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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Neue Blätter für Gemäldekunde — Wien, 1.1922-1923

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Tol, Claes: C. Poelenburg und seine Nachfolger
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Frimmel, Theodor von: Bemerkungen zu Johann Spillenberger
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https://doi.org/10.11588/diglit.20642#0087

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Weiter zurück geben über Werke von Claes Toi alte Inventare und ge-
druckte Kataloge allerlei Anhaltspunkte. So kam in einer holländischen
Lotterie von 1649 „Een stuck van Claes Toi" vor (ohne Abmessungen und An-
gabe des Gegenstandes, das auf 48 (wohl holt. Gulden) geschäht war. Das
ist ein Preis, der für damalige Zeiten sehr hoch anzusehen ist. (Obreens Archief
v. ned. K. g. II, S. 83.)

1691 wurden in der großen flandrischen Sammlung ). B. Anthoine er-
wähnt: „Twee Saterkens met naecte vroukens int water van Nicolas Thol".
Das Bild wurde auf 36 Gulden geschäht (Antwerp. Archievenblaad XXII, S. 85).
Augenscheinlich war es also ein gutes arkadisches Bild von unserem Meister.

1693 kommt in einem Utrechter Inventar vor „Een landschapp van C. Toi",
auf 5 Gulden geschäkt (nach W. Martin in ,;Oud Holland" XXI, S. 63). — In der
Katalogsammlung von Hoet kommen vor u. a.: II, S. 372: „Twee stukjes
Badende Vrouwen, door Toi" (keine Make); II, S. 138: „Het Banket der Goden,
fraay door Nicolaas van Toi" (H. 1' 3", Br. 4' 8"), also ein ziemlich grofces Bild;
II, S. 370: ein kleines Bacchanal: „Een Bagenaaltje heel aardig door Toi" (ohne
Abmessungen); vielleicht ein Bild, ähnlich dem, das jehf bei Herrn Direktor
Sonnenmoser hängt.

Ein Nymphenbild, ehedem bei Jakob Fischer in Mainz, schien mir von
Claes Toi gemalt zu sein. Es war etwa einen Meter breit und stellte die Ent-
deckung der Schwangerschaft Callistos dar. Diana und ihre Nymphen in einer
Grotte. Die Jahreszahl 1649 echt, wogegen der Name „P. Verfangen" darüber
falsch war. Auher Claes Toi wukte ich keinen Namen aus der ganzen groken
Gruppe, der zu diesem Bilde passen würde. Gegenwärtiger Aufbewahrungs-
ort mir unbekannt.

Claes Tols Lebenswege sind noch unklar. Man weifj nur, dak er zu
Utrecht 1634 bis 1636 in der Malergilde vorkommt. Er war der Sohn von Jacob
Toi (nach Mrs. Muller Fz „Schildesvereenigingen te Utrecht", S. 122). Erste
Mitteilungen über erhaltene Werke von Claes Toi in meinen „Kleinen Galerie-
studien", Bd. I, S. 329 f. und 301, Abschnitt über Pommersfelden. Siehe auch
„Oud Holland" XIII, 48, und XXI, 63, Obreens Archief II, 83, und die Lexika
von Kramm, A. v. Wurzbach. Th. Fr.

BEMERKUNGEN ZU JOHANN SPILLENBERGER.

Vom Herausgeber.

In mehreren Abschnitten der Studie über bemerkenswerte Gemälde in
Wiener Kirchen (diese Studie erschien in den Lieferungen I, II und III des
sechsten Bandes der „Studien und Skizzen zur Gemäldekunde") war vom

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