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Münchner kunsttechnische Blätter.
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I, Cr eme
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Massen, noch 41.
:e-? »dy trey lang sind nack
sucht“. Later dieser Regel ist wohl
r P —oder der goldene Seit
:: :e: 7a: stimmen dieHaupt-
ien Massen des goldenen Schnittes
e Dürer ::er konstruiert hat, ist aus
^ nicht ersiciA Es scheint, dass
Körperhälfte ansgegangen ist; die
bilden dann nach ota: i. &
nie unter der taUv®6
teo die KAftte
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i Zeid
let Jasti
:: "'fr Frau nur dase t®'
;-n man a* S10 jig
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des Londoner 1
M 0.123),*
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Dör«11
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er zu socIiAii2 a»5eSf gebri^
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Studien, aber bei diesen findet die „stetige Pro-
ortion“ kaum Erwähnung. Es käme nur noch
lacopo de Barberi als Kenner des goldenen
Schnittes in Frage, denn besonders den letzteren
erwähnt er in einer Erzählung von der Entstehung
seiner Proportionslehre (s. Justi a. a. O. S. 68),
dass er ihm in Venedig „man und weib“ gewiesen,
dy er aws der mas gemacht hat“, aber „ich was
ru der selben zeit noch jung und hat nie fan
solchem ding gehört . . . dan mir wolt diser vor-
geraelt Jacobus seinen grünt nit klerlich anzeigen,
das merkett ich wol an ihm. Doch nam ich mein
eygen ding für mych, und las den vitruvium, der
beschreibt ein wenig van der glidmas eines
mans . . •“ Möglicherweise sind in den obigen
drei Zeichnungen Dürers Anklänge an Barberis
„aus der maass“ gemachten Figuren zu erblicken.
Dürer scheint aber die Sache nicht weiter ver-
folgt zu haben, da er in seiner Proportionslehre
darüber nichts sagt. Die obige Notiz schliesst
Dürer mit den Worten: „ich will mich nit under-
stehn, dy grossen meister zu lernen (zu belehren),
dy do pessers wissen, Aber gern von ihnen under-
wisen wollen werden“.
Dürer hielt sich demnach an die überlieferten
Angaben von Vitruv und den Vertretern der
Renaissance, wobei er auf seine Art neue Wege
der Messung einschlug.
Wie gross die Verehrung der Antike auch
nach Dürers Zeit auf die Proportionslehre weiter
wirkte, ersehen wir aus den Angaben Joh.
Melchior Crökers, die hier noch angefügt seien.
8. Joh. Melchior Crökers Angaben, in
der wohl anführende Mahler, welcher curiöse
Liebhaber lehret, wie man sich zu Mahlerey zu
bereiten, mit Oel-Farbe umgehen solle etc.
Jena, 1729. (neue viel vermehrte und verbesserte
Auflage.) S. 19:
Das 7. Capitel.
V°n Abtheilung und Maas des mensch-
lichen Leibes.
Erstlich misset man von dem Orte des Hauptes
“der Stirn, allwo das Plaar zu wachsen anfahet,
ls unter das Kinn hinab, so wir das Angesicht
“ennen, dieses ist ein zehender Theil von des
enschen Länge. So ist auch die Hand von
,em Orte an zu rechnen, wo sie sich an dem
(men an bieget, bis zum Ende des längsten
lngers, die Länge des Angesichts, der vordere
rm. Cubitus genannt, vom Ellebogen bis zum
de des mittelsten Fingers gerechnet, giebt ein
States Theil vom Menschen. Wenn man von
re\ ^auPtes Wirbel an bis unter das Kinen
des S° w*rc^ befinden ein achter Theil
ej nienschlichen Leibes, also auch, wenn man
Faden hinten vom Kopf-Wirbel bis zum
n e des Halses spannet.
