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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0203

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Güldener SendtschreLben. 96
heiliger Schrifft emgbschrieben stehet/ so ist doch vnzweifenlich zuuer^
muten / das es also beschehen sep. Dann Numeri am ein vnd dreissigi-
sten stehet alsogeschrieben:Vnnd Moises sagtezu ihnen/ warumb habe
jhr die Weiber leben tasten / siehe/ haben sie nicht dieKinderIsrael durch
Balaamsgeschefft betrogen / vnnd abgewendt / sich zuuersündigen am
Herrn i Item/am andern Apocalip) Ich habe aber wenig wider dich/das
du daselbst hast etliche / die da halten die Lehr Balams / welcher den Ba-
lac lehrete ein crgernuß auffzurichtenvon denKindern vonIsrael zu essen
der Götzen Dpffer/vnnd Hurerey zu treiben. Auff diesen deß Bala-
ams Naht schickteBatac etlichegantz schönewolgezierte/ auffputzte Edle
Jungkfrawenins Leger Israel/ darauff fiengen die Hebreer an / mit jnm
zuHuren/affen auch mit ihnen jhr Götzen Opffer/ vnnd beteten jhre
Götter an/ etliche auch (wieIosephus schreibt) vcrehlichten sich mit ih-
nen/wider denaußtrücklichen vnd gemessene verböte deß Herrn. Es nam
auch dieses vbelso weit vberhandt/ das ein Israelitischer Man/sich vnder-
stunde öffentlich vnnd in Angesicht Moses vnnd deß gantzen Vvlcks/
m das Bördel oder gemeine Hauß/ darinn sich die leichtfertige Weibev
auffhieleen/ zu gehen / vnd sich mit einer Midiamten zuuermischen/vnnd
dieser Mann hieß Cambri/ war ein Dbrister vber den Stammen Sime-
ons / vnd daher war seine Sünde desto ergerticher vor dem Angesicht deß
Volcks. Die Medianitin aber hieß Coßbi/vnnd war deß Surs eines
fürnemen Midianitisen Fürsten Tochter. Dieser obbemelter Cambri
hatte kein scheuchen dem Moisi öffentlich vnter Augen zu sagen/ das jme
eben so wol erlaubt were/ sich mit einer Medianicin zuuerehlichen/als dem
Moisi/das er sich mit der Gephora deßIetro eines Priesters Tochter/
verheirat hatte/ aber Cambri Redete vnrecht/ dann zur zeit/als Moses die
Sephoram nam/war den Kindem Israel noch nie verbotten/sich mit dm
frembden zuuerheiraten. Au dem ist Moses von der Sephor nicht ver-
fürt/noch zu derÄbgötterey gereitzt worden / sonder Moises hat vilmehr
stevon derÄbgötterey /vnnd Heidnischem Gebrauch zudem dienst vnd
forcht Gottes gezogen.
Verwegen dann / vnnd ats Pineas dieses Vnbildt sähe/stunde er
mrff auß der gemein / nam ein Messer in ferner Handt/ vnnd gieng dem
Cambri nach/ hinein inn das gemeine Hauß/vnnd durchstach sie beyde
durch
 
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