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Frimmel, Theodor von [Editor]
Neue Blätter für Gemäldekunde — Wien, 1.1922-1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.20642#0104

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sogleich als Nr. 1 „Slapende Nimphen met Cupido von Jordaens, zynde ccn
Kapitael braef stuk" und 1731 in der Auktion Vanzwieten im Haag „Drie
slapende Vrouwen verder bywerk Jordaens", hoch 4' 5", breii 3' 43/4". Auch
1734 und 1781 kamen solche Bilder im Handel vor (Hoet I, S. 123, 398 und
II, S. 26). Bei besserer Gelegenheit gedenke ich eine ausführliche Beschreibung
und Abbildung des Gemäldes in Graz zu veröffentlichen. Fr.

Ein sicheres Werk von G. F. Waldmüller, das bisher den Späher-
augen der Waldmüllerjäger entgangen ist, befindet sich als, gottlob, unver-
äußerlicher Besife im Stadtmuseum zu Wiener-Neustadt. Dorthin ist es
nach freundlicher Mitteilung des Museumsdirektors Dr. Jos. Mayer im Jahre
1908 gekommen, und zwar als Geschenk des Wiener-Neustädter Grofjkauf-
mannes H. M. Manz. Gemalt ist es für die Fabrikantenfamilie Bräunlich, und
zwar 1834. Es ist das lebensgroße Bildnis des Seidenfabrikanten Bräunlich in
Halbfigur. Der Dargestellte, ein feister Herr, sifet im Lehnstuhl. Das bartlose
Gesicht ist ganz wenig gegen links gedreht. Schwarzer Rock, braungraue
Hosen. Die Hände sind auf die Oberschenkel gelegt (auf Leinw., H. 98.4, Br. 78.2).
Rechts neben dem Oberarm stehen der Name und die Jahreszahl: „Waldmüller
1834" in vollkommen überzeugend alter und echter schwarzer Schrift. Das
Bild gehört also in die Glanzzeit des Künstlers und ist von bewundernswerter
Sicherheit der Mache. Ob das Bildnis getroffen ist, kann ich nicht einwandfrei
beurteilen, da mir andere Bildnisse des Fabrikanten Bräunlich nicht vorliegen.
Aber ich habe einen Enkel des Dargestellten sehr oft gesehen, als er in
Wiener-Neustadt eine Mittelschule besuchte, und dieser Enkel hatte eine auf-
fallende Gesichtsähnlichkeit mit dem Waldmüller'schen Bildnis. Auch war jener
Enkel schon als Studentchen ziemlich wanstig, so daß ich wenigstens eine
gewisse Familienähnlichkeit bescheinigen kann, die Waldmüllers Bild aus-
zeichnet. Fr.

Verantwortlicher Redakteur: Dr. Th. Frimmel, Wien III., Baumanng. 9 / Verlag: Carl Stephenson, Wien IV., Trappelg. 3.
 
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