Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münchner kunsttechnische Blätter — 16.1919-1920

DOI issue:
Nr. 4
DOI article:
Die künstlerische Proportionslehre von Vitruv bis Dürer, [7]
DOI article:
Tempera-Bindemittel, [1]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.36587#0020

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
20

Münchner kunsttechnische Blätter

Nr.

als IV2 > I1/#, und i2/8 Modulus (bei den Extre-
mitäten); nicht minder interessant ist es zu sehen,
wie oft der Schadowsche Modulus von drei Zoll
und dreimal drei Zoll wiederkehrt; wie auch die
Regel des goldenen Schnittes in einer Reihe von
Abmessungen sich bewahrheitet.
Neuere Messungen der menschlichen Pro-
portionen finden wir in anatomischen Lehrbüchern
zusammengestellt, während die Künstler-Anatomien
diesen wichtigen Teil meist sehr stiefmütterlich
behandeln.
Durch ihre schönen Abbildungen ausgezeichnet
sind die bekannten Werke von Dr. C. H. Stratz,
insbesondere seine in mehrfacher Auflage erschie-
nenen Bücher „Die Schönheit des weiblichen
Körpers“ (23. Auf!.), die „Rassenschönheit des
Weibes“ (S. Aufl.) und der „Körper des Kindes“
(4. Aufl.).
Nicht unerwähnt sei eine sehr tüchtige Arbeit:
„Proportionstafeln der menschlichen Gestalt“, zu-
sammengestellt von Prof. Dr. Hermann Heller
(Wien 1913, Verlag von Ant. Schroll & Co.),
worin besonders auf die Wachstumeigenheiten
bei verschiedenen Altersstufen Rücksicht ge-
nommen ist.
Aus der „Anatomie des Menschen“ von Rau b er-
Kopsch, IV. Aufl., Leipzig 1906, I. Bd. S. 163
seien noch folgende Notizen hier angefügt:
Ueber das Längenwachstum des Säuglings,
sowie über die durchschnittliche Standlänge in
den einzelnen folgenden Lebensjahren vergl.
H. Vierordts Tabellenwerk (anatomische, physio-
logische und physikalische Tabellen, 2. Aufl., Jena),
welches auch die nötigen Literaturnachweise gibt.
Was die Stammlänge betrifft, so ergibt sich
als Mass des Abstandes zwischen Scheitel und
Damm nach C. E. G. Hoffmann
für den Mann 98,5 cm bei einer Standlänge
(in aufrechter Haltung gemessen) von 167,8 cm,
für das Weib 93,7 cm bei einer Standlänge
von 156,5 cm.
Nach Hoffmann beträgt ferner die zugehörige
bei bei

Kopfhöhe (Scheitel bis Unter-
kieferwinkel)
Halslänge (Hinterkopf bis
Dorn des 7. Halswirbels)
Rumpflänge (7. Halswirbel
bis Damm)
Beinlänge (Hüftkamm bis
Fusssohle)
Armlänge (Schulterwölbung
bis Spitze des Mittelfingers)
Schulterbreite (zwischen den
Schulterwölbungen)
Hü ft breite (zwischen den
äussern Teilen der Darm-
beinkurve

18,5
cm
«7,4
24,6
»
23,4
6i,6
j)
r*
00
l/D
103,0
98,4
74,2
69,2
39,i

35,2
30,2
s r
31,4

Oberarm
bei bei
Männern Weibern
31,2 cm 29,6 cm
Unterarm
24,6 „
22,8 „
Hand
«8,4 „
17,4 „
Bein bis zum Trochanter
89,8 „
84,8 „
Oberschenkel (vom
chanter bis zum Knie)
Tro-
4«,9 ,,
39,8 „
Unterschenkel
39,6 „
37,8 „
Fusshöhe (unterhalb
äusseren Knöchels)
des
7,8 „
7,8 „

Inspirationsumfang
Brustspielraum
Oberer Sagittaldurchmesser
Mittlerer „
Unterer „
Summe der drei Sagittaldurchmesser
Oberer Frontaldurchmesser
Mittlerer „
Unterer „
Summe der drei Frontaldurchmesser

Männern Weibern

*) Wir entnehmen diese Abhandlung einem alten
Jahrgang der „Deutschen Malcrzeitung Die Mappe“,
die 1906 daselbst abgedruckt ist.

.(•'VS'

Ki ** jiKT

\P

in

Der wichtigen Oberflächenpunkte am Körper
gibt es natürlich sehr viele, und es kann von
Bedeutung sein, ihren gegenseitigen Abstand zu
messen. So ist die Zahl der bereits bestimmten
Masse eine sehr grosse. Wenn wir bedenken, dass
sich in diesen Zahlen Tatsachen ausprägen, dass
individuelle und Geschlechts Verschieden-
heiten in den Massen auftreten, dass die ver-
schiedenen Altersstufen und Stammeseigen-
tümlichkeiten in besonderer Weise die Masse
beeinflussen, so ist auch der Nutzen sorgfältiger
Messungen sofort ersichtlich. Aber noch in anderer
Hinsicht spielen die Masse eine Rolle. Um ein
Beispiel anzuführen, so verlangt Setzer für die
(zum Militärdienst) taugliche Brust als Minimum:
Expirationsumfang 75—76 cm

,k fär “ie , A\, f
j(rsichüberd^ !
Schaden schut*-

B* beSd:S

,'ltaliener, Deouchc.. «
’lis zum I/-1»1“^
Rechtere EriulW?
Ituden Zeit, in ™-c;f
iitae gelangte, ste-'-

Ük das beste Zeug

r wenig; wir sonscs 33
jeniDgen entsehre: &
imiarten, Leis, Festes*
s Binden der Farben ttr

fischen Könnens getfe
Mal und die dar:: t t
fchnik nicht mehr. \\ $ \
lezepten“ ersehen, r
ischen verschiedertrE::;;
?easciaftea dieser tr;» •
11 dadurch das färbe--

aeaneaswerte

Tempera-Bindemittel.*)
Es ist nicht jedermanns Sache, Bindemittel und
Farben selbst zu präparieren; gar viele Maler
halten das für Zeitverschwendung und kaufen sich
die fertigen Waren beim Fabrikanten oder Händler.
Man kann zwar nicht leugnen, dass genug gutes
Material fabriziert wird und in den Handel kommt,
aber anderseits muss man doch in gewissem Grade
Professor Oswald beipflichten, wenn er in seinen
„Malerbriefen“ schreibt: „Es ist gerade bei den
Tempera-Bindemitteln, wo die moderne Farben-
alchemie und das Geheimmitteiwesen seine
üppigsten Blüten und seine schlimmsten Früchte
treibt.“ Es ist ja gewiss keinem Fabrikanten zu
verdenken, wenn er sein Geschäftsgeheimnis nicht
preisgibt, aber der Maler kommt dadurch zu

Aeudena» l
ffc durch die GebrüH
'■E Jahrhunderts
U*££y

pichen WerkeTr
4e Erfindern 4
ich er der n.



'So»dem j.

Sfdars^,

:^»ieEi7v^
..Stauch. ’
s fei

h, i *)■ tu
n°Cil Iw

V Sj, ^
KS*-:
 
Annotationen