Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE W E L T K U N S T


Jahrg. IX. Nr. 15 vom 14. April 193?

Nachrichten

von Überall

Gemälde
erster Meister
Julius Schlesinger
Berlin W 35, Viktoriastr. 28
Tel.: Kurfürst 0515

2<- API

Italienische Sportkunstwerke
für die Berliner Olympiade
Italien hatte schon nach Los Angeles zu-
sammen mit seinen Sportlern eine erste Aus-
wahl moderner Kunstwerke geschickt. Die
Verbindung zwischen Kunst und Sport ist
programmatisch aufgefaßt und weckt beste
griechische Traditionen. Für die Berliner
Olympiade aber geht man noch intensiver
vor. Das Olympische
Komitee hat soeben ein
großes Wettbewerbs-
bündel ausgeschrieben,
mit dem aus allen Kunst¬
gattungen Kunstwerke
verlangt werden, die
sich am Sport inspirie¬
ren. Diese Werke wer-
den eine Jury, in der
vornehmlich das olym-
pische Komitee vertre-
ten ist, als Richterin
finden. Doch wird man
die Werke erster Aus-
wahl dem italienischen
Publikum in einer römi-
schen Ausstellung in
dem kommenden Winter
zugänglich machen. So-
dann wird die Jury die
besten Werke aussuchen
und nach Berlin über-
führen, wo sie als eine
geschlossene Ausstel-
lung „Italienischer Sport¬
kunst“ zur Ausstellung
kommen werden. Alle
Wettbewerbe schließen
am 15. September. Die
Ausstellung des Sport¬
kunstwerkes in Rom
wird am 29. Oktober er-
öffnet. Die Ueberfüh-
rung nach Berlin, für
die das olympische Ko-
mitee verantwortlich
zeichnet, dürfte nicht
vor dem Jahresanfang
1936 vor sich gehen, -th

nen mit der Aufforderung, ihr Selbstbildnis
zu malen, zu zeichnen oder zu formen. Wenn
die Beteiligung der Künstlerschaft den ge-
hegten Erwartungen entspricht, sollen die
Bildnisse, die bis zum 15. Oktober ds. Jahres
beim Kunstverein eingeliefert werden müs-
sen. öffentlich ausgestellt werden. Der Kunst-
verein hofft durch eine solche Schau das In-
teresse weiter Kreise am künstlerischen
Bildnis zu beleben. Im übrigen ist beab-

Fantin-Latour, Stilleben
Neuerwerbung der Slg. Josef Stransky, New York
(Photo Weltkunst-Archiv)


Holland erhält
van Gogh-Sammlung
Die bedeutende Kunstsammlung der Frau
Kroeller-Müller, der Gattin des bekannten
niederländischen Industriellen und Finanz-
mannes, die die umfangreichste van Gogh-
Sammlung der Welt bildet, wurde von der
Besitzerin dem niederländischen Staat ver-
macht. Die Sammlung gibt eine ausgezeich-
nete Uebersicht über van Goghs Schaffen in
Brabant und in Holland, ferner sind die
Phasen Paris, Arles und St. Remy im Werke
van Goghs hervorragend vertreten. Zu der
Sammlung zählen Meisterwerke von Renoir,
Pissarro und Monet.
Germanisches Museum
in Nürnberg
Das Germanische National-Museum wird
in diesen Tagen eine Ausstellung eröffnen,
-die die deutsche Wohnkultur in der Zeit
von 1815—1870 nach zeitgenössischen Oelbil-
dern, Aquarellen und Zeichnungen wieder-
gibt. Die Ausstellung findet in 8 Räumen
des Kupferstichkabinetts im Hause Korn-
markt 1 statt und enthält über 300 Ansichten
von Interieurs vom Biedermeier bis zum An-
fang der Gründerzeit. Naturgemäß sind die
preußischen und bayrischen Schlösser beson-
ders reich vertreten, daneben aber auch die
sächsischen und hessischen. Eine besonders
interessante Abteilung bilden die von der
Schloßbibliothek Stuttgart zur Verfügung ge-
stellten Aquarelle von Interieurs russischer
Schlösser, in denen vorzugsweise deutsche
Prinzessinnen gewohnt haben.
Rotterdam erwirbt deutsche
Kunst
Durch Vermittlung der Galerie Nieren-
dorf in Berlin erwarb das Museum Boymans
in Rotterdam (Direktor Dr. Hannema) eine
Bronzeplastik von Ewald Matare.
Ein Selbstbildnis-Wettbewerb
Eine reizvolle Aufgabe stellt der Kunst-
verein für die Rheinlande und Westfalen der
Düsseldorfer Künstlerschaft. Er wendet sich
an alle in Düsseldorf ansässigen und in Düs-
seldorf geborenen Künstler und Künstlerin-

