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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1799 [VD18 90672828]

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Erster Band. Sieben und zwanzigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43232#0215

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. y

HFeanzöſiſche Berichte von dem, was

am 20 und 21 in oben gedachter Gegend,
zu Krauchenwies tc. geſchah, hat mannoch
: Y vatkcieft! die h!nter der franzöſ’ſchen
Armce am 22 März geſchrieben worden,

î Hebenan: Die franzöſiſche Armee war von

Pfullendorf bis Mengen und Sulgau vor;
gerücke. Das Treffen am 22 fieng Mor-
gens um 2 Uhr an und dauerte bis zum
Abend um g Uhr. Dem Gen. Jourdan

wurde ein Pferd unter dem lelbe erſchoſſen.

Gen. Lefevre wurde in den linken Arm ge-
melt: ike Halbbrigade, das 2ke Rgek.
Dragoner, das gte und 10ke Rgt. Jäger
zu Pferde, und das 4te Rge. Huſaren,
am allerſtärkſten aber die 25 Halbbrigade

Armee nahm ſeitdem eine bedeutende Ver-
änderung ihrer Stellungen vor. Am 22
Abends erwartete man den linken Flügel
derſelben unker Gen. Set. Cyr in der Ge-
Q gend von Tuttlingen, und den Mittelpunkt
unter Obergen. Jourdan zu Aach bei En-
gene. . “tz
Durch Tuttlingen ſind viele Wagen voll
verwundeter Franzoſen zurück gegangen.
Auch auf die Stellung des Gen. Van-
damme hatte dieß Treffen Einfluß. Der-

elbe war am 21 Abends zu Gamerdingen

und Straßberg. Am 22 früh, nachdem
er eine Staffette erhalten, brach er von
da auf , um ſich über Ebingen näher an
den linken Flügel der Hauptarmee hinauf
zu ziehen. –~ Vom rechten Flügel unter
Gen. Ferino weis man ganz Nichts.
îHNach dem Treffen vom 21 März, blieb
es am 22 und 23 meiſtens ruhig. Die

franzöſiſche Armee behielt ihre Stellung -

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von Schafhauſen an über Aach bei Engen
bis Tuttiingen. Am 22 kamen elnige
franzöjiſche kleine Kotps nach Ebingen,

von Kaiſerlichen bis auf eine Stunde oſt-

ſeits verfolge, ar. Die Franzoſen zogen
ſich am 22 und 23 weiter fort gegen Tutt-

lingen.

Am 24 katn es zu einem abermaligen
Treffen bei Neuhauſen ob Eck und Uiprin-

gen gegen Tuttlingen zu. Ob auch welter

hinauf gefochten wurde, iſt noch bis jetzt
eben ſo wenig bekannt, als der ganze Er-
folg. Nur dieß weiß man, daß der größere

Nachtheil auf Seiten der Franzoſen war,

unerachtet ſich Gen. St. Cyr auf den Hô-
hen vor Tuttlingen behauptete. Der Ge-
neralſtab und die tLazarethe giengen über

Geiſſingen nach Doneſchingen zuuu.
der Franzoſen haben gelitten. Die fran. j

Alle dieſe militäriſchen Operazionen,
nemlich : der ſchnelle Marſch der Jourda-
niſchen Armee gegen den Bodenſee hin, der
plötzliche Einfall der Franzosen in Grau-
bünden und ihr Angrif auf Tyrol bis Mar-
tinsbruk von Engadoin aus, geben folgen-

des Reſullar.

Die von der Natur erbaute Schutzweh-

re der öſtreichiſchen Staaten, das durch Ö
eine Gebirge beveſtigte und durch die kraft-

vollen Arme einer Bewohner ſtarke Tyrol,
war das erſte Ziel der franzöſiſchen Armeen,
Um dieses Ziel zu erreichen, ſollte Maſſena
in Graubünden vo rücken, Jourdan an

den Bodenſee hinauf eilen, Und ſich mit

Maſſena an den Gränzen von Tyrol ver-
einigen. während von Jralien aus ein An-
grif auf Tyrol gemacht werden ſollte, unt
dann auf dieſe Art mit vereinigten Kräften
dieſe natürliche Veſtung zu beſtürmen.
Dieſer ſchön lange von den Franzoſ-tt gés
ſchmiedete Plan ergiebt ſich wenigſtens
 
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