1911, 9.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
Seite 99.
Fenster im St. Petri-Dom in Bremen.
Entworfen und ausgeführt von Glasmaler Georg K. Rohde in Bremen.
wenigen, die im Sinne obiger Darlegungen wirkliche Glasmaler
sind. Von der Dekorationsmalerei großen Stils herkommend,
die ihm den Blick für Raumgestaltung erschloß, hat er sich
frühzeitig ausschließlich der Glasmalerei zugewandt und nicht
geruht, bis er in seiner eigenen Werkstatt allen Geheimnissen
der Technik auf den Grund gekommen war. In diesen seinen
Werkstätten herrscht eine Arbeitsweise, die sich kaum unter-
scheiden dürfte von der mittelalterlicher Zeiten. Hier entsteht
und reift jedes Werk unter den Augen des Meisters, und keines
verläßt sein Haus, das nicht den Stempel seiner künstlerischen
Auffassung trüge, und das er nicht mit Ehren hinausziehen
lassen könnte.
Für Rohdes ganz selbständige und originelle Kunst mögen
die Bilder zeugen. Aufdringlich darauf hinzuweisen liegt nicht
in meiner Absicht. Ich glaube, architektonische Wahrheit, Lieb-
reiz der Linienführung und Zartsinn in der Wahl der Motive
vereinigen sich hier in seltener Weise mit koloristischer
Kraft. E. H.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
Seite 99.
Fenster im St. Petri-Dom in Bremen.
Entworfen und ausgeführt von Glasmaler Georg K. Rohde in Bremen.
wenigen, die im Sinne obiger Darlegungen wirkliche Glasmaler
sind. Von der Dekorationsmalerei großen Stils herkommend,
die ihm den Blick für Raumgestaltung erschloß, hat er sich
frühzeitig ausschließlich der Glasmalerei zugewandt und nicht
geruht, bis er in seiner eigenen Werkstatt allen Geheimnissen
der Technik auf den Grund gekommen war. In diesen seinen
Werkstätten herrscht eine Arbeitsweise, die sich kaum unter-
scheiden dürfte von der mittelalterlicher Zeiten. Hier entsteht
und reift jedes Werk unter den Augen des Meisters, und keines
verläßt sein Haus, das nicht den Stempel seiner künstlerischen
Auffassung trüge, und das er nicht mit Ehren hinausziehen
lassen könnte.
Für Rohdes ganz selbständige und originelle Kunst mögen
die Bilder zeugen. Aufdringlich darauf hinzuweisen liegt nicht
in meiner Absicht. Ich glaube, architektonische Wahrheit, Lieb-
reiz der Linienführung und Zartsinn in der Wahl der Motive
vereinigen sich hier in seltener Weise mit koloristischer
Kraft. E. H.