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î Schafhauſen, den 15 Okt.
„Die ruſſiſche ärmee hat Befehl erhal-
ten, gezen Setackach aufzubrechen, welches
ouch heute bverrits größtentheils geſchehen
iſt; das Hauperquartier kommt nach Sin-
gen. Dieſe Verlegung ſoll keine milicairi-
ſche Bewegung zum Grund, sondern nur
zur Abſicht haben, ſelbige den kaiſerl. Ma-
gazinen näher zu bringen, um ſie daraus
zu verpflegen, weil die Verpflegung in dem
auszceſogenen Land um Schafhauſen äuſ-.-
ſerſt ſchwierig und drückend wurde. An.
ſtatt der Ruſſen, kommen nach und bei
Schafhauſen kaiſerſl. Truppen. Verſchie-
dene von der Armee des Erzherzogs kom-
mende Regimenter ſiud cheirs heute, theiis
ſchon dieſer Tage durch Schafhauſen mar-
ſchlere, und haben ſtich meiſtens Landab-
wärts gezogen. Man rechnet, daß jetzt
im Diſtriké Kicettgau ſich bei 10090 Mann
einquartirt befinden, welche Beſtimmung
dieſe Truppen bekommen werden, iſt noch
unbekannte. Zu einem Rheinüktergang
werden noch keme Anſtalcen gemacht, und
am linken Ufer ſtehen noch immer die Fran-
zeſen. ~ MN. S. Nach neuen Berichten
ſollen die von der Gegend von Schafhau-
ſen abmerſchirenden Ruſſen nicht in der
GZegezd ven Stockach bleiben, ſondern
an dem rechten Ufer des Bodeuſees hin-
auf, Bregenz und Feldkirch zu eilen, um
dort ſich mit Suworow'’s Armee zu verei-
nigen'' !
sz I t a li e n.
Nachdem Rom ſeit mehreren Mona-
ten durch die ringeu:r her verbreiteten In-
ſurekzionen eingeſchloſſen und verſchiedents-
lich beunruhigt und bedroht worden, ohne
daß jede:h die Jaſurgenten, ihrer Menge
5 66
ungeachtet, ſtark genug geiveſen wären,
ihre Abſichten auf Rom auszuführen, ſs
ſah endlich, nachdem Kapua, Gaeta und
das Kaſtel S. Elmo gefallen waren, d'en.
franz. Beſatzung, welcheetwa 2000 Mann P
ſktark ſein mochte, ſich genöthigt zu kapieu-
liren. General Garnicr ſchloß in den
letzten Tagen des Septembers die Kapitu.
lazion mit dem englischen Admiral zu Cl-
vitavecchia, welche nachher, wie man Ver-
nimmt, von den Befeh!shabern der öft-
reichiſchen und neapolitaniſchen Truppen
genehmigt worden iſt. Was von derſel-
ben bis itzt bekannt geworden iſt, iſt der
freie Abzug der Franzoſen und der Repu-
bükaner, welche ihnen folgen wollen, und
die Transportierung derſelben nach Toy-
lon auf engliſchen S.hiffen. Ungeachtet
am 22 Sept. das Neujahrsfeſt von den
Franzoſen und Patrioten mit Errichtung
eines FFreiheitsbaumes auf dem Peterspſlans
und mit andern Feierlichkeiten begangen
wurde, wobei der ſranz. Ambaſſadeu
Bertolio in einer Rede die fernere Dauer
der Repub.ik unter dem Schug; der großen
Nazion versicherte, ſo machte dech am 20
General Garnier durch ein Manifeſt be-
kannt, daß die Urſſtände ihn nöthigeen,
Rom zu verlaſſen, und kündigte zuglelch..
den Patrioten, welche mitzuziehen geſon-
nen ſeien, den freien und ſichern Abzun.
an. Am 30 früh mit Tagesanbruch rück-
ken 2 Regimenter neapolitaniſcher Trup-
Rom von 5 Oktob . q nebſt einigen tauſend Inſurgenten in
Rom ein. Dieſe letzrern ſind ch.ils aus
dem Römiſchen, theils aus dem Negs
politaniſchen, und tragen zum Zeichen,
daß ſie für die Ehre der Religion ſtret-
ken, ein weißes Kreuz am Huth. Dex
Chef der neapolitaniſchen Truppen iſt
î Schafhauſen, den 15 Okt.
