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7. April 19^ <^£8- IX, Nr. 14 vom 7. April 1935

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Seitdem das Projekt einer großen Welt-
ausstellung in Paris für das Jahr 1937 der
Verwirklichung immer näher rückt, arbeitet
man fieberhaft an der Umgestaltung und
Verschönerung des Geländes zwischen dem

Pariser Weltausstellung 1937: Entwurf für Lichtgestaltung
Architekt M. Louis Madel ine

Standsdrucke, größtenteils Drucke
lesenster Qualität und erster Provenienz.

Hl. Franziskus. Werke, die zu Anfang des
ersten Jahrzehntes des 16. Jahrhunderte«
während des Aufenthaltes L. Cranach’s d. Ae.
in Wien entstanden, den Zusammenhang des
Meisters mit der Donauschule belegen, als
deren Anreger der junge Cranach betrachtet
werden muß. An originalen Holzschnitten
werden ein Blatt mit dem Hl. Stephanus und
zwei handkolorierte Kreuzigungen gezeigt.

Entwurf für das neue Pariser Doppelmuseum.
Architekten Viard, Dastugue, Dondel, Aubert

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deren eine ebenso wie der HL Stephanus für
das Missale Patavinense angefertigt wurde.
Von dem Letzteren liegen in einer Vitrine
zwei alte Exemplare auf. Reproduktionen
nach gleichzeitigen Gemälden und Holz-
schnitten des Künstlers ergänzen die Aus-
stellung. P.-N.

Paris, 10. April
Me Ader und M. Rousseau versteigern
im Hotel Drouot am 10. April eine einzig-
artig schöne und reichhaltige Sammlung von
Radierungen und Lithographien Goyas.
Außer den sämtlichen Folgen findet man
seltene Einzelblätter und unbeschriebene Zu-

Eiffelturm und dem Trocadero und längs der
beiden Seineufer, die den
Ausstellung bilden werden.
chen Pavillons, die nur für die Dauer eines
Sommers berechnet sind, plant man wichtige
Museumsbauten, die dort für immer errichtet
werden sollen (s. Abb.).
Das erste Problem, das sich den Archi-
tekten bot, war der Umbau oder die Ver-
kleidung des Trocadero. Dieser riesenhafte
Bau, der einige Museen und das größte Pa-
riser Theater enthält, ist neben dem Eiffel-
turm der letzte Rest der großen Weltausstel-
lungen um die Jahrhundertwende. Man
plante zuerst, den ganzen Komplex nieder-
zureißen und an dieser Stelle die neuen Mu-
seumsbauten zu errichten. Dann hatte aber
die Wirtschaftskrise ein Wort mitzusprechen,
und man entschloß sich, das Trocadero stehen
zu lassen und zu „maskieren“. Große Wände
aus Stuck oder Zement sollten die Dekora-
tionen und Türme verbergen; 30 Millionen
wurden dafür veranschlagt. Aber auch diese
Kompromißlösung wurde nicht angenommen.
Man hat sich dann entschlossen, für eine an-
dere Stelle neben dem
Ufern der Seine, einen
schreiben.
Die Pläne umfassen
Museen, von denen das eine die staatlichen,
das andere die städtischen Sammlungen ent-
halten soll. Beide Museen müssen über eine
Wandfläche von je 2500 laufenden Metern

verfügen. Das Terrain steigt an, und die
beiden umsäumenden Straßen laufen in
spitzem Winkel zueinander. Alle diese Pro-
bleme erschweren eine befriedigende Lösung
dieser Aufgabe. Hinzu kommt die Wahl der
In der Jury sitzen nur
der
aus-

Werke von Bürkel, Kauffmann, F. v. Uhde
u. a.

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„ Weltkunst“

l. Cranachs Wiener Jahre
Unter diesem Titel hat die Gemäldegalerie
“®s Wiener Kunsthistorischen Museums eine
“leine Cranachausstellung veranstaltet, in
"eren Mittelpunkt das jüngst aus dem Schot-
^Hstift erworbene Kreuzigungsbild steht,
«üi hat man den büßenden Hieronymus ge-
eilt und aus der Galerie der Kunstakademie
pn Hl. Valentin und die Stigmatisation des

in Schnitztechnik
neben sind eine Reihe von Sitzen zu erwäh-
nen, die mehr oder minder reich dekoriert
sind und die den Geheimbünden gedient
haben, die überhaupt in diesen Gegenden
eine große Rolle spielten. H.