GALERIE WESTFELD
Wuppertal-Elberfeld
Gemälde erster Meister
Ankauf — Tausch — Verkauf

sichtigt, die 5 besten Arbeiten später zu
prämiieren. Die Geschäftsstelle des Kunst-
vereins, Düsseldorf, Hindenburgwall 42, er-
teilt bereitwillig nähere Auskunft.
Umbau der Londoner
Täte Gallery
Die Täte Gallery, die Nationalgalerie
britischer Kunst in London, soll einem
durchgreifenden Umbau unterzogen werden,
der etwa ein Jahr in Anspruch nehmen wird.
Die Galerie, deren Gebäude einst ein Ge-
fängnis war, beruht auf einer Stiftung Sir
Henry Tates vom Jahr 1897; der Turner-
flügel ist Sir Joseph Duveen zu verdanken,
eine Galerie moderner Auslandskunst und
eine Sargent-Galerie, die 1926 eröffnet
wurde, ebenfalls. Dieser hat auch den
jetzt bevorstehenden Umbau ermöglicht.
Segantini-Ausstellung in Basel
Am 30. März wurde in der Kunsthalle
Basel eine große Giovanni Segantini-Ausstel-
lung durch den Präsidenten des Basler
Kunstvereins, Robert Heß, eröffnet. An-
schließend hielt der Konservator der Basler
Kunsthalle, Dr. R. Lichtenhahn, einen kurzen
Einführungsvortrag, worauf noch Gottardo
Segantini, der Sohn des Malers, über das
Werk seines Vaters sprach. Die Ausstellung
enthält an die 80 Werke Segantinis und um-
faßt seine sämtlichen Schaffensepochen von
der Mailänder bis zur Malojazeit. Mehrere
der ausgestellten Hauptwerke, die sich in
italienischem und schweizerischem Privat-
besitz befinden, waren jahrzehntelang nicht
mehr öffentlich zugänglich. Die Ausstellung
enthält unter anderm das Gemälde „Rück-
kehr ins Heimatland“ aus der Nationalgalerie
Berlin.
Ostasiatische Leihgaben für
die Berliner Museen
Aus der großen Versteigerung chinesischer
Kunst, die am 22. und 23. März bei Paul
Graupe in Berlin stattfand, erhielt die Ost-
asiatische Kunstabteilung der Staatlichen
Museen von Kunstfreunden eine Anzahl von
wertvollen Leihgaben zur Verfügung gestellt.
Baron Eduard von der Heydt erwarb zwei
der frühesten Kunstwerke der chinesischen
Keramik um 3000 v. Chr., zwei Urnen aus
rötlichem Ton, weiter einen großen, stehen-
den Bodhisattva der Sung-Zeit und die Büste
eines Kriegers, ebenfalls eine Arbeit der
Sung-Zeit. Um dem Museum auch eine frühe
Arbeit der Han-Zeit zuzuwenden, erwarb Ba-
ron Heydt eine knieende, männliche Figur

