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Zeitschrift für christliche Kunst — 14.1901

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Clauss, Joseph M. B.: Die romanischen Reliquiare von Reiningen im Elsaß
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https://doi.org/10.11588/diglit.4055#0045

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1901.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 2.

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rundbogigen Arkaden, die in den Zwickeln
Lilien zeigen.

b) Rückseite: Wahrscheinlich Maria mit
gleichen Frauengestalten, jetzt sehr verstümmelt,
nur die zwei links sind erhalten. Maria in der
Mitte, die Hände zum Beten vor sich ausge-
streckt, und die letzte Figur mit Buch und
emporgehaltener Rechten sind aus vergoldetem
Kupfer und später eingesetzt. Die (alten) Ar-
kadenbögen hier anders geformt.

Hinten gleiche Anordnung: Das Gottes-
lamm mit dem Kreuzstab, beiderseits von den
Symbolen Ochs und Engel umgeben, letzteres
ohne Spruchband und rechts mit erhobenen
Händen, links mit beiden Händen ein Buch
vor sich haltend. Die Fläche sonst mit Orna-
mentstreifen ausgefüllt; seitwärts aus Palmetten,
unten und oben mit Kreuzblättern in über
Eck gestellten Vierecken.

Die Schmalseiten des Daches zeigen je

























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Abb. 2. Romanusschrein- Rechte Schmalseite.

c^ Rechte Schmalseite: Unter Arkaden-
bögen ohne Kapitale zwei weibliche Gestalten
mit Buch und erhobener Rechten.

d) Linke Schmalseite: Zwei Frauen mit
Kerzen; die Arkadensäulchen hier mit Kapital
und Lilien in den Zwickeln.

e) D a c h: V o r n ein vergoldeter Streifen mit
fünf Medaillons: Christus am Kreuz mit Kreuz-
nymbus, die Füfse neben einander, umgeben
von je zwei gleichen Evangelistensymbolen
mit leeren Spruchbändern, die Zwickel mit Li-
lien, einmal links zwischen dem letzten Bogen
mit Blattornament ausgefüllt. Die Adler schauen
gegeneinander. Das Ganze von geschlagenen
silbernen Palmettenstreifen eingefafst.

Abb. 1. Aellester Schrein. Vorderansicht.

einen gröfseren Engel, der mit beiden Händen
ein Buch hält. — Dachbekrönung und Eck-
beschläge aus Messing und Kupfer stammen
von einer ganz späten Restauration, dagegen
sind die einfachen hohlen Füfse noch alt. Die
Technik ist fabrikmäfsig und nicht sehr sorg-
fältig, so z. B. pafst mehrfach das Blattornament
nicht zusammen.

= Abgebildet bei Schricker, nr. 68.

II. Der Romanusschrein, dem vorigen
ähnlich, aber gröfser und aus dickem Eichen-
holz, 0,47 m lang, 0,22 m breit und 0,40 vi hoch.

1. Vorderseite: Unter Arkaden mit
Kapitalen und Basen sitzt auf ornamentirter,
mit Kissen belegter Bank Christus salvator
 
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