Kamerun-Ausstellung in Paris
Zusammen mit der offiziellen Einweihung
der Galerie altamerikanischer Kunst, über
die die „Weltkunst“ vom 10. Februar ein-
gehend berichtet hat, ist jetzt im Musee
d’Ethnographie durch den Kolonialminister
Rollin die erste umfassende Ausstellung von
Kunst und Gebrauchsge-
rät aus Kamerun eröff-
net worden. Henri La-
b o u r e t, der bekannte
Afrikanist, ist jüngst
von einer mehrmonat-
lichen Reise aus der
ehemaligen deutschen
Kolonie zurückgekom-
men und hat durch seine
Sammlungen auf das
glücklichste zur Berei-
cherung des Trocadero
beigetragen. Die Stämme
der Bamum (Abb. S. 2)
ii. der Bamileke sind am
besten vertreten. Die
letzteren sind vor allem
Holzschnitzer; sie haben
sich noch mehr als die
Bamum von europä-
ischem Einfluß freige-
halten. Bemerkenswert
sind die Ilolzrahmen von
Haustoren, auf denen
figürliche Szenen in leb-
hafter Erzählungsform
dargestellt werden. Da-

Leipzig, 28-29. Mai
Bei C. G. Boerner in Leipzig wer-
den Ende Mai kostbare Kupferstiche des
15.—18. Jahrhunderts aus der Fürst 1. O et-
ti ngen-Wal ler stein’sehen Kup-
ferstich-Sammlung versteigert. Es
handelt sich einmal um Kupferstiche alter
Meister, worunter sich sehr kostbare Blätter
von Dürer und ein ziemlich umfängliches
Rembrandt-Werk befinden, das gleich-
falls eine Anzahl allererster Qualitäten ent-
hält. Das 18. Jahrhundert bringt hauptsäch-
lich französische und englische Farben-
drucke. Diese Abteilung der Oettingen-

Entwurf für das Pariser Doppelmuse um anläßlich der
Weltausstellung 1937. Architekten Pierre Sardou und Lardat

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Sachverstä ndigen.
„offizielle“ Architekten, die Lehrer
Kunstakademie, die Rompreisträger,
schließlich solche, die jeglichen Fortschritt
in der Architektur vermeiden wollen.
Daher findet man unter den 128 einge-
sandten Entwürfen, die von 350 Architekten
bearbeitet wurden, keinen einzigen, der es
auch nur versuchte, eine neue Idee zu ver-
wirklichen. Weder Le Corbusier, noch Mal-
let-Stevens, weder LurQat, noch Walter Rene
Fürst oder die Brüder Perret haben an die-
sem Wettbewerb teilgenommen. Sie wissen
genau, daß bei einer solchen Jury keinerlei
Aussicht auf Annahme ihrer Entwürfe be-
steht.
Die Mehrzahl der eingesandten Pläne zeigt
eine strenge Teilung der beiden Museen
durch eine große Auffahrt oder Freitreppe
von der Seine her. Im Hintergrund, d. h.
an der rückwärtigen Straße werden sie meist
durch einen klassizistischen Portikus ver-
bunden. Der Gesamteindruck ist im Durch-
schnitt der eines Warenhauses oder Büro-
gebäudes mit großen klar aufgeteilten Fas-
saden, abgerundeten Ecken, die der Monu-
mentalität Abbruch tun und kleinlichen De-
korationen, die vor zwei Jahrzehnten einmal
in Mode waren.
Nur in einem einzigen Fall, der vor der
Jury keine Beachtung fand, wurde das zwie-
spältige Problem des Doppelmuseums glän-
zend gelöst. Dieser Plan der Architekten
Sardou und Lardat (s. Abb.) vermeidet Frei-
treppen, die ins Leere führen; er teilt die
beiden Museen in ein vierstöckiges Gebäude
und einen vorgelagerten einstöckigen Bau
auf. Hierdurch wurde der Terrainunterschied
ausgenützt. Das flache Dach des langhin
vorgestreckten unteren Museums dient zu-
gleich als Sockel und Vorbau für das Ober-
museum. Auf der so gewonnenen Terrasse
können auch Skulpturen im Freien Aufstel-
lung finden.
Völlig vernachlässigt wurden alle Forde-
rungen neuer , Museumskunde. Weder die
Frage der natürlichen oder künstlichen, der
direkten oder indirekten Beleuchtung, noch
die Fragen der Heizung, Lüftung und Luft-
befeuchtung wurden hier auch nur berührt.
Niemand hat daran gedacht, den Innenaus-
bau durch bewegliche Decken und Wände
den Forderungen wechselnder Ausstellungen
anzupassen. Auch die Größenunterschiede
der Kunstwerke wurden durchaus nicht be-
rücksichtigt, denn alle Säle sind im Grund-
riß gleich groß. Es gibt weder intime noch
monumentale Räume.
Wenn auch die Jury bereits ihr Urteil
gefällt hak ist damit noch nicht gesagt, daß
der Träger des ersten Preises nun auch den
Auftrag erhalten wird. Es gibt viele Wider-
stände, und selbst die städtische Ausstel-
lungskommission, die hier das letzte Wort
zu sprechen hat, ist mit den vorliegenden
Plänen nicht einverstanden.
Dr. Fritz Neugass