aus Bronze. Einen äußerst wertvollen Zu-
wachs erfuhr die Ostasiatische Kunstabtei-
lung durch eine weitere Leihgabe eines
Kunstfreundes: das monumentale Becken,
sog. Hsi, mit zwei Tierkopfhenkeln und je
2 flachen, reliefierten Ringen. Die Bronze,
teilweise mit rostroter und grüner Patina,
trägt eine Weihinschrift, sie ist dem sog.
Huai- oder Ts’in-Stil (3. Jahrh. v. Chr.) zu-
zuschreiben.
San Marco restauriert
Nach 28jähriger, durch den Krieg unter-
brochener Dauer sind jetzt die Sicherungs-
arbeiten an San Marco in Venedig abge-
schlossen. Durch die Entfernung der großen
Gerüste wird an der Eingangsseite nun auch
das Mosaik der Apokalypse wieder frei,
nachdem es den jüngeren Besuchergeneratio-
nen so lange vorenthalten geblieben war.
Eine Stuart-Ausstellung
Der Herzog von Portland wird am 31. Mai
in N o 11 i n gh am Castle eine Ausstellung
von Andenken eröffnen, die aus der Familie
der Stuarts stammen. Die Ausstellung, die
3 Wochen gezeigt wird, enthält mit Aus-
nahme einiger Porträts und historischer Do-
kumente nur Gegenstände, die aus den Pri-
vatsammlungen des Grafen von Nottingham
kommen. Ergänzt wird die Ausstellung durch
Leihgaben des Herzogs von Portland und
anderer alter Familien aus der Grafschaft.
Ein Kunstpalast für Rom
Mitten während der Quadriennale erhebt
sich laut die Forderung nach einem neuen
Kunstpalast. Die Rufer im Streit sind nicht die
Kunstkritiker, die die sehr schwierige Un-
terbringung der großen vierjährigen Ausstel-
lung in dem alten Ausstellungspalast durch-
weg gelobt haben, sondern gerade der Mann,
der diese Unterbringung vornehmen mußte,
der Maler und Abgeordnete C. E. O p p o.
Oppo sagt klar heraus, daß der alte Palast,
der aus dem Ende des vergangenen Jahr-
hunderts stammt, trotz aller Modernisierun-
gen und Umbauten ganz unzulänglich bleibt.
Da man in dem Künstlersyndikat und den
sonstigen, die italienischen Künste leitenden
Stellen die Absicht hegt, aus Rom sowohl
ein Großzentrum des
Kunsthandels werden zu
lassen und hier Mailand
wie Florenz an eine
zweite Stelle zu setzen,
als auch in Rom die
eigentlichen repräsenta¬
tiven und kunstpolitisch
wichtigen Ausstellungen
zusammenzufassen, ist
vor allem ein Haus not-
wendig, wo diese man-
nigfachen Ausstellungen
untergebracht werden
können.
Die wesentlichste
Frage des neuen Kunst-
palastes ist seine Lage.
Der alte Palazzo delle
Esposizioni hat den ein¬
zigen Vorteil, so zentral
wie nur irgendwie mög-
lich gelegen zu sein. Für
den neuen Palast wer-
den sehr präzise Forde-
rungen aufgestellt. Man
will kein großes und re-
präsentatives Gebäude
schaffen, welches not-
wendig unbeweglich
bleibt. Vielmehr soll sich
der Teil, der dauernd
erhalten bleibt, nahezu
auf die Außenmauern
beschränken, um im In-
neren der Hallen jed-
wede Ausstellungskon¬
struktion vornehmen zu
können. Dafür aber soll
der Palast in einem Park
oder Garten gelegen
sein und dadurch die
Möglichkeit einer Er-
weiterung durch Pavillons und Hallen erhal-
ten. Der feste Teil dieses neuen Ausstel-
lungshauses dagegen soll reichlich mit be-
weglichen Stahlwänden, mit regulierbaren
Lichtzuführungen und reicher Beleuchtungs-
anlage ausgestattet sein.
Es besteht die Wahrscheinlichkeit, daß
der Plan dieses Kunstpalastes mit dem Bau
eines Großkonzerthauses bei den Caracalla-
thermen, d. h. in den weiten Parkanlagen
jenseits des Palatins, verbunden werden
wird. Diese noch vor drei Jahren am Ende
Roms gelegene Zone ist durch die neuen
Straßenbauten nahezu Zentrum geworden.
G. R.

