-
mehr einen großen
□ Teil des Boden be-
deckt, auf dem früher
die Kirche gestanden hat, und der sicherlich reicher und prachtvoller ist als in den
Tagen der Blüte des Klosters.
Nachdem das Langschiff niedergerissen, ist natürlich der Haupteingang des Chors
mit einer neuen Wand verbaut worden. Wir treten durch eine kleine Tür vom
Kreuzgang her ein. Dicht neben der Tür, bevor wir in die Kapelle eintreten, fällt
unser Blick auf ein Gemälde, das sich über der Querarkade befindet, welche den
Klostergang abschließt. Es stellt einen thronenden Papst in einer hohen Renaissance-
Monatshefte für Kunstwissenschaft
Auf dem Hochalter stand ein Bild mit dem Wappen der Familie Albizzi und
dem Datum: „adi XX di gennaio MCCCCXX".
Die Kapelle neben dem Chor war dem S. Antonios Abbas geweiht, und über
ihrem Eingang befand sich ein Wappenschild: nach Puccinelli das der Familie Benini-
Formichi, mit der Jahreszahl MCCCLXXII versehen.
Auf dem Altar
in der Sakristei stand
ein Bild mit Guicciar-
dinis Wappen.
In der Cappella
dell'Annunziata be-
fand sich ein Bild
mit dem Vettori-
Wappen und derjah-
reszahl MCCCCLIV.
In dem Refek-
torium, das früher
Kapitelsaal gewesen,
sah man das Cap-
poni-Wappen.
Puccinellis An-
gaben besitzen je-
doch nunmehr fast
ausschließlich histori-
sches Interesse, denn
die Mehrzahl der Ka-
pellen und Bilder,
von denen er spricht,
sind zerstört. Von
der ursprünglich sehr
groß angelegten Kir-
che sind nur der Chor
und eine Kapelle zur
Seite desselben er-
halten, das ganze
Langschiff und das
Abb. 1. Antonius begegnet dem Teufel als
Satyr
Querschiff sind zer-
stört. Die erhaltenen
Teile der Kirche wer-
den noch immer zu
Kultzwecken ver-
wendet, als eine
Hauskapelle für die
Villa, zu der man
das Kloster umge-
baut. Dagegen sind
die frühere Sakristei
und das Refektorium,
die hinter dem Chor
und seiner Seiten-
kapelle liegen, zu
reinen Wirtschafts-
gebäuden degradiert
worden, die erstere
wird jetzt als Lager-
haus für Gartenpro-
dukte und Geräte
angewendet. Der alte
Kreuzgang ist nur
teilweise erhalten;
das Einzige, was
gewachsen und sich
ausgedehnt hat, ist
der Garten, der nun-
mehr einen großen
□ Teil des Boden be-
deckt, auf dem früher
die Kirche gestanden hat, und der sicherlich reicher und prachtvoller ist als in den
Tagen der Blüte des Klosters.
Nachdem das Langschiff niedergerissen, ist natürlich der Haupteingang des Chors
mit einer neuen Wand verbaut worden. Wir treten durch eine kleine Tür vom
Kreuzgang her ein. Dicht neben der Tür, bevor wir in die Kapelle eintreten, fällt
unser Blick auf ein Gemälde, das sich über der Querarkade befindet, welche den
Klostergang abschließt. Es stellt einen thronenden Papst in einer hohen Renaissance-