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Frimmel, Theodor von: Gemäldesammler und Kunsthändler in Flandern und Brabant gegen 1780
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.20642#0008
GEMÄLDESAMMLER UND KUNSTHÄNDLER IN FLANDERN
UND BRABANT GEGEN 1780.
Eine Geschichte, die noch nicht geschrieben ist, wäre unter anderm auch
die der südniederländischen Sammler des 18. und 19. Jahrhunderts. Viele Ver-
zeichnisse liegen vor. In den Schriften von Descamps und anderen ist manches
zu finden und die Einzelarbeiten über südniederländische Maler bieten eine
reichliche Ausbeute. Anderes ist wenig beachtet, oder gänzlich übersehen. Im
ganzen gäbe es Stoff für ein umfangreiches Buch, das auch mit allerlei Abbil-
dungen von Bedeutung zu schmücken wäre. Heute, wenige Jahre nach dem
Weltkrieg, kann man so etwas nur träumen. Am allerwenigsten kann an dieser
Stelle bei beschränktestem Raum an breite Ausführungen und Abdrucke von
ganzen Verzeichnissen gedacht werden. Nur einige Anregungen werden durch
Hinweise auf selten beachtete Quellen geboten.
Zunächst benühe ich dieselbe Quelle, der ich vor einiger Zeit die Namen
der wichtigsten flandrischen Maler aus dem lehten Viertel des 18. Jahrhunderts
entnommen habe. Es ist das „Byvoegzel" zum „Nieuwen Almanach der Konsi-
schilders, Vernissers, Vergulders en Marmelaers vor het jaer. 1777" (Gent bei
Phil. Gimbere & Brüdern). Die eben erwähnte Liste der damaligen Maler in
Flandern und Brabant wurde im V. Band der: Studien & Skizzen mitgeteilt
(S. 81 ff.).
Bei einer Vergleichung der Listen für Maler, Sammler und für Kunst-
händler stellt sich heraus, dag viele Maler zugleich Sammler und — Händler
waren. Der künstlerisch ausgebildete amateur-marchand ist ja schon eine
alte Figur. Was man ohnedies vermuten durfte, wird dadurch nur schwarz
auf weifj bestätigt. Ein Mangel mufj gerügt werden. Der Almanach nennt
fast niemals einen Vornamen.
Die Aufzählungen sind diese:
Für ANTWERPEN werden als Besiher von „Cabineten van SchilderYen"
genannt die Herren: Bosschaerts in der Ammanstraet, Besschey in
der Arenbergstraet (die zwei Maler namens Besschey wohnten beide in dieser
Strafte), B r i d d a e 1 in der Orgelstraet, C o c x „op de meir", D e B o t „op
de Schoenmerkt", De D n i e e n, städtischer „Schermmeester" „in de lange
nieuwstraet", De Bie in der Dornikstraet, Ferrarie in de „Körte gast-
huYSstraet", Geeraerts, es ist der berühmte Maler täuschender Relief-
darstellungen, in der Hoogzettersstraet, K n y f, ein Kanonikus in der Preke-
straet, Myie in der Hoogzettersstraet, Orlag in de „lange nieuwstraet",
„Pest er in der beddestraet, P ilaer „op de Meir", Stevens op de
Schoenmarkt, T i 11 e m a n s in de „Körte gasthuysstraet", Van Gemmert
z
UND BRABANT GEGEN 1780.
Eine Geschichte, die noch nicht geschrieben ist, wäre unter anderm auch
die der südniederländischen Sammler des 18. und 19. Jahrhunderts. Viele Ver-
zeichnisse liegen vor. In den Schriften von Descamps und anderen ist manches
zu finden und die Einzelarbeiten über südniederländische Maler bieten eine
reichliche Ausbeute. Anderes ist wenig beachtet, oder gänzlich übersehen. Im
ganzen gäbe es Stoff für ein umfangreiches Buch, das auch mit allerlei Abbil-
dungen von Bedeutung zu schmücken wäre. Heute, wenige Jahre nach dem
Weltkrieg, kann man so etwas nur träumen. Am allerwenigsten kann an dieser
Stelle bei beschränktestem Raum an breite Ausführungen und Abdrucke von
ganzen Verzeichnissen gedacht werden. Nur einige Anregungen werden durch
Hinweise auf selten beachtete Quellen geboten.
Zunächst benühe ich dieselbe Quelle, der ich vor einiger Zeit die Namen
der wichtigsten flandrischen Maler aus dem lehten Viertel des 18. Jahrhunderts
entnommen habe. Es ist das „Byvoegzel" zum „Nieuwen Almanach der Konsi-
schilders, Vernissers, Vergulders en Marmelaers vor het jaer. 1777" (Gent bei
Phil. Gimbere & Brüdern). Die eben erwähnte Liste der damaligen Maler in
Flandern und Brabant wurde im V. Band der: Studien & Skizzen mitgeteilt
(S. 81 ff.).
Bei einer Vergleichung der Listen für Maler, Sammler und für Kunst-
händler stellt sich heraus, dag viele Maler zugleich Sammler und — Händler
waren. Der künstlerisch ausgebildete amateur-marchand ist ja schon eine
alte Figur. Was man ohnedies vermuten durfte, wird dadurch nur schwarz
auf weifj bestätigt. Ein Mangel mufj gerügt werden. Der Almanach nennt
fast niemals einen Vornamen.
Die Aufzählungen sind diese:
Für ANTWERPEN werden als Besiher von „Cabineten van SchilderYen"
genannt die Herren: Bosschaerts in der Ammanstraet, Besschey in
der Arenbergstraet (die zwei Maler namens Besschey wohnten beide in dieser
Strafte), B r i d d a e 1 in der Orgelstraet, C o c x „op de meir", D e B o t „op
de Schoenmerkt", De D n i e e n, städtischer „Schermmeester" „in de lange
nieuwstraet", De Bie in der Dornikstraet, Ferrarie in de „Körte gast-
huYSstraet", Geeraerts, es ist der berühmte Maler täuschender Relief-
darstellungen, in der Hoogzettersstraet, K n y f, ein Kanonikus in der Preke-
straet, Myie in der Hoogzettersstraet, Orlag in de „lange nieuwstraet",
„Pest er in der beddestraet, P ilaer „op de Meir", Stevens op de
Schoenmarkt, T i 11 e m a n s in de „Körte gasthuysstraet", Van Gemmert
z