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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1799 [VD18 90672828]

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Erster Band. Fünf und zwanzigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43232#0198

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(oberhalb des Einfluſſés der JU in den

Rhein) errichtete Verblndungsbrücke der
Franzoſen über den Rhein ganz zu Grund

zu ſchieſſeen.
St, Gallen, den 11 März.
Vorgestern find über 50 Wagen mit
verwundeten Franzoſen hier angekommen,

und ir einem Kloſter einquartirt worden,

das zu einem Lazareth umgeſchaſfen iſt. Sie
wurden 12 Stunden weit gefüßnre.
; Tirolirgränze, den 1 3 März.
î Das erſte Aufgebot unsers Lanoſturms

iſt zum Aufbruch an die Gränze gegen

Graubündten beordert, theils um die Päſſe
zu beſetzen, theils auch um tie Armee un-
ter General Hotze zu verſtärken. ~~ Hier
wünſcht man, daß Graf Lehrbach wleder
zu uns beordert würde, wenn die Kriegs-
gefahr zunehmen ſollte. (Weitere Berichte
von Teueſcher Seite hat man bis jetzt nicht
erhalten. Ö :
U . UL tte, von der franzöſiſchen Ge-
ſandtſchaft in Raftadt kund gemachte, auch
in allen Schweizeriſchen Zeitungen zu le-

ſende, Amesberichte des franzöſiſchen Ober-

generals Maſſena ſagen: „Hauptquartier
Chur vom 17 Ventoſe ( 7 März). So-
gleich nach der Einnahme des wichtigen
Poſkens LUuciſteig verfolgte ich den Feind,
und brachte ihm eine vollkommene Nieder-
lage bei. Er hat 1 1 Kanonen und 4 Fah-
nen verloren. Der General Auffenberg,
vicle Oberoffiziere und 3000 Mann ſind
zu Gefangenen gemacht worden.''

„Chur, die Hauptſtadt von Graubünid-

. ken, iſt in die Gewalt der franzöſiſchen
Armee gefallen. Der Gen. Demont, wel-
cher den Auftrag hatte, Reichenau anzu-
greiten. hat ſich dieses Orks bemächeiget,
wie auch zweier Brücken auf dem Rhein,

"sss

Er hat dem Feinde 2 Kanonen und 2 Fah-
nen genommen, und 100 Gefangere ge-
macht, worunter ein Obriftlieutenant iſt.
Der Gen. Ondinot, der ſich auf meinem
linken Flügel ſchlug, hat dem Feind 7 Ka-
nonen genommen, und gegen 1500 Ge-
fangene gemachten.
Weitere Nachrichten aus dem lUuzerner
Amùtsblatt der Helvetiſchen Regieru!g, und
aus andern Schweizeriſchen Zeitungen ſa-
gen: Am s März verſtärkten ſich die Fran-
zoſen zu Ragaz: es kamen die 37, 76,
und 103 Halbbrigaden an. Die 76 zog
noch denſelben Abend über das Gedurge
der Abtei Pfeffers, duch das rauhe Berg-
thal entlang, bis zum Dorfe Wectis. Die
37 und 103 blieben in Ragaz.

Am 6 März, Morgens 4 Uhr, brach
man auf. Etwa 12,000 Mann zu Fuß

und 60 Reiter zogen, unter Gen. tonge

hinunter am Rhein, dem Dorfe Fläſch
gegen über. Mit 2800 Mann und 159
Huſaren gieng General Chabron gegen die
untere Zollbrücke.

Bei Azmoos ward ein Brückengeſtell
über den Rhein geworfen, und Ilachmit-
tags 2 Uhr vollendee. Die Brigade des
Gen. lLorge drang unter einem heftigen
Kampf hinüber. Die Oſtreicher wurden
auseinander geſprengt,, und die Franzoſen
rückten gegen die Lzienſteiz heran. Da
begann gegen Mireag die Kanonade.

Aus dem Vorarlbergiſchen führt eln
einziger Weg ins Bündner tand, ducch
eine geraume Felſerſchluchre. Auf der ei-
nen Seite ruhen ungeheure Felſenmaſſee,
faſt unerklimmbar, un' auf der Weſtseite
vom vorübergehenden Rhet!n beſpült: auf
der andern Selte des Weges erheben hich
ſchroffe Debürge, der Fuß des wüſien Ver-
 
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