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Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen, über staatliche Kunstpflege und Restaurationen, neue Funde
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.62026#0478
Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen,
über staatliche Kunstpflege und Restaurationen,
neue Funde.
Graz. Landschaftliche Gemäldegalerie.
Im Jahre 1785 gründete der durch seine Arbeiten in der Schabkunst
berühmte Kupferstecher Joh. Veit Kauperz (geb. in Graz 1741, gestorben
daselbst 1816) eine Zeichenakademie in Graz, welche zwei Jahre darauf zu
einem Landesinstitut unter der Direction des Gründers erhoben wurde. Diese
noch heute bestehende Schule war die Ursache zur Schaffung einer Gemälde-
galerie, welche theils aus den dem Joanneum gehörigen Bildern, theils aus
solchen bestand, welche einige Gavaliere des Landes, unter denen besonders
der damalige Landeshauptmann Ignaz Maria Graf v. Attems hervorragt "), dem
Institute leihweise überliessen. Nach und nach vermehrte sich die Sammlung
auch durch Geschenke und zwar von Seiten des Erzherzogs Johann, des Stiftes
Admont und anderer Patrioten, so dass beim Tode des Directors Stark, im
Jahre 1838, das Inventar 708 Nummern aufwies, unter denen sich allerdings
an 100 Kupferstiche befanden.
Der letztgenannte Director vermachte testamentarisch fast seine ganze
Privatsammlung , nämlich 300 Bilder, der Galerie, so dass dieselbe heute an
tausend Nummern besässe, wenn nicht zu wiederholten Malen durch Weggabe
ganz unbrauchbarer und notorisch schlechter Werke eine Purification vorge-
nommen worden wäre. Denn es gab da dem Namen nach allerdings viele
Tizian’s, Palma’s, Dürer’s etc., aber in Wirklichkeit waren es grossentheils
schlechte Copien oder ganz falsch getaufte Werke obscurer Künstler. In den
fünfziger Jahren erhielt die Sammlung eine vorübergehende Bereicherung da-
durch, dass die Direction des k. Belvedere in Wien aus dessen Depot eine
ziemliche Anzahl von Gemälden, worunter sich Werke von Paul Veronese,
Tintoretto, Giacopo Bassano, Velasquez, Seghers, Roland Savary, Standart,
1) Derselbe lieh der Galerie aus seiner grossen Sammlung an 160 Gemälde,
welche nach dessen Tode durch Testamentbeschluss in das Eigenthum der Land-
schaft übergingen.
über staatliche Kunstpflege und Restaurationen,
neue Funde.
Graz. Landschaftliche Gemäldegalerie.
Im Jahre 1785 gründete der durch seine Arbeiten in der Schabkunst
berühmte Kupferstecher Joh. Veit Kauperz (geb. in Graz 1741, gestorben
daselbst 1816) eine Zeichenakademie in Graz, welche zwei Jahre darauf zu
einem Landesinstitut unter der Direction des Gründers erhoben wurde. Diese
noch heute bestehende Schule war die Ursache zur Schaffung einer Gemälde-
galerie, welche theils aus den dem Joanneum gehörigen Bildern, theils aus
solchen bestand, welche einige Gavaliere des Landes, unter denen besonders
der damalige Landeshauptmann Ignaz Maria Graf v. Attems hervorragt "), dem
Institute leihweise überliessen. Nach und nach vermehrte sich die Sammlung
auch durch Geschenke und zwar von Seiten des Erzherzogs Johann, des Stiftes
Admont und anderer Patrioten, so dass beim Tode des Directors Stark, im
Jahre 1838, das Inventar 708 Nummern aufwies, unter denen sich allerdings
an 100 Kupferstiche befanden.
Der letztgenannte Director vermachte testamentarisch fast seine ganze
Privatsammlung , nämlich 300 Bilder, der Galerie, so dass dieselbe heute an
tausend Nummern besässe, wenn nicht zu wiederholten Malen durch Weggabe
ganz unbrauchbarer und notorisch schlechter Werke eine Purification vorge-
nommen worden wäre. Denn es gab da dem Namen nach allerdings viele
Tizian’s, Palma’s, Dürer’s etc., aber in Wirklichkeit waren es grossentheils
schlechte Copien oder ganz falsch getaufte Werke obscurer Künstler. In den
fünfziger Jahren erhielt die Sammlung eine vorübergehende Bereicherung da-
durch, dass die Direction des k. Belvedere in Wien aus dessen Depot eine
ziemliche Anzahl von Gemälden, worunter sich Werke von Paul Veronese,
Tintoretto, Giacopo Bassano, Velasquez, Seghers, Roland Savary, Standart,
1) Derselbe lieh der Galerie aus seiner grossen Sammlung an 160 Gemälde,
welche nach dessen Tode durch Testamentbeschluss in das Eigenthum der Land-
schaft übergingen.