Kurznachrichten
München. Ende Mörz fand in München in d©n
Räumen des Graphischen Kabinetts (Leitung
Günther Franke) die Eröffnung einer Ausstellung von
siebzig unbekannten Handzeichnungen des Grafen Leo-
pold von K a I c k r e u t h statt. Die Ausstellung b®'
gegnet großem Interesse, bereits in den ersten Tagen
gingen Blätter in Privat- und Museums-Besitz über.
Brüssel. Im Palais des Beaux-Arts finde'
bis 17. April eine Kollektivausstellung von Gemälden
des Prinzen Eugen von Schweden statt.
London. Im Lyman Allyn-Museum in London findet
zur Zeit eine Ausstellung von Garten-Darstellungen in
Malerei und Graphik statt. Die alten Gärten von
Assyrien, Aegypten und Rom sind in Reproduktionen der
Grundrisse zu sehen, auch die orientalischen, persischen
und chinesischen Gärten sind graphisch dargestellT
Sehr groß ist das Material an Malerei und Graphik»
das die Entwicklung des französischen und italienischen
Gartens im 17. und 18. Jahrhundert zeigt.
— Die Versteigerung der Miniaturensammlung Piet'
pont Morgan bei Christie's, über die bereits kurz be-
richtet wurde, findet nunmehr am 24.—27. Juni statt.
Wien. Die von Freiherrn von der Heydt aus dem
Besitz von C. T. Loo (Paris) erworbene Sammlung von
Luristan-, Kaukasus- und Ordos-Bronzen, die zu Ende
des Vorjahres in der „Ausstellung eurasiatischer Völker'
Wanderungskunst" im Kunsthistorischen Museum zu
sehen war, ist als Leihgabe von der Heydts im öster-
reichischen Museum für Kunst und Industrie zur Auf'
Stellung gelangt.
Personalien
Dr. Josef Becker, Direktor der Universitäts-Bibliothek
in Göttingen, wurde zum ersten Direktor der Preußischen
Staatsbibliothek in Berlin ernannt.
Max Schmidt, der einstige Seniorchef der weltbe-
kannten Wiener Kunstmöbelfirma F. O. Schmidt, ist in
Budapest im Alter von 74 Jahren gestorben. Schmidt
gehörte zu den bedeutendsten Kunsthändlern und
Sammlern der ehemaligen Monarchie. Sein Palais in
Alt-Ofen hat er mit den darin befindlichen Sammlungen
der Stadt Budapest hinterlassen, während er die Kunst-
schätze in dem Schloß zu Pötzleinsdorf, die nach seine1*
letztwilligen Verfügung in sein Haus in der Hernalset
Hauptstraße überführt werden sollen, samt den Gebäu-
den und dem ehemaligen Palais Nostitz in der Langen
Gasse der Stadt Wien vermacht hat. P.-N.
Diebstahls-Anzeige
Am 1. April 1935 sind aus dem Landesmuseum Han-
nover folgende Gegenstände gestohlen worden:
1. Ein Armband aus elf, je durch 2 Kettenringe ver-
bundenen rechteckigen, mit einer durchbrochenen
sechsblättrigen Blüte gefüllten Gliedern und einem
Schloß, auf dem die gleiche Blüte golden in
schwarzem Schmelz ausgespart ist. Gold. Läng®
20 cm. 1. Hälfte 17. Jahrhundert.

2. Fingerring, hohler Goldreif mit abgenutzter Gravi®
rung. Durchmesser 24 mm.
Photographische Aufnahmen sind von beiden Gegen
ständen nicht vorhanden.
Mitteilungen erbeten an die Geschäftsstelle des
ternationalen Verbandes von Museumsbeamten (Museen
verband) Schloßmuseum Berlin C 2, Schloßfreiheit
oder an die Direktion des Landesmuseums Hannove1*'
R. v. Bennigsenstraße 1.

KUNSTHAUS MALMEDE
Antiquitäten • Gemälde alter Meister
KÖLN a. Rh., UNTER SACHSENHAUSEN 33

Manet, Betender Mönch
Neuerwerbung des Museums in Boston (photo ^rchiv)


Direktion: D r. A. Breuer. Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch. — Vertretungen im Inland: München; Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92 / K ö I n : K. H. Bodensiek, Köln-Holweide,
Siebenrabengasse 9 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London/ Frankreich : Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau Pa r i si e n : Dr. J. I. de
Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, Tel.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, P a r i s 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam/Italien : Gerhard Reinboth, 213, Via
Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). — Erscheint im Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin
W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den An-
zeigenteil: Chr. Rose. Mit einem * gekennzeichnete Abbildungen stehen außerhalb der redaktionellen Verantwortung. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe
gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch
Erwerbung eines Manuskripts olle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61. D. A. IV. V. 2591.

AR

c

/schein
Min W6z,
'11 den M
/nkkonto:
Min W6
MD

Kui
. Kunst
/e fängt
/h wankt
/egenwäi
ist, h
''ieklungs
?eitig die
lst Tradi

Ausstell


'•er Lebt
®®genwäi
^'bt sich
'''©der a
>e©n von
’erpflich
> Erht
*°stbarst
''tragen,
^lichtun
''©ser B
>nig al
‘'nke n
KB haft«
ist es

GJ

such

L
M I
 
Annotationen