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Repertorium für Kunstwissenschaft — 5.1882

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Schulte, Aloys: Zur Geschichte des Strassburger Münsters: der Vorgänger Erwin's
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https://doi.org/10.11588/diglit.62026#0035

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Zur Geschichte des Strassburger Münsters,
Der Vorgänger Erwin’s.
Von Dr. Al. Schulte.

Die kritischen Arbeiten von Schneegans, Kraus u. A. haben einen
grossen Theil der Sagen, die mit der Zeit sich um die Geschichte des
Strassburger Münsters gebildet hatten, zerstört; aber bei dieser Aus-
rodungsarbeit sind, wie mir scheint, doch wiederum hie und da neue
Irrthümer aufgegangen. Wie natürlich, knüpfte sich das lebhafteste
Interesse beim Studium des Strassburger Münsters an die Personen,
welche die einzelnen Theile desselben entworfen und geschaffen haben.
Für Erwin’s Thätigkeit haben wir wenn auch nur wenige urkundliche
Belege '); wer vor ihm den Bau geleitet, wer der »Meister des Lang-
hauses« gewesen sei, war die Frage, die Jeder zu beantworten wünschte.
Und es handelt sich bei dieser Untersuchung nicht bloss um Namen,
sondern es wäre für die weitere baugeschichtliche Forschung eine sehr
solide Grundlage geschaffen, wenn es gelänge, die Persönlichkeit eines
Baumeisters , dessen Amtsdauer, Beziehungen u. s. w. klarzustellen.
Zwei Antworten sind auf diese Frage gegeben: Woltmann ?) erklärte zu-
nächst Heinrich Wehelin für den Vorgänger Erwin’s, dem dann Kraus °)

1) Da Kraus die spätere Entstehung der Inschrift am Portal nachgewiesen
hat, und da in der Urkunde von 1284 Erwin’s Name vielleicht erst später hinzu-
gefügt ist, so bleiben nur die Inschrift an der Marienkapelle und die Grabschrift
nebst den Notizen des Donatorenbuches als zuverlässige urkundliche Belege für seine
Bauthätigkeit übrig. Da sich diese auf die Jahre 1316 und 1318 beziehen, so be-
findet man sich vor 1316 auf ganz unsicherem Boden.

2) Geschichte der deutschen Kunst im Elsass S. 321. Repertorium für Kunst-
wissenschaft I, 377.

3) Repert. f. Kunstw. I, 343. Kunst und Alterthum im Elsass I, 357 f. Seiner
Ansicht schliesst sich an: Mitscher: Zur Baugeschichte des Strassburger Münsters.
1876, S. 22. — Schon vorher hatte Adler; Deutsche Bauzeitung Jahrg. 1873, 5. 311
 
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