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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Neue Blätter für Gemäldekunde — Wien, 1.1922-1923

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Frimmel, Theodor von: Bemerkungen zu Johann Spillenberger
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https://doi.org/10.11588/diglit.20642#0089

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Die späteren Schriftsteller schreiben zumeist Sandrart und P. v. Stetten
aus. Füglis großes Lexikon (S. 638) bringt etwas mehr, namentlich in den Nach-
trägen (1813, S. 1697 f.), hält aber den Ungarn ). v. Spillenberger und den
Düsseldorfer Joh. Spielberg nicht genügend auseinander, obwohl schon durch
Sandrart die Trennung deutlich vorgezeichnet war. Füßli macht aber auf einige
signierte Zeichnungen des Ungarn Spillenberger aufmerksam. Ich werde sie
unten nach dieser Quelle anführen.

Noch zu erwähnen etwa Lipowski „Bayrisches Künstlerlexikon" und
Nagler im „Allgemeinen Künstlerlexikon" und in den „Monogrammisien", Hellers
„Monogrammenlexikon", ferner J. Bartsch im Katalog der Handzeichnungen
der Sammlung des Prince de Ligne (Wien 1794) und die Orisschriften über die
genannten Städte, welche Altarbilder von Spillenberger besten. Nach einer
Notiz A. Ilgs sei in Tirol zu Kifebühel ein Altarbild von diesem Spillenberger
(vgl. Weber: Tirol, und J. Weidmann: Tirol). Dieses Gemälde blieb mir bisher
unbekannt. Nur flüchtig betrachtet habe ich Spillenbergers Altarbilder in der
Stiftskirche zu Göttweig, die in der Literatur mehrmals erwähnt sind und auch
in der Osterreichischen Kunsttopographie vorkommen. Desgleichen fehlen mir
eigene Notizen über die Bilder, die in Regensburg und Augsburg bei P. v.
Stetten erwähnt sind.

Das Altarblatt im Dom zu Brünn war, als ich es sah, nicht mehr auf dem
Hochaltar, für den es gemalt worden, sondern hoch oben auf dem Orgelchor.
Die Darstellung betrifft den Abschied der Apostel Petrus und Paulus von-
einander. Lebhaft bewegte Komposition von stimmungsvoller Färbung. Die
zwei Titelheiligen unten überlebensgroß. Auffallend große Leinwand; oben
halbrund. In der Literatur ist dieses Hauptwerk oft erwähnt, schon bei Stetten,
dann bald danach in Hirschings „Nachrichten" (IV, 1789, S. 462, „als schönes
Altarblatt von joh. v. Spielberg, einem guten Geschichtsmaler"), weiterhin bei
Füßli (siehe oben), Nagler, in Hormayrs „Archiv für Geschichte", 1825, S. 667,
in der kirchlichen Topographie von Mähren (von G. Wolny) 1856, bei Morife
Trapp: „Brünns kirchliche Kunstdenkmale" (1888), S. 1 ff, wo auf eine Kopie
des Bildes hingewiesen wird, die sich im Franzensmuseum befindet. Die Kopie
ist im Katalog des erwähnten Museums auf S. 78 verzeichnet.

Zwei Gemälde von der Hand des Ungarn Spillenberger, die sich im
Schloß Weißensiein ob Pommersfelden befinden (eine Findung Mosis und
Susanna mit den beiden Alten), sind von mir beschrieben im „Verzeichnis der
Gemälde in gräflich Schönborn-Wiesentheid'schem Besife" (Breitbilder von
ziemlich frischer Farbengebung. Eines signiert und datiert „... Spillenberger
Hung(arus) et Imp(erii) Nob(ilis) fec. Ao 1670", das andere fast ebenso. Diese
beiden Bilder sind auch in Naglers Lexikon erwähnt, dort aber mit der Jahres-

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