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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 8.1915

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Nr. 1 (Jan. u. Febr.)
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Loeschcke, Siegfried: Applikenform einer Planetenvase im Prov.-Mus. zu Trier
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https://doi.org/10.11588/diglit.25478#0015

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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Korr.-Bl. der Westd. Ztschr. f. Gesch. u. Kunst).

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Prof. Dr. E. Krüger, Museumsdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Bezugspreis für das Jahr 3 Mark.
Verlagsbuchhandlung von Jacob Lintz in Trier.

Jan. u. Febr. Jahrgang VIII, 1915. Nr. 1.

Inhalt: i. S. Loeschcke, A p p 1 i k en f o r m einer Planetenvase. — 2. P. Reinecke.

Altheim. Jungneolithische Siedelung. 3. Blankenheim. Römische Villa. 4. Hei-
delberg. Steinzeitliche Funde. — 5. Lehner. Verschollener Oculistenstempel
des Bonner Museums. 6 Finke. Zu Riese, Das rheinische Germanien in
den Inschriften. — 7. Quellen der Reiigionsgeschichte. Programm.

Applikenform einer Planetenvase im Prov.-Mus. zu Trier.

Von Siegfried Loeschcke. Trier.

. Der Gegenstand. Die auf Abb. ia reproduzierte Hohlform') wurde
vom Provinzial-Museum im Jahre 1897 zu Trier erworben (Mus.-Inv. Nr. 21 132).
Ihre Länge beträgt 11,5, die Breite 8, die Höhe 3 cm. Der Erhaltungszustand ist
gut, denn nur der obere Rand und die Mitte der rechten Seite sind leicht
beschädigt, ohne daß jedoch die Darstellung hierdurch gelitten hätte. Die
Form besteht aus dichtem, gelbweißem Ton. Rechts oben haben zwei rot-
braune Firnisspritzer ihre Innenseite getroffen. Die Außenseite erinnert durch
Wölbung und Umrißform an das Dach einer Schildkröte.

Der Ausdruck, Abb. Ib, zeigt in kräftigem Relief ein bartloses Brustbild

in Vorderan-
sicht. Die un-
natürlich gro-
ßen Augen
werden von ei-
nem eiförmi-
gen Reif gebil-
det. In ihm
sitztdiegleich-
falls plastisch
dargestellte
Iris. Die durch
eine bogenför-
mige Linie ab-
geschlossenen
Brauen sind
durch kräftige
Strichelung
wiedergege-
ben. Das Haar
verdeckt die

zwei Reihen plastischer Ringellöckchen dar-
gestellt, an die sich eine Reihe gleichgeformter jedoch eingetiefter Spiralen
anschließt. Das Gewand ist mit einem gestrichelten Streifen verziert und

Abb. 1a.

Applikenform im Prov.-Mus. Trier.

Ohren völlig und wird durch

Abb. 1b.

Ausdruok der Applikenform. 1 : 2.

') Infolge Einpinselns von bräunlichem Farbwasser in die Tiefen der hellen Hohl-
form tritt ihre Modeilierung deutlicher hervor.
 
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