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Sommer, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 1): Die Kreise Zeitz, Langensalza, Weissenfels, Mühlhausen und Sangerhausen — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.41153#0051

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Silbitz. Spora. Wernsdorf. Wittgendorf. Wuitz. Zangenberg. Zeitz.

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Wernsdorf.
Kleines Kirchdorf, 12 Km. südöstlich von Zeitz. Die Kirche ist neu, ihre
zwei Glocken von 0,75 und 0,59m Durchmesser sind von Ulrich in Laucha 1771
umgegossen.
Wittgendorf.
Kirchdorf, 9 Km. südöstlich von Zeitz. Die kleine Kirche ist im Schiff
neu, der gothische halbachteckig geschlossene Altarraum hat gerippte Gewölbe,
an deren Schlusssteinen einige undeutliche Medaillons und Wappen befindlich sind.
Auf dem Thurm sind zwei Glocken von 0,78. und 0,60m Durchmesser; die
grössere mit undeutlichen Medaillons aus der Leidensgeschichte Christi scheint alt,
die kleinere ist 1843 von Ulrich in Laucha gegossen, für die Kirche S. Jacob in
Wittgendorf
Wuitz.
Kirchdorf, 8 Km. östlich von Zeitz. Die Kirche ist im Schiff neu, im halb-
achteckig geschlossenen Altarraum mit gerippten Kreuzgewölben noch gothisch.
Yon den drei Glocken sind die beiden grösseren von 0,78 und 0,50 m Durchmesser
durch Georg Schesler 1660 in Leipzig, und die kleinere von 0,45m Durchmesser
ist durch Heim1. Friedrich Wärckherr in Gera gegossen.
Ein vorhandener silberner und vergoldeter Kelch rührt wahrscheinlich aus
der Zeit um 1500 her. Auf den vorspringenden sechs Buckeln des Modus stehen
in blauer Emaille die einzelnen, den Kamen IEHSVS bildenden Buchstaben; am
Eusse befindet sich ein Crucifix mit Maria und Magdalena zur Seite und diesem
Bdde gegenüber ein vielleicht erst später eingravirtes Wappen mit den Buchstaben
M. J. daneben. Der Schild zeigt einen Mann, der sich vor einem Engel beugt;
der Helm zwischen zwei Büffelhörnern eine schräg lehnende Leiter.
Zangenberg.
Kirchdorf, 3 Km. nordöstlich von Zeitz, in der Elsterniederung, kommt ur-
kundlich 1301 als Czangenberg vor. Die Kirche ist aus neuerer Zeit.
Die drei Glocken von 0,90, 0,72, 0,60 Durchmesser sind 1862 von Jauck in
Leipzig umgegossen.
Zeitz.
Die Stadt im Allgemeinen.
Die Stadt Zeitz wird in der Geschichte, bei Gelegenheit der Begründung der
drei neuen Bisthümer Merseburg, Meissen und Zeitz im Jahre 968 durch Otto I.,
zugleich mit der Stadt Altenburg im Pleissengau bereits als „civitas“ bezeichnet,
ein sicherer Beweis, dass Zeitz bereits ein geschlossener Ort war und schon lange
vorher als solcher bestanden haben musste. Urkundlich hat darüber nichts weiter
ermittelt werden können, da in der betr. Urkunde 968 Zeitz überhaupt zum ersten
Male erwähnt wird und die historischen Machrichten aus dieser Zeit im Allge-
meinen höchst lückenhaft sind.
Urkundlich alte Mamenformen von Zeitz sind hauptsächlich ciza, cice, cyce,
woraus das latinisirte Adjectiv cizensis (cicensis) gebildet ist; später finden sich
Kr. Zeitz. 3
 
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