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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 8.1915

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Nr. 1 (Jan. u. Febr.)
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Lehner, Hans: Unedierter bezw. verschollener und wiedergefundener Oculistenstempel des Bonner Provinzialmuseums
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Finke, Hermann: [Rezension von: Alexander Riese, Das rheinische Germanien in den antiken Inschriften]
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https://doi.org/10.11588/diglit.25478#0027

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senkrechte Hasta, der viertletzte Buchstabe könnte auch P statt D sein also pes/
statt des/. Aber auch damit vermag ich nichts anzufangen [).

lch môchte die Gelegenheit benutzen, um auch an dieser Stelle darauf hin-
zuweisen, daß es kürzlich gelang, den 1890 in Bonn gefundenen, aber damals
nicht für das Museum erworbenen, sondern verschollenen Oculistenstempel
CIL XIII 10021, 139 dem Provinzialmuseum einzuverleiben. Er fand sich im Nach-
lass des in Düsseldorf verstorbenen O. Rautert, der ihn bereits im 90. Band
der Bonner Jahrb. 1890 S. 211 publiziert hatte. Die Maßangaben im Corpus
stimmen bis auf die Dicke, die nur 8 mm betrâgt. Da die Lesung im Corpus
genau ist, gebe ich hier nur die Umschrift:

1) C. Mont(i) Ju(v)e(nis) di/ alepid(os) ad asp(ritudines).

2) G. M(onti) Ju(v)enis / spodiac(um) ad I(ippitudinem).

3) C. Monti Juven(is) / euodes ad clar(itatem).

4) Mocÿxiavuîi / χνκνάρια. (n i c h t y.vvÙQia,

wie in meinem in den Rhein. Denkmalpflegeberichten abgedruckten Museumsbericht
1912/13 infolge eines leider übersehenen Druckfehlers steht). Die Inschrift der
vierten Seite ist kein Stempel, sondern rechtslaufig ganz fein eingeritzt, was zwar
in dem Bonner Jahrbuch gesagt ist, aber im Corpus nicht zum Ausdruck kommt.

Bonn. H. Lehner.

Zu A. Riese, Das rheinische Germanien in den antiken Inschriften.

6. Schon in der Vorrede (p. V) zu seinem a. 1892 erschienenen Buch: Das
rheinische Germanien in der antiken Literatur hat Riese diesen zweiten Band an-
gekündigt; nun ist er 1913,14 bei Teubner erschienen. Er ist — wie der erste —
für Jeden, der sich mit diesen Dingen beschâftigt, ein sehr bequemes Hilfsmittel,
das sicherlich viel benützt werden wird. Aus diesem Grunde glaube ich im Inte-
resse der Sache wie der Beniitzer des Buches zu handeln, wenn ich einige kleine
Berichtigungen dazu beibringe.

Die Grundlage des Buches bildet naturgemäß die Sammlung der in Germanien
gefundenen römischen Inschriften in dem von der Kgl. Preuß. Akademie der Wis-
senschaften zu Berlin herausgegebenen Corpus inscriptionum Latinarum. A. 1904
erschienen die von Domaszewski bearbeiteten Inschriften der Gallia Belgica; 1905
die Inschriften der Germania superior, die bis Mainz vollendet waren, als der Tod
Zangemeisters Leben und Arbeiten ein Ziel setzte; a. 1907 zuletzt dielnschriften von
Germania inferior. Nun sollen die inzwischen neu gefundenen Inschriften zusammen
mit den Indices gedruckt werden und so den Abschluß des germanischen Inschrif-
tenwerkes bilden.

Es interessierten mich daher namentlich die von Riese als im Cotpus fehlend
bezeichneten Inschriften. Tatsachlich fehlen n. 1948, 7 u. 17 und n. 4245, alle drei
aus Köln, die s. Z. versehentlich weggeblieben sind; n. 2297 ist ebenfalls nicht ins
Corpus aufgenommen; meines Erachtens mit Recht. Es ist keine Inschrift, sondern
Broelmanns Beischrift zur Erklârung des Reliefs.

Alle andern als fehlend bezeichneten Inschriften aber sind im Corpus ediert
und zwar:

Riese n. 208 = C. XIII, n. 9132

1275 = 6237 erwâhnt

2651 = 6414

2719 = 3662 (in den Berichtigungen Rieses p. 479

_ angegeben)

') Ein Korrekturabzug dieser schon vor Iângerer Zeit gesetzten Mitteilung hat im
Sommer 1914 Herrn Espérandieu vorgelegen. Der ausgezeichnete Kenner der Oculisten-
stempel schlug folgende Lesungen vor, welche ja zum Teil mit meinen Vorschlâgen
übereinstimmen, zum Teil aber erfreulicher Weise weiterführen. (Ich lasse den immer
wiederkehrenden Namen des Arztes weg) :

1) . . hero/es ad aspr(itudines) et cicat(rices) et coe . .

2) diagia(u)cium ad impet(um) secund(um) in v(ino).

3) . . / irr(um) ad aspr(itudines) et cicat(rices) to(I/endas).

4) al(bum ?) iso(chrysum ?) / ad impet(um) et quaecumq(ue) desu(mtas).
 
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