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Repertorium für Kunstwissenschaft — 5.1882

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Literaturbericht
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https://doi.org/10.11588/diglit.62026#0516

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448 Litteraturbericht.

di Fiesole e di S. Francesco al Monte si fabbricano (nach den Spogli des

Strozzi) könnte sich auf die Badia beziehen. Ob der Klosterbau nach Plänen

Brunellesco’s errichtet wurde? Ich möchte aus inneren und äusseren Gründen

für diese Annahme — zum Mindesten nicht mit Entschiedenheit — eintreten

wollen. Alberti muss freilich ausser aller CGombination bleiben, wenngleich für
das Jahr 1460—1462 keine besondere Arbeit von ihm ausgeführt werden kann.

Was die Kirche betrifft , so sind darin alle Eigenheiten Brunellesco’s zu finden —

abgesehen vielleicht die capitellosen Pilaster der Capelleneingänge: ihr Bau

dürfte desshalb wohl noch zu Brunellesco’s Lebzeiten begonnen worden, viel:
leicht noch zu seinen Lebzeiten vollendet worden sein.

In Betreff der Baugeschichte der Sacristei mit der Verbindungshalle von
3. Spirito hebe ich zur Orientirung einige Daten hervor, wie sie nach den
zerstreuten Angaben in Milanesi’s jüngster Vasari-Ausgabe wohl feststehen:
1489 entwirft Gruliano da San Gallo das Modell der Sacristei (IV. pg. 274

n. 1 +) Cavallucci nennt den 3. Dec. 1489 als Tag der Grundsteinlegung

(Guida di Ficenze pg. 62). Landucci sah sie 1489 im Bau.

1496, 10. Sept. (Milanesi las 5. Sept.); nach Diarium Landucci) ist die Wölbung
der Kuppel vollendet.

1496, 10. Nov. Einsturz derselben.

Für eine Theilnahme Cronaca’s am Bau ist ein urkundliches Zeugniss

zum Mindesten noch nicht publicirt.

Was die Vorhalle betrifft :

1489 Modell von Cronaca.

1493 (10. März) Berathung über die Art der Einwölbung der Vorhalle; das
in dieser Sitzung von Cronaca neuerlich vorgewiesene Modell bezog sich
nur auf die Kuppel.

Die Notiz Milanesi’s IV. pz. 274 n. 1 + ist ein lapsus calami, desgl. pg. 457 die
Verwechslung der Sacristei mit der Verbindungshalle.

Nun einige Richtigstellungen.

Leiter des Chorbaues der Annunziata in Florenz war weder Luca Fan-
celli, noch Antonio Manetti. Luca Fancelli hatte namentlich seit 1460 an in
Mantua und Umgebung dem lebhaften Bausinn Ludovico’s zu genügen. Antonio
Manetti (Ciando, auch Ciacheri) war zwar 1460 beim Chorbau, wahrscheinlich
bei Fundamentirungsarbeiten thätig, machte aber bereits 11. Oct. 1460 zum
ersten und am 25. Oct. 1460 zum zweiten Male Testament — nach welcher
Zeit keine Nachricht weiter von ihm vorhanden. Mit Rüstigkeit wurde der
Bau erst 1470 aufgenommen und 1476 vollendet. Der Name des Bauleiters
ist unbekannt. Am Facadenbau von S. Maria Novella kann Giovanni di Bettini
nicht als entwerfender Architekt, sondern nur als »capomaestro« der Bau-
arbeiten fungirt haben. Der Neubau der Osservantenkirche S. Salvatore bei
S. Miniato ist nicht vor 1475 begonnen worden; 1489 war sie noch im Bau
(Landucci); die Strozzi-Notizen bei Gaye (I. 550 und 558), wovon die eine
‘ bereits ecitirt (auf 1430), die andere (auf 1449): Chiesa di S. Francesco al
Monte si fabbrica — können auf den Neubau keinen Bezug haben, wie aus
den urkundlichen Forschungen des Jodoco della Badia über diesen Bau her-
 
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