„Die ruſſiſche ärmee hat Befehl erhal-
ten, gezen Setackach aufzubrechen, welches
ouch heute bverrits größtentheils geſchehen
iſt; das Hauperquartier kommt nach Sin-
gen. Dieſe Verlegung ſoll keine milicairi-
ſche Bewegung zum Grund, sondern nur
zur Abſicht haben, ſelbige den kaiſerl. Ma-
gazinen näher zu bringen, um ſie daraus
zu verpflegen, weil die Verpflegung in dem
auszceſogenen Land um Schafhauſen äuſ-.-
ſerſt ſchwierig und drückend wurde. An.
ſtatt der Ruſſen, kommen nach und bei
Schafhauſen kaiſerſl. Truppen. Verſchie-
dene von der Armee des Erzherzogs kom-
mende Regimenter ſiud cheirs heute, theiis
ſchon dieſer Tage durch Schafhauſen mar-
ſchlere, und haben ſtich meiſtens Landab-
wärts gezogen. Man rechnet, daß jetzt
im Diſtriké Kicettgau ſich bei 10090 Mann
einquartirt befinden, welche Beſtimmung
dieſe Truppen bekommen werden, iſt noch
unbekannte. Zu einem Rheinüktergang
werden noch keme Anſtalcen gemacht, und
am linken Ufer ſtehen noch immer die Fran-
zeſen. ~ MN. S. Nach neuen Berichten
ſollen die von der Gegend von Schafhau-
ſen abmerſchirenden Ruſſen nicht in der
GZegezd ven Stockach bleiben, ſondern
an dem rechten Ufer des Bodeuſees hin-
auf, Bregenz und Feldkirch zu eilen, um
dort ſich mit Suworow'’s Armee zu verei-
nigen'' !
sz I t a li e n.
Nachdem Rom ſeit mehreren Mona-
ten durch die ringeu:r her verbreiteten In-
ſurekzionen eingeſchloſſen und verſchiedents-
lich beunruhigt und bedroht worden, ohne
daß jede:h die Jaſurgenten, ihrer Menge
5 66
ungeachtet, ſtark genug geiveſen wären,
ihre Abſichten auf Rom auszuführen, ſs
ſah endlich, nachdem Kapua, Gaeta und
das Kaſtel S. Elmo gefallen waren, d'en.
franz. Beſatzung, welcheetwa 2000 Mann P
ſktark ſein mochte, ſich genöthigt zu kapieu-
liren. General Garnicr ſchloß in den
letzten Tagen des Septembers die Kapitu.
lazion mit dem englischen Admiral zu Cl-
vitavecchia, welche nachher, wie man Ver-
nimmt, von den Befeh!shabern der öft-
reichiſchen und neapolitaniſchen Truppen
genehmigt worden iſt. Was von derſel-
ben bis itzt bekannt geworden iſt, iſt der
freie Abzug der Franzoſen und der Repu-
bükaner, welche ihnen folgen wollen, und
die Transportierung derſelben nach Toy-
lon auf engliſchen S.hiffen. Ungeachtet
am 22 Sept. das Neujahrsfeſt von den
Franzoſen und Patrioten mit Errichtung
eines FFreiheitsbaumes auf dem Peterspſlans
und mit andern Feierlichkeiten begangen
wurde, wobei der ſranz. Ambaſſadeu
Bertolio in einer Rede die fernere Dauer
der Repub.ik unter dem Schug; der großen
Nazion versicherte, ſo machte dech am 20
General Garnier durch ein Manifeſt be-
kannt, daß die Urſſtände ihn nöthigeen,
Rom zu verlaſſen, und kündigte zuglelch..
den Patrioten, welche mitzuziehen geſon-
nen ſeien, den freien und ſichern Abzun.
an. Am 30 früh mit Tagesanbruch rück-
ken 2 Regimenter neapolitaniſcher Trup-
Rom von 5 Oktob . q nebſt einigen tauſend Inſurgenten in
Rom ein. Dieſe letzrern ſind ch.ils aus
dem Römiſchen, theils aus dem Negs
politaniſchen, und tragen zum Zeichen,
daß ſie für die Ehre der Religion ſtret-
ken, ein weißes Kreuz am Huth. Dex
Chef der neapolitaniſchen Truppen iſt