Schellbach. Schkauditz.
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die halbkreisförmige Absis, die auf jeder Seite um 1/10 der Schiffsweite einspringt,
hat die halbe Höhe des Schiffes. Der Thurm, der früher ein Satteldach hatte,
enthält über dem genannten Bogen die Orgel, und die Orgel- und Seitenemporen
geben dem an sich schon kleinen Innern ein noch engeres, verbautes Ansehen.
Aeusserlich ist die technische Ausführung der Kirche höchst sauber in Sand-
steinquadern von 31cm Höhe, die kleinen romanischen Fenster von nur 0,18 m
Weite, sind einfach schräg abgeleibt und mit einem einzigen Gewölbquader ab-
gedeckt, es sind aber, um der Kirche mehr Licht zu verschaffen, grössere Fenster
durchgebrochen. Mit Yorliebe ist der geschuppte Abtreppungs - Fries verwendet:
als Hauptgesims für die drei sichtbaren Kirchenseiten und die Absis; auch am
Kämpfer der Altarnische im Innern, sowie (nur schmäler) rings um die Eingangs-
thür. Dieser eigenthümliehe Fries ist in neunfacher Abtreppung gleichmässig um
die Absis herumgeführt, um das höhere Schiff aber in hier skizzirter Abweichung.
Fig. 26.
(Fig. 26.) Die an der Südseite der Kirche belegene, durch eine Fachwerkvorhalle
etwas verbaute, im Halbkreis überwölbte Thür, 1,83m hoch, l,02m weit, ist attisch
basirt und mit dem durch Fig. 27. an-
gedeuteten Profil sauber umrahmt, inner-
halb mit dreifachem Abtreppungs-Ornament,
ausserhalb mit Schräge. In dem mit einer
Leiste besäumten Tympanon ist ein griechi-
sches Kreuz und über dem Querbalken des-
selben links eine achtblättrige, rechts eine
neunblättrige Rosette dargestellt.
Auf dem Altar befindet sich ein Schrein
mit drei schön bemalten und vergoldeten
geschnitzten Figuren; in der Mitte die hl.
Anna selbdritt, ihr zur Linken die li. Ku-
nigunde mit der Pflugschaar, ihr zur Rechten
Johannes der Täufer mit dem Lamm. Die Seitenklappen sind nur gemalt, aber
von geschickter Hand: links nach vorn der li. Liborius mit Buch und dreiSteinen,
dahinter der h. „Ludwigk“ (durch Schrift darüber bezeichnet); rechts nach vorn
ein Heiliger (vielleicht der h. Godehard), mit einer vierthürmigen Kirche im Arm,
Fig. 27.
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die halbkreisförmige Absis, die auf jeder Seite um 1/10 der Schiffsweite einspringt,
hat die halbe Höhe des Schiffes. Der Thurm, der früher ein Satteldach hatte,
enthält über dem genannten Bogen die Orgel, und die Orgel- und Seitenemporen
geben dem an sich schon kleinen Innern ein noch engeres, verbautes Ansehen.
Aeusserlich ist die technische Ausführung der Kirche höchst sauber in Sand-
steinquadern von 31cm Höhe, die kleinen romanischen Fenster von nur 0,18 m
Weite, sind einfach schräg abgeleibt und mit einem einzigen Gewölbquader ab-
gedeckt, es sind aber, um der Kirche mehr Licht zu verschaffen, grössere Fenster
durchgebrochen. Mit Yorliebe ist der geschuppte Abtreppungs - Fries verwendet:
als Hauptgesims für die drei sichtbaren Kirchenseiten und die Absis; auch am
Kämpfer der Altarnische im Innern, sowie (nur schmäler) rings um die Eingangs-
thür. Dieser eigenthümliehe Fries ist in neunfacher Abtreppung gleichmässig um
die Absis herumgeführt, um das höhere Schiff aber in hier skizzirter Abweichung.
Fig. 26.
(Fig. 26.) Die an der Südseite der Kirche belegene, durch eine Fachwerkvorhalle
etwas verbaute, im Halbkreis überwölbte Thür, 1,83m hoch, l,02m weit, ist attisch
basirt und mit dem durch Fig. 27. an-
gedeuteten Profil sauber umrahmt, inner-
halb mit dreifachem Abtreppungs-Ornament,
ausserhalb mit Schräge. In dem mit einer
Leiste besäumten Tympanon ist ein griechi-
sches Kreuz und über dem Querbalken des-
selben links eine achtblättrige, rechts eine
neunblättrige Rosette dargestellt.
Auf dem Altar befindet sich ein Schrein
mit drei schön bemalten und vergoldeten
geschnitzten Figuren; in der Mitte die hl.
Anna selbdritt, ihr zur Linken die li. Ku-
nigunde mit der Pflugschaar, ihr zur Rechten
Johannes der Täufer mit dem Lamm. Die Seitenklappen sind nur gemalt, aber
von geschickter Hand: links nach vorn der li. Liborius mit Buch und dreiSteinen,
dahinter der h. „Ludwigk“ (durch Schrift darüber bezeichnet); rechts nach vorn
ein Heiliger (vielleicht der h. Godehard), mit einer vierthürmigen Kirche im Arm,
Fig. 27.