15
Weiter vom Anfänge des Haares der Stirne
abwärts bis wo des Menschen Brust am höchsten
erhaben ist, ist ein sechster Theil, wenn man aber
das übrige des Kopffes von oben an darzu rechnet,
so wird just ein Viertheil kommen. Vom Anfänge
des Haares bis zwischen die Augenbraunen an
die Nase, von dannen weiter bis zum Ende der
Nasen, und von dar bis unter das Kinn, ist ein
jedes ein drittes Theil vom Angesichte, und also
dieses drey Nasen lang. Von des Fusses hintersten
Fersen an bis zum Ende des andern Zehen ist
ein sechster Theil vom Menschen, nemlich 6. Fuss
lang. Von der Brust, wo der Bauch anfängt,
oberhalb des Nabels, bis unter das Knie, langet
sich ein vierdtes Theil des Menschen. Wenn ein
Mann ausgestrecket auf der Erden lieget, und
man ihm eine Zirkelspitze auf den Bauch setzet,
folgends die andere herum führet, so kommet
jedesmal am Ende der Zehe und der Finger just
ein vierdter Theil. Also ist der Nabel der rechte
Mittel-Punct am menschlichen Leibe, und findet
man von da bis zum Haupte, auch bis zum Ende
des längsten Fingers, und der Fuss-Sohlen einen
vollkommenen runden Zirkel, wovon denn auch
ein Viereck zu machen ist. Es zeiget aber der
kürzeste Weg, dass vom Haupte an bis auf die
Fuss-Sohlen die Länge 8. Häupter, jedes vier
Nasen lang sey. Wenn man also den Menschen
mit 8. Häuptern abmessen will, soll man das Bild
Münchner kunsttechnische Blätter.
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seiner Proportionslehre (s. Justi a. a. O. S. 68),
dass er ihm in Venedig „man und weib“ gewiesen,
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mans . . •“ Möglicherweise sind in den obigen
drei Zeichnungen Dürers Anklänge an Barberis
„aus der maass“ gemachten Figuren zu erblicken.
Dürer scheint aber die Sache nicht weiter ver-
folgt zu haben, da er in seiner Proportionslehre
darüber nichts sagt. Die obige Notiz schliesst
Dürer mit den Worten: „ich will mich nit under-
stehn, dy grossen meister zu lernen (zu belehren),
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wisen wollen werden“.
Dürer hielt sich demnach an die überlieferten
Angaben von Vitruv und den Vertretern der
Renaissance, wobei er auf seine Art neue Wege
der Messung einschlug.
Wie gross die Verehrung der Antike auch
nach Dürers Zeit auf die Proportionslehre weiter
wirkte, ersehen wir aus den Angaben Joh.
Melchior Crökers, die hier noch angefügt seien.
8. Joh. Melchior Crökers Angaben, in
der wohl anführende Mahler, welcher curiöse
Liebhaber lehret, wie man sich zu Mahlerey zu
bereiten, mit Oel-Farbe umgehen solle etc.
Jena, 1729. (neue viel vermehrte und verbesserte
Auflage.) S. 19:
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V°n Abtheilung und Maas des mensch-
lichen Leibes.
Erstlich misset man von dem Orte des Hauptes
“der Stirn, allwo das Plaar zu wachsen anfahet,
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enschen Länge. So ist auch die Hand von
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ej nienschlichen Leibes, also auch, wenn man
Faden hinten vom Kopf-Wirbel bis zum
n e des Halses spannet.
15
Weiter vom Anfänge des Haares der Stirne
abwärts bis wo des Menschen Brust am höchsten
erhaben ist, ist ein sechster Theil, wenn man aber
das übrige des Kopffes von oben an darzu rechnet,
so wird just ein Viertheil kommen. Vom Anfänge
des Haares bis zwischen die Augenbraunen an
die Nase, von dannen weiter bis zum Ende der
Nasen, und von dar bis unter das Kinn, ist ein
jedes ein drittes Theil vom Angesichte, und also
dieses drey Nasen lang. Von des Fusses hintersten
Fersen an bis zum Ende des andern Zehen ist
ein sechster Theil vom Menschen, nemlich 6. Fuss
lang. Von der Brust, wo der Bauch anfängt,
oberhalb des Nabels, bis unter das Knie, langet
sich ein vierdtes Theil des Menschen. Wenn ein
Mann ausgestrecket auf der Erden lieget, und
man ihm eine Zirkelspitze auf den Bauch setzet,
folgends die andere herum führet, so kommet
jedesmal am Ende der Zehe und der Finger just
ein vierdter Theil. Also ist der Nabel der rechte
Mittel-Punct am menschlichen Leibe, und findet
man von da bis zum Haupte, auch bis zum Ende
des längsten Fingers, und der Fuss-Sohlen einen
vollkommenen runden Zirkel, wovon denn auch
ein Viereck zu machen ist. Es zeiget aber der
kürzeste Weg, dass vom Haupte an bis auf die
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Nasen lang sey. Wenn man also den Menschen
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