Studien und Skizzen zur Gemäldekunde (3.1917/1918)

64

Grecos, Werke der großen Niederländer Van Dyck, Frans Hals, Rembrandt. An
die vielumstrittene »Mühle« sei erinnert. Die Geldwägerin des Delfter Vermeer aus
der Sammlung Widener war abgebildet im II. Bd. der Studien und Skizzen zur Ge-
mäldekunde. — Es starben ferner Rudolf Wimmer, der Hofmaler des Deutschen
Kaisers, gegen Ende November 1915. (Münch. N. N. 30. November.) — Zur selben
Zeit der Maler Eduard Lebiedzki. (Dazu die Wiener Tagesblätter vom 29. und
30. November und die Neue Fr. Pr. vom 17. Dezember 1915.) — Der Malerradierer
Prof. Joh. Geyer starb am 10. Dezember 1915 zu Berlin. (Sein Hauptfach war der
Architekturstich. Geyers Sohn Fritz ist Landschaftsmaler. Münch. N. N. 11. Dezember.) —
Am 12. Dezember 1915 starb der Wiener Maler Rudolf Pick. (Vgl. Seligmanns Notiz
in der N Fr. Pr. vom 15. Dezember 1915 und desselben Mitteilungen im Verzeichnis
der Nachlaßversteigerung vom 17. Mai 1916.) — Gegen die Mitte des Dezember 1915
starben die zwei Malerinnen Ella und Marie Feldner in Berlin-Wilmersdorf (»Bohe-
mia«, Prag, 16. Dezember 1915) und der Maler Artur Hutschenreuther in München.
(M. N. N. 21. Dezember 1915.) — Am 18. November 1915 verschied der Direktionsrat
des Wiener Versteigerungsamtes Kornelius Heiter, dessen Flumor bei den Gemälde-
versteigerungen vielen Sammlern im Gedächtnis bleiben wird. (Nachruf in den »Mit-
teilungen des k. k. Versatz-, Verwahrungs- und Versteigerungsamtes« vom 20. No-
vember.) — Der Kunstgelehrte Dr. Alexander Nyäri ist im 55. Lebensjahre am
21. Dezember 1915 zu Budapest gestorben. Nyäri war 1861 in Zala-Egerszeg geboren.
(N. W. Tagblatt und N. Fr. Pr. vom 22. Dezember 1915.) — Der ehedem so beliebte
Sittenbildmaler Hugo Kauffmann starb zu Prien am Chiemsee am 30. Dezember
1915. (Nachruf in der Leipziger Illustrierten Zeitung vom 13. Jänner 1916.) — Gegen
Ende des Jahres 1915 starb der englische Maler Arthur Hughes auf seinem Landsitz.
(»Die Zeit«, Wien, 6. Jänner 1916.) — Wie die »Vossische Zeitung« vom 12. Jänner
1916 meldete, war gegen Ende 1915 zu Rom der Kunstfreund Don Filippo Mas-
simo - La n cello tti verstorben. Er war der ehemalige Besitzer der berühmten Villa
Massimi und des Kasinos mit den deutschen Wandgemälden.
1916 folgende Todesfälle: In der ersten Hälfte des Jänner ist der Bildnismaler
Thaddäus v. Ajdukiewicz zu Krakau einer Lungenentzündung erlegen, die er sich
auf dem Kriegsschauplatz als polnischer Legionär geholt hatte. (N. Fr. Pr. 11. Jänner
1916. ) — Um dieselbe Zeit verschied zu Berlin der bekannte Sammler Adolf v.
Beckerath. (Voss. Ztg. 12. Jänner.) — Zu Baden-Baden starb am 11. Jänner der
Bildnismaler Wilhelm Füssli im Alter von 85 Jahren. (Voss. Ztg. 16. Jänner und
»Der Cicerone« 1916, S. 75.) — Bald darauf starb der Maler Herrn. Allgäu zu
München. (M. N. N. 22. Jänner.) — In der Nacht vom 19. auf den 20. Jänner starb
zu Reichenau der Oberbaurat Andreas Streit, der in mehrfacher Weise für die
Wiener Malerei von Bedeutung war. Als »Obmann« der Künstlergenossenschaft hatte
er ein großes Wort in ihren Beratungen zu sprechen und als Kunstfreund war er
wenigstens erwähnenswert, obwohl er durchaus das älteste Fahrwasser benutzte. Nicht
zu den fortschreitenden, nicht zu den nachgiebigen gehörte er, und die Zeit, als
»Streit« ins Künstlerhaus kam, ist sicher noch manchen Mitgliedern der Genossen-
schaft in nicht gerade freundlicher Erinnerung. Mancherlei Talente seien bei Streit
übrigens hervorgehoben. Neben seiner Baukunst fesselte ihn auch die Meteorologie
und das Wesen des antiken Theaters. — Gegen den 26. Jänner 1916 starb zu Weimar
der Maler Prof. Albert Schmidt. (Nachruf im Berl. Tagebl. 26. Jänner.) — Bald da-
nach starb der jugendliche Mario Segantini zu Maloja, der Sohn des berühmten
G. Segantini. (Berl. Börsenkourier 11. Februar.) — Um die Mitte Februar endete die
Malerin Marg. Freytag durch Leuchtgasvergiftung. (Berl. Tagebl. 19. Februar.) -
Der bekannte Schlachtenmaler Prof. Louis Braun starb zu München im 80. Lebens-
jahre in den Tagen gegen den 20. Februar. (Deutschi. Zeitungen brachten Nachrufe.) —
Im Februar starb zu Kopenhagen der Maler Wilhelm Hammershöi. (Berl. Börsen-
kourier 16. Februar 1916.) — Am 20. Februar verstorben zu Gries in Tirol Philipp
Ritter v. Schoeller, Seniorchef des Hauses Schoeller & Comp., ein hervorragender
Kunstfreund, der auch Gemälde sammelte. (Nachrufe in den Wiener Tagesblättern um
den 22. Februar. Von den Gemälden in Schoellers Besitz wird noch gelegentlich die
Rede sein.) — Am 3. März starb zu Wien der Bankdirektor und malende Dilettant
Dr. Karl Bunzl. (Nachruf im N. W. Tagbl. vom 5. März 1916.) — Um dieselbe Zeit
wurde das Ableben des jungen Malers Franz Marc, der auf dem Schlachtfelde ge-
fallen ist, berichtet. (Frankf. Ztg. vom 7. März, Voss. Ztg. vom 8. März, »Zeitschrift f.
bildende Kunst« und »Kunst und Künstler« Juli 1916.) — Am 7. März verschied in