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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 8.1915

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Nr. 5 (Sept. u. Oktober)
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Literatur
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Vereine, Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25478#0094

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8ο

34. Macdonald, George, The Roman Wall

in Scotland, Glasgow 1911.

Die Besprechung dieses schon vor vier
Jahren erschienenen Werkes hat sich so
verzôgert, weil es meine feste Absicht war,
die rômischen Wehranlagen in Schottland
und Nordengland zu besuchen und auf Grund
der eigenen Anschauung und ôrtlichen
Nachprüfung über die vorliegende Bear-
beitung des Antonins-Walles zu berichten.
Meine Vorbereitungen zur Reise waren für
August und September 1914 getroffen, als
der Ausbruch des Krieges die Ausführung
unmöglich machte. Jetzt muß ich, ohne den
Gegenstand selbst zu kennen, über den
Inhalt des Buches Auskunft- geben.

Aus Vorlesungen hervorgegangen, wenijet
es sich an den weiten Kreis gebildeter
Leser. Diese Rücksicht bekundet sich aber
lediglich in der Ausführlichkeit, mit der
dem Fachmann bekannte Dinge auseinander
gesetzt werden ; der Diskussion wissen-
schaftlicher Fragen ist der Verfasser keines-
wegs aus dem Wege gegangen, und das
Material dazu wird vollstândig angeführt.
Die Darstellung ist im Übrigen kurz und
klar, mit vortrefflichen Abbildungen, über-
sichtlichen Karten, auch einigen Plânen
ausgestattet.

Nach Besprechung der antiken Zeugnisse
werden die mittelalterlichen Nachrichten
über den Antonins-Wall zusammengestellt,
dann das rômische Heerwesen im allge-
meinen geschildert, bei Behandlung der
Auxilien mit besonderer Berücksichtigung
der für Schottland bezeugten Abteilungen,
ferner die Organisation des Grehzschutzes,
die Einrichtung der Kastelle und die übrigen
bekannten Limesbauten besprochen. Erst
dann kommt der Verfasser zu den Über-
resten des Schottischen Walles selbst, be-
handelt die Geschichte seiner Untersuchung

VEREINE, MUSEEN u. a.

35. Jahresbericht der Gesellschaft für
nützliche Forschungen zu Trier. Vom

i. April 1914 bis 31. Mârz 1915.

Es wurde eine Sitzung der ordentlichen
Mitglieder abgehalten am 4. August. Die
Zahl der ordentlichen Mitglieder wurde
durch die Wahl der Herren Generalvikar
Tilmanii, Professor Hüllen, Professor
Deuse r und Brauereibesitzer H. Caspary
wieder auf die vorgeschriebene Hôhe von
24 gebracht.

Der Jahresbericht V 1912 ist Ende 1914
fertig gestellt und ausgegeben worden.
Das nâchste Heft 1913 ist im Druck. Für
die weiteren Hefte VII 1914 und VIII 1915
war geplant, mit Unterstützung der Rhei-
nischen Denkmalpflegeverwaltung eine
reich illustrierte Arbeit von Dr. Fr. Balke
aus Neviges über den Trierer Bildhauer
Ruprecht Hoffmann zum Abdruck zu
bringen. Der Plan ist vorlâufig aufgescho-

und die Frage seiner Konstruktion und ur-
sprünglichen Gestalt. In sechs Unter-
abschnitte geteilt, folgt eine ausführliche
Beschreibung des Walls in der Richtung
von Westen nach Osten, die sich an der
Hand der Karten und Abbildungen gut
verfolgen läßt. Die Kastelle werden be-
sonders behandelt, ebenso die kleinen
Bauten, die regelmäßig auf der Linie wie-
derkehren. In diesen Abschnitten werden
die aus den Ausgrabungsberichten, beson-
ders aus dem Antonine Wall Report von
1899 und den Praceedings Soc. of Antiq.
of Scotland, bereits bekannten Abbildun-
gen und Pläne z B. von Bar Hill, Castle-
cary und Rough Castle zum Teil wieder-
holt, diese Verôffentlichungen aber auch
in Einzelheiten erganzt. Überall versucht
der Verfasser die Forschung weiter zu
führen. Ausführlich bespricht er die epi-
graphischen Denkmâler, insbesondere die 25
auf den Bau bezüglichen Legionsinschriften,
wobei die Fundnotizen eingehend erôrtert
werden. Das übrige archâologische Fund-
material wird dagegen nur ganz kurz erwâhnt.

Der Verfasser zeigt sich in allem wohl
unterrichtet und sorgfâltig; er ist mit den
einschlâgigen wissenschaftlichen Arbeiten,
insbesondere auch mit den Verôfifentli-
chungen iiber den obergermanisch-râtischen
Limes vertraut, und zieht hâufig Vergleiche
mit den Ergebnissen der deutschen Limes-
forschung. Um so wertvoller wâre es ge-
wesen, die Dinge sich an Ort und Stelle zu
iiberlegen und die Erfahrungen und Be-
obachtungen mit den Fachgenossen, die dort
die Untersuchungen geleitet haben, aus-
zutauschen. Den Verzicht darauf miissen
wir zu der übrigen Einbuße legen, die un-
sere Wissenschaft durch den Krieg erleidet.

z. Zt. Ober-EIsaß.

Ernst Fabricius.

ben, da Dr. Balke als freiwilliger Kranken-
pfleger am Feldzuge teilnimmt.

Das ordentliche Mitglied Rechtsanwalt
Dr. Kneer hat seirten im Vorjahr in der
Gesellschaft gehaltenen Vortrag zu einem
Buch ausgestaltet, ,,Die Denkmalpflege
in Deutschland mit besonderer Be-
rücksichtigung der Rechtsverhalt-
nisse“, das Anfang 1915 erschienen ist.

Von derVeranstaltung von Führungen und
Vortragsabenden ist in diesem Winter des
Kriegszustandes wegen abgesehen worden.

Bonn, Provinzialmuseum. Verkauf36.
von Abgüssen.

Von dem Neanderthaler Schâdel wird
eine neue Form über das Original in natür-
licher Stârke hergestellt.

Gipsabgüsse in der Tônung des Ori-
ginals sind durch Vermittlung des Pro-
vinzialmuseums in Bonn zum Preise
von 15 Mk. erhâltlich.

Buchdruckerei von Jacob Lintz in Trier.
 
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