Langensalza.
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Der Schutzheilige der Stadt war, wie in vielen anderen thüringischen
Städten, S. Nicolaus, und wird dessen Kalendertag, der 6. December, noch jetzt
in den Bürgerfamilien gefeiert, indem ein verkleideter Mann von erschreckendem
Aeussern erscheint, um sich nach guten und bösen Kindern zu erkundigen, und an
erstere die mitgebrachten Näschereien, Aepfel, Nüsse und Pfefferkuchen zu vertheilen.
TJeber das Stadtwappen setzten Erzbischof Berlach von Mainz und Land-
graf Friedrich III. bei der Einsetzung des gemeinsamen Käthes für die mit der
Altstadt vereinigten Yorstädte (s. oben S. 20) im Jahre 1356 folgendes fest:
„Much fullu Me »cmgetianuten 6tabte ein gemein Aufiegel mit smcien Immen
uni) an einem Imme ein Kai) (Mainz) unb an bcme anbetm einen Femen
(Thüringen) babeuA
Der Gebrauch eines solchen Stadtsiegels ist zwar nicht nachgewiesen, doch
dürften die beiden Tliürme in dem Schilde des li. Gangolf auf demFig. 8. a. dar-
gestellten alten Siegel des Gangolfshospitals darauf hindeuten. Der bei wichtigen
Angelegenheiten noch gegenwärtig in Gebrauch befindliche, in Stahl geschnittene
grosse Siegelstempel des Kaths (Fig. 8. b.) datirt erst ans der Zeit des Landgrafen
Balthasar und zeigt, wohl mit Beziehung auf die 3 Stadtviertel (Markt-, Jacobi-,
und Neustädter Viertel) drei einzelnstehende, gezürnte Rundthünne mit in
einen Knopf ausgehenden Kegeldächern. Die Tliürme haben im Obergeschoss drei
Fig. 8.
Fenster (•.• gestellt) und an den abgesimsten Untergeschossen sind schräg links
drei FVappenschilde angebracht, das mittlere mit dem Meissener, das zur Rechten
mit dem Thüringer Löwen und das zur Linken mit den Landsberger Pfählen.
Die Umschrift lautet in Majuskeln: ^ S . OdVITHTUS . SMLÖZR. Die im
gewöhnlichen Gebrauche befindlichen kleineren Siegel und Stempel enthalten meist
nur die drei Tliürme ohne die Wappenschilde, aber mit drei links gestellten Wet-
terfähnlein als unwesentliche Zugabe. •— Auf gemalten Stadtwappen sind die
Tliürme iveiss im rothen Felde und che fürstlichenWappenschilder wie üblich tingirt.
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Der Schutzheilige der Stadt war, wie in vielen anderen thüringischen
Städten, S. Nicolaus, und wird dessen Kalendertag, der 6. December, noch jetzt
in den Bürgerfamilien gefeiert, indem ein verkleideter Mann von erschreckendem
Aeussern erscheint, um sich nach guten und bösen Kindern zu erkundigen, und an
erstere die mitgebrachten Näschereien, Aepfel, Nüsse und Pfefferkuchen zu vertheilen.
TJeber das Stadtwappen setzten Erzbischof Berlach von Mainz und Land-
graf Friedrich III. bei der Einsetzung des gemeinsamen Käthes für die mit der
Altstadt vereinigten Yorstädte (s. oben S. 20) im Jahre 1356 folgendes fest:
„Much fullu Me »cmgetianuten 6tabte ein gemein Aufiegel mit smcien Immen
uni) an einem Imme ein Kai) (Mainz) unb an bcme anbetm einen Femen
(Thüringen) babeuA
Der Gebrauch eines solchen Stadtsiegels ist zwar nicht nachgewiesen, doch
dürften die beiden Tliürme in dem Schilde des li. Gangolf auf demFig. 8. a. dar-
gestellten alten Siegel des Gangolfshospitals darauf hindeuten. Der bei wichtigen
Angelegenheiten noch gegenwärtig in Gebrauch befindliche, in Stahl geschnittene
grosse Siegelstempel des Kaths (Fig. 8. b.) datirt erst ans der Zeit des Landgrafen
Balthasar und zeigt, wohl mit Beziehung auf die 3 Stadtviertel (Markt-, Jacobi-,
und Neustädter Viertel) drei einzelnstehende, gezürnte Rundthünne mit in
einen Knopf ausgehenden Kegeldächern. Die Tliürme haben im Obergeschoss drei
Fig. 8.
Fenster (•.• gestellt) und an den abgesimsten Untergeschossen sind schräg links
drei FVappenschilde angebracht, das mittlere mit dem Meissener, das zur Rechten
mit dem Thüringer Löwen und das zur Linken mit den Landsberger Pfählen.
Die Umschrift lautet in Majuskeln: ^ S . OdVITHTUS . SMLÖZR. Die im
gewöhnlichen Gebrauche befindlichen kleineren Siegel und Stempel enthalten meist
nur die drei Tliürme ohne die Wappenschilde, aber mit drei links gestellten Wet-
terfähnlein als unwesentliche Zugabe. •— Auf gemalten Stadtwappen sind die
Tliürme iveiss im rothen Felde und che fürstlichenWappenschilder wie üblich tingirt.