Wallerstein’sclien Sammlung zeichnet sich
besonders durch einwandfreie Qualität und
Frische aus. Die Blätter sind vielfach zur
Zeit ihrer Entstehung direkt geliefert wor-
den und haben seither unberührt in den
Kästen der Sammlung gelegen. Mit anderen
kostbaren Beiträgen zusammen, wird die
Boerner’sche Versteigerung ein wichtiges
Angebot auf dem Markt bedeuten, der sonst
so arm an Ware geworden ist. Der Katalog
erscheint Ende April.
Köln, 13. April
Am 13. April werden
bei Lempertz unge¬
fähr 300 Gemälde alter
und neuzeitlicher Maler
aus verschiedenem Pri¬
vatbesitz versteigert.
Unter den alten Bildern,
die zum größten Teil
den holländischen und
vlämischen Malerschu¬
len des 17. Jahrhunderts
entstammen, ragt beson¬
ders ein Stilleben des
Jan Davidsz de Heern
.mit dem Datum 1664
hervor. Man findet fer¬
ner Stilleben von B. v.
d. Ast und J. van Es,
Volks- und Kriegsbilder
von Pieter Quast. J. M.
Molenaer, H. Werschuu-
ring, A. v. d. Hoeff, A.
Palamadesz, C. Troost,
zwei kleine italienische
Quattrocento - Tafeln,
Landschaften von C. G.
Schütz, F. Moucheron, B.
— Unter den Arbeiten des 19. und 20. Jahr-
hunderts erwähnen wir den verlorenen Sohn
von Hans Thoma in der Fassung von 1892,
eine Landschaft des älteren Ed. Schleich,
zwei Baumgärten von Sperl, zehn exotische
Landschaftsbilder von Ed. Hildebrandt und

dluklions Tor schau
Berlin, 13. April
Die ursprünglich für den 17. April 35
angesetzte Versteigerung des Internationalen
Kunst- und Auktionshauses ist auf den
13. April verlegt worden. Sie enthält ein
Hauptwerk von J. C. Dahl: ..Die Bucht von
Neapel“, sign. und dat. 1821 (s. Abb. in No. 13),
gotisches Kunstgewerbe, u. a. das In-
nungsgefäß einer Schuhmacher-Innung, in
Leder gearbeitet, einige andere interessante
Zunftgegenstände, gotische Samte, eine schöne
holländische Barock-Standuhr, sowie antike
Einzelmöbel.

Pas ungewöhnliche Ausdrucksvermögen
yOt| Skoczylas, der 1934 starb, hat noch
, Mündung zu den alten religiösen, bunt-
°lorierten Volksholzschnitten, denen
besonderer Raum gewidmet wurde. Sie
«®oen mit den Textilien der Ausstellung
16 unmittelbarsten Eindrücke von polnischer
‘ H und Kunst. Gewebe aus Wolle, Flachs
jW’d Seide oder gemischt mit ihrem Natur-
Morit Gelb, Grün, Rot, zum Teil
Kunstgewerblern, zu einem andern aber
■Hch bewohnern nach uralten
.Überlieferungen ausgeführt, zeigen einen
..°denständigen Charakter und eine Fröh-
J^hkeit en, die ja auch auf den
udern immer wieder durchbricht.
So melancholische Züge sie manchmal auf-
weisen! Dennoch klingen die Farbenbunt-
Weiten und Bewegungsrhythmen etwa in der
._‘ von Sichulski immer
edämpft. Melancholien, wie sie
„t in Chelmonskis
gibt, treten -auch in den
Wharmonien vieler ausgezeichneter Por-
“ütdarstellungeu auf, die Konrad
'tzyzanowski, Karpinski u. andere
^hufen. Wenn auch das Schwärmerische,
7 eiche, wie es aus Chopins Melodien strömt,
Ml letzten Halbjahrhundert von Polens Kunst
purer sich steigernden realistischen Auffas-
|Mng der Dinge Platz macht. Im Gegenständ-
lichen wird das Wirkliche und damit auch
“®s Heimatliche nun wesentlich betont. Diese
[Entwicklung hat nicht allzu früh eingesetzt.
I h‘nri ein verhältnismäßig spätes Werk wie
5 als die del Gierymskis nächtliches Bild vom „Louvre“
les habs'bul igjf seinen tiefblauen Licht- und Schatten-
hmende Bd 'Wirkungen steht immer noch am Anfang
St. P.-q eines Weges, der dann über Genre, Figuren-
liid Landschaftsbild und unseren modernen
| Pisdrucksmitteln zu einer Kunst von ganz
Eigenem Gesicht und geschlossenem natio-
.en Ausdruck erst noch führen soll. Reiche
Ansätze zu diesem Streben sind jedoch auf
Der Ausstellung der Akademie in vielfacher
pahl sichtbar. Der Eindruck, daß die pol-
Lage diesei *Sc^e b-unst der jüngsten Vergangenheit
lessen hktir'°rwiegend der nationalen Idee des Landes
. ' ,ejU’ente’ wird überall spürbar. Sie tat es, den
ältlichen politischen Verhältnissen entspne-
i S,enS, ..phend, oft unter Verzicht auf ihre eigensten
Die Plastik ist diesem Weg zögernder ge-
•olgt, zumal sie unter noch ungünstigeren
-ntwic.klungsmöglichkeiten stand. Doch zei-
gen einige dekorative Holzköpfe von Duni-
Aowski, eine große Bronzefigur der „Eva”
knd andere Kompositionen von Edward
uittig, Ostrowskis Porträts, vor
‘ ’ - - -._ Bild-





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