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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 27.1909

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Nr. 3
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Zierler, Peter Bapt.: Das Kapuzinerkloster in Ravensburg, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22620#0049

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Organ für kescfticvte, Mertumzlrunae, Literatur, Hunst una WItur Scvwavenr.

fterausgegeben unä reäigiert von Amlssichter a. l). Leck in Itsvenrburg.
Leiträge, Lonesponäenren, Kerensions-kxemplare, laurchreiischnllen etc. wollen stets äirekt an
Amtsrichter s. v. Leck in ftavensdurg,
Leklamationen unä Lestcllungen an äen Verlag 5. Alder äaseldrt gerichtet weräen.



Jahrgang.

« « 27. » «

t monatlich einmal unä ist halbjährlich äurch die Post rum Preis mR
1.SS ohne öestellgebühr, ganzjährig äurch aNeöuchhanälungen

sowie gegen Linsenäung äes Lelrages äirekt vom Verlag 5. Alber
in Ravensburg um Mk. 4.20 ru beriehen; einrelne Nummern 50 plg.
Annoncen etc. weräen vom Verlag entgegengenommen unä pro
Ispaltige Teile oäer äeren paum mit ZS plg., duchhänälerische
öeilagen, Prospekte etc. nach Vbereinkunlt berechnet.


Das
Aapnzinerkloster in Ravensburg.
Von ?. Peter B. Zierler in Bregenz.
D^ie Klostergeschichte Schwabens ist
noch immer ein ziemlich unbebautes
Feld und insbesonders ist die Geschichte
des hier einst so volkstümlichen Kapu-
zinerordens beinahe gänzlich vernachläs-
sigt. Was ?. Romuald von Stockach
darüber schrieb und im Jahre 1747 zu
Kempten im Druck erschien, ist außer
einigen Studien in früheren Jahrgängen
dieser Zeitschrift und des Freiburger
D.-A. fast das Einzige geblieben, was
uns darüber Aufschluß gibt. Wohl er-
wähnten auch die Geschichtschreiber der
Stadt Ravensburg mehr oder weniger
das dortige Kapuzinerkloster, allein ihre
Nachrichten darüber sind teils so un-
richtig und teils so lückenhaft, daß eine
quellenmäßige Studie, die uns die Freund-
lichkeit des Herrn Stadtschultheißen
Reichte und des städtischen Archivars
Hochw. Herrn Gustav Merk ermöglichte,
nicht als überflüssig erscheinen kann. Da
jedoch das Kapuzinerarchiv des Klosters
Ravensburg selber spurlos verschwunden
ist und ebenso das ganze Provinzarchiv,
sind auch wir nicht imstande, alles zu
berichten, was sich, wenn diese Quellen
vorhanden wären, besonders über die
seelsorgliche Tätigkeit der Patres sagen
ließe. Möge man also diese Lücken-
haftigkeit mit dem Abgänge der Quellen
entschuldigen.

1. Vorgeschichte der Kloster-
gründung.
?. Luzian Marent, aus Schruns
gebürtig, der hochbetagt am 4. März 1718
zu Bregenz starb, ein Mann, von dem
Mone sagt:i) xr hatte Talent und Liebe
zur Geschichtschreibung und seine Annalen
verraten einen Mann, der Beobachtungs-
gabe, Urteil und größeren Blick besaß,
berichtet uns die ersten Anfänge und
Veranlassungen unseres Klosterbaues in den
NornEntn ^reftivii WunZoiwis von
S. 4—17 in folgender Weise.
Am 20. September 1611 starb zu
Wangen die Witwe des dortigen Stadt-
schreibers Georg Neser, Barbara,
geb. Lenz und vermachte zur Erbauung
eines Kapuzinerklosters in Wangen
4000 fl. Zum Testamentsvollstrecker be-
stimmte sie Herrn Johann Jakob Vogt
von Altensummerau, Herr in Pra-
sperg und Grünenberg, einen ganz
besonder» Gönner und Wohltäter der
Kapuziner und Vater des späteren Fürst-
bischofs von Konstanz Franz Johann,
von dessen Liebe zu den Kapuzinern wir
im Verlaufe dieser Studie noch hören
werden. Dieser edle Mann ergriff mit
Freuden die Gelegenheit, ein ihm so sym-
pathisches Werk zu fördern. Er setzte
sich mit dem Rate der Stadt Wangen
ins Einvernehmen und suchte vor allem
den Grund zum Klosterbau zu erwerben,
wozu er in freigebigster Weise auch sein
') Nachlaß Mone im GH. General-Landes-
archiv Karlsruhe, Handschrift 1196 S. 6.
 
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