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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Neue Blätter für Gemäldekunde — Wien, 1.1922-1923

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Esch, Paul: Ein signiertes Gemälde von Peeter van Avont
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Frimmel, Theodor von: Rubens und der Apoll vom Belvedere
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https://doi.org/10.11588/diglit.20642#0081

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heii: Traum eines Ritters, bzw. die Vision, die dem Schlafenden drei heilige
Figuren zeigt. Man darf diese wohl so deuten, dafj die Himmelskönigin Maria,
begleitet vom heiligen Augustinus und der heiligen Apollonia, auf Wolken zum
Ritter heranschweben. Die Abbildung auf unserer Tafel gibt einen Begriff von
der Anordnung des Ganzen. Eine grofje Photographie läfjt rechts unten deutlich
die Signatur „P. v. Avont" erkennen, deren Echtheit, sowie die des Bildes,
niemals angezweifelt worden ist. Nach der Mitteilung der Kreuzer'schen
Kunsthandlung in Aachen, bei deren Versteigerung vom Dezember 1915 es
durch Herrn Dr. Esch erworben wurde, stammt das Bild aus altem Aachener
Privatbesitz Auf Holz, Breite 64, Höhe 44 cm.

Nun die beschreibenden Angaben des Besihers.] Fr.

„Das Bild ist auf einen tief goldenen Gesamtton gestimmt. Die Gestalt
des Ritters mit bläulich leuchtender Eisenrüsfuhg und gelbrotem Mantel ruht
auf ockerfarbigem Geflecht. Vor ihm die Vision der drei Heiligen, auf warm
grau gestimmter Wolke schwebend. Die Madonna in leuchtend blauem Mantel
und weitem Untergewand. Links der Bischof mit flammendem Herzen in der
Hand . . ., Mantel [und Mitra] von fast eintönigem Goldocker . . ., schwarzes
Untergewand. Rechts die Heilige mit Zange und Zahn in dunkelgrünem Kleid
und einem Mantel, der zwischen Rotbraun und Weifjblau schillert. Der Himmel
zeigt leuchtend blaue Stellen mit weifj-goldtonigen Wolken. Die Bäume rechts
zeigen tief bräunliche Töne. Die in der Mitte und links sind auf ein kälteres
Grün gestimmt. P. Esch."

RUBENS UND DER APOLL VOM BELVEDERE.

Der Apoll vom Belvedere gehört seit den Zeiten der Renaissance zu den
meist bewunderten Antiken. Schon gegen 1500 wurde er von einem Schüler
des Domenico Ghirlandajo in zwei Ansichten, von vorn und von der Seite,
gezeichnet. Es sind die Zeichnungen im Codex Escurialensis, die von Dr. Her-
mann Freericks in der Studie „Der Apoll vom Belvedere" (Paderborn 1894)
erwähnt und bei H. Egger in der Arbeit über den „Codex Escurialensis" (1905
und 1906 I, S. 130 und 154 f., zu den Tafeln 53 und 64) des weiteren besprochen
und abgebildet sind.*)

Damals befand sich die Statue noch im Garten bei San Pietro in Vincoli

*) In den beiden erwähnten Arbeiten ist auf ältere Literatur hingewiesen,
die für die vorliegenden Zwecke nicht wiederholt wird. Auch die Fundstelle,
ob Porto dAnzio oder Groita-Ferrata, wird hier nicht weiter erörtert und mit
Hinweis auf Hülsens Arbeit im „Jahrbuch des kaiserlich-deutschen archäologi-
schen Instituts" 1890, S. 40 ff., abgetan.

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