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ges Phiciton, welcher Graubündre fen vom
Berge Montafun ſcheidee. Dieß iſt die
LWUuzienſteig. Quer über die Straße, von
einer Gebirgswand zur andern, zieht ſich
ein ſtarkes Hornwerk, weiches die Kaifer-
lichen beſctzt hatten. Hier dauerte der
Kampf 4 Stunden lang. Gegen 7 Uhr
Abeids wurden die Schanzen mit dem
Bajonet erſtürmt.
General Demont bestieg mit 2099
Mann den Gungelsberg, rückte am Abend
bis Tamins und Reichenau am linken Ujer
des Vorderrheins vor. ;
Von Urseren (im lande Uri) wagten
auch 600 Franzoſen einen Einfall in
Graubündten. Sie mußten 4 bis s Stun-
© den üver die hohen Gebirge ziehen , oft
über die Hälfte des teibs im Sh; 1ee wa-
den. Entkräftet kamen ſie endlich in das
rauhe Bergthal hinunter. Sie erwarte-
» ken dort von einer ſtärkeren Kolonne un-
terſtütt zu werden. Sirie blieben allein.
Mehrere 1002 Bauern ſkürzten . aus allen
' Dörfern gegen ſie zuſammen. Sie flohen
nun zurück auf die Criſpaltberge: ihrer
viele blieben erſchöpft an Kräften zurück.
_ Immer kâmpfend kamen ſie nach Urſeren
zurück , wo ſie eine neue Stellung faßten.
Dieſer Jug der 600 iſt unter Allem, was
_ am 6 März geſchah, 'das verwegenſte.
Von dem, was am 7 März und inden
folgenden Tagen gelang oder mißlang, hat
man auſſcr obigem noch keine weitere
Amesberichte. Schweizeriſche Zeitungen
ſagen: Gen. Oudinot gieng bei Haltenſtein
î ber den Rhein und rückte auf verwitter-
ten, ſonſt ungangbaren, Fußſteigen gegen
Chur. ~ Bel dem Durchwaden über den
Rhein ertranken gegen 1 5 Franzoſen.
Die 109 und 45 ü ü; Halbbrigaden ha-
wir bis hieter.
theidigten die Oeſtreicher ihr Felo.
äyuſſerſten Kräfte ſtrengten ſie noch vor den
zga
ben ſehr vülele Verwundete. .. Das Dorf
Fläſch iſt durch Haubitzen in Brand gere
then. ~ Am 11 wurden zu Zürch wegen
der neuen Ereigniſſe in Graubdündten uud
der dadurch gehcfften Wiedervereinigung
dieſes Landes mit Helvezien alle éffentliche
und Privaihäuſer in der Nacht beleuchtet.
In einem Schreiben vom 7 März aus
Char an den franzóſ. Geſandten in luzern
sagt Maſſenat Micht ohne Mühe kamen
Schritt um Sctri: ee
Thoren von Chur an. Auch Briefe ver-
ſichern das Nemliche von denselben und
von den Graubündrern, die ſich mit ihren
vereinigt hatten.
cdchur, den 12 März.
Geſtern iſt hier der bisherige Kriegera!h
von Graubündten mit einem Theile ſeines
Auhangs (die übrigen find noch verſteckt
oder krank ) von hier gefangen abgeführt
worden. Schon iſt hier eine einſtweilige
Municipalicät, und heute ſoll der Frei-
heitsbaum errichtet werden. ~ Hier iſt
2 Stunden lang von den Franzosen , we-
niger in als auſſer der Stadt, geplündert
worden.
Zürch, den r4 März.
Der K. K. Gen. Auffeaberg , der
Obriſt vom Regiment Brechainville, und
andere von ihrem Gefolge, ſind geſtern
hier angekommen, und heute nach Beſan-
con abgegangen, wohin auch die übrigen
gefangenen Öeſtreicher gebracht werden.
J Andere Nachrichten aus Schwaben mel-
den, daß das Hauptquartier des Erzher-
zogs Karl nunmehro zu Ochſenhauſen ſey,
Die Vorpoſten der öſtreichiſchen Armee
waren am 12ten bis Riedlingen, und die
ges Phiciton, welcher Graubündre fen vom
Berge Montafun ſcheidee. Dieß iſt die
LWUuzienſteig. Quer über die Straße, von
einer Gebirgswand zur andern, zieht ſich
ein ſtarkes Hornwerk, weiches die Kaifer-
lichen beſctzt hatten. Hier dauerte der
Kampf 4 Stunden lang. Gegen 7 Uhr
Abeids wurden die Schanzen mit dem
Bajonet erſtürmt.
General Demont bestieg mit 2099
Mann den Gungelsberg, rückte am Abend
bis Tamins und Reichenau am linken Ujer
des Vorderrheins vor. ;
Von Urseren (im lande Uri) wagten
auch 600 Franzoſen einen Einfall in
Graubündten. Sie mußten 4 bis s Stun-
© den üver die hohen Gebirge ziehen , oft
über die Hälfte des teibs im Sh; 1ee wa-
den. Entkräftet kamen ſie endlich in das
rauhe Bergthal hinunter. Sie erwarte-
» ken dort von einer ſtärkeren Kolonne un-
terſtütt zu werden. Sirie blieben allein.
Mehrere 1002 Bauern ſkürzten . aus allen
' Dörfern gegen ſie zuſammen. Sie flohen
nun zurück auf die Criſpaltberge: ihrer
viele blieben erſchöpft an Kräften zurück.
_ Immer kâmpfend kamen ſie nach Urſeren
zurück , wo ſie eine neue Stellung faßten.
Dieſer Jug der 600 iſt unter Allem, was
_ am 6 März geſchah, 'das verwegenſte.
Von dem, was am 7 März und inden
folgenden Tagen gelang oder mißlang, hat
man auſſcr obigem noch keine weitere
Amesberichte. Schweizeriſche Zeitungen
ſagen: Gen. Oudinot gieng bei Haltenſtein
î ber den Rhein und rückte auf verwitter-
ten, ſonſt ungangbaren, Fußſteigen gegen
Chur. ~ Bel dem Durchwaden über den
Rhein ertranken gegen 1 5 Franzoſen.
Die 109 und 45 ü ü; Halbbrigaden ha-
wir bis hieter.
theidigten die Oeſtreicher ihr Felo.
äyuſſerſten Kräfte ſtrengten ſie noch vor den
zga
ben ſehr vülele Verwundete. .. Das Dorf
Fläſch iſt durch Haubitzen in Brand gere
then. ~ Am 11 wurden zu Zürch wegen
der neuen Ereigniſſe in Graubdündten uud
der dadurch gehcfften Wiedervereinigung
dieſes Landes mit Helvezien alle éffentliche
und Privaihäuſer in der Nacht beleuchtet.
In einem Schreiben vom 7 März aus
Char an den franzóſ. Geſandten in luzern
sagt Maſſenat Micht ohne Mühe kamen
Schritt um Sctri: ee
Thoren von Chur an. Auch Briefe ver-
ſichern das Nemliche von denselben und
von den Graubündrern, die ſich mit ihren
vereinigt hatten.
cdchur, den 12 März.
Geſtern iſt hier der bisherige Kriegera!h
von Graubündten mit einem Theile ſeines
Auhangs (die übrigen find noch verſteckt
oder krank ) von hier gefangen abgeführt
worden. Schon iſt hier eine einſtweilige
Municipalicät, und heute ſoll der Frei-
heitsbaum errichtet werden. ~ Hier iſt
2 Stunden lang von den Franzosen , we-
niger in als auſſer der Stadt, geplündert
worden.
Zürch, den r4 März.
Der K. K. Gen. Auffeaberg , der
Obriſt vom Regiment Brechainville, und
andere von ihrem Gefolge, ſind geſtern
hier angekommen, und heute nach Beſan-
con abgegangen, wohin auch die übrigen
gefangenen Öeſtreicher gebracht werden.
J Andere Nachrichten aus Schwaben mel-
den, daß das Hauptquartier des Erzher-
zogs Karl nunmehro zu Ochſenhauſen ſey,
Die Vorpoſten der öſtreichiſchen Armee
waren am 12ten bis Riedlingen, und die