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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1799 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Sechs und Dreißigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43232#0686

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f . |

gefallenen Gefechten ſind die Franzosen
über Mannheim und Schwetzingen bereits
bis Wiesloch vorgedrungen. In gedach-
ten Gefechten fochten die Uhlanen noch zu

Fuß auf der Brücke zu Heidelberg. Sie

ſchlugen ſich mit den Wirzburger Jägern

tapfer gegen die Franzöſiſche Uebermacht,
mußten aber endlich weichen. Eine An-

zahl von Vecſay Huſaren iſt nebſt ihrem
Obverften, dem Grafen Eſterhazy, von den

Franzoſen umgangen und aufgehoben, und
der Fürſt Moriz von Uichtenſteln, Obriſt-

lieutenant der Uhlanen , verwundet wor-

den. Aber auch der Verluſt der Franzo-
ſen in gedachten Gefechten ſoll ſich auf et-
_ liche hundert Mann belaufen.

S Stuttgart, den 20 Okt.
Vorgeſtern und geſtern ſianden die
Franzoſen zu Wiesloch und tangenbrück,
und die Kaiſerlichen zu Bruchſal. ~ Von
Heidelberg am Neckar herauf haben die
Franzoſen ſich bis jetzt nicht weiter ausge-
dehnt. Sinzheim iſt von kaiſerlichen
Käüraſſiers beſeze. q.

Mittags. Nach den tereltes Nachrich-

ten lagen die Franzoſen auch geſtern ſtiil:
und es ſcheint, ſie haben ihre Heufeſtt!te |

gegen Aſchaffenburg gewendet.
heute ſtehen die Oeſtreicher in ihren oben
gedachten Stellungen zu Sinzheim und

Bruchsal. Elne Stunde jenſeits Bruch-

ſal wird oft geplänkele..
_ S Stuttgart, den 21 Oktober.
„Geſtern haben die Kaiſerl. Bruchſal
geräumt, und am Nachmittag ſt eine klei-
ne Abchellung franzöſiſcher Kavallerie und
Infanterie nach Bruchſal gekommen: Die-

fe ſchickte auch Patrouillen gegen Heidels.
helm. Am Abend zogen ſich die Franzo-

fen wieder aus der Stadt Bruchfal zurück.

504 |

Sie nahmen ihre Stellung zwischen Bruch-

ſal und Langenbrück. IJnzwiſchen biteb
Bretten von Öeſtreichern besetzt, und ihre
ten ſich nahe an Bruch-
al hin.'' Y Us :
"u S t rw e1 z -
Es ſcheint nun entſchieden zu ſein, daß
die ruſſiſchen Truppen unter dem General
Korſakow ihre bisherige Stellung, zwi-
ſchen Eg liſau und Sing en verlaſſea
und ſich an der rechten Seite des B o d en-
ſe es hinziehen, um ſich mit dem Korps
unter dem Feldmarſchal Su worow zu
vereinigen. Die Öeſterreicher nehmen die
bisherige Stellung der Ruſſen ein.

j. .' Lindau, den 17 Okt.

Mittags. ,„„Geſtern kam der Felomar-
ſchall Zurſi S uw or o w mit ſeinen Ruſſen,
aus Graubündten, Feidkirch und Bregenz .
herab vor unſrer Stadt an. Er ſelbſt , der
Großfürſt Konfſtantin, und der Se-
neraljſtab quartirten sieh in lindau ein: die
Truppen aber ſind vor der Stadt gelagert.
Heute ſollte der Marſch weiter gehen. Ai-

leln ein geſtern Abend aus dem Hauptquar-

eier des Erzherzogs, aus Doneschingen,
angekommener Keurier gab der Sache eine
andere Wendung; Das Korps bleibt in
unfrer Gegenen.

Abends 7 Uhr. So eben geht dle be-

ſtimmte Naarricht ein, daß morgen der

Gen. Korſakow mit seinem ga!zen Korps
auch hier eintreſfen, und ſich mir Suworow
vereinigen wird. Man halt es hier für
wahrſcheinlich , daß das ganze nun verein-
te ruſſiſche Korps von hier aus durch das
Ryeinchal wieder in die Schweiz einzutrin-
gen verſuchen werde, während ein Gici-
ches durch den Erzherzog Karl von der
Selte von Schafhaufen geſchehen ſoll